Mülheim. Der ESC Rellinghausen feiert einen „dreckigen Sieg“ gegen Mintard. Der Mülheimer Coach kritisiert ein Verhalten seines Teams deutlich.

  • Nach drei Siegen musste die DJK Blau-Weiß Mintard unter Interimstrainer Thomas Cvetkovic eine knappe 1:2-Niederlage gegen den ESC Rellinghausen hinnehmen, die durch defensive Nachlässigkeiten in der ersten Halbzeit begünstigt wurde.
  • Obwohl Mintard nach der Pause klar dominierte und einige Chancen hatte, fehlte es an Durchschlagskraft, während Rellinghausen defensiv gut stand und mit etwas Glück den Sieg verteidigte.
  • Rellinghausens Trainer Sascha Behnke freute sich über den „dreckigen Dreier“, während Cvetkovic sich wünschte, dass sein Team schon in der ersten Halbzeit mit der Power der zweiten aufgetreten wäre.

Als Torwart Fabian Müske einen der letzten Bälle nur ins rechte Seitenaus klärte, wussten die Fußballer der DJK Blau-Weiß Mintard, dass es nichts mehr werden würde. Nach drei Siegen unter Interimstrainer Thomas Cvetkovic musste sich der Landesligist erstmals wieder geschlagen geben. Der ESC Rellinghausen entführte beim 2:1 (2:1) alle drei Punkte aus der Aue.

Rellinghausens Trainer Sascha Behnke war sich nach dem Schlusspfiff bewusst, dass der Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit auch ein kleines Stück weit glücklich war. „Wir haben aber schon viele Spiele gehabt, in denen wir in der 94. Minute noch Punkte abgegeben haben. Den dreckigen Dreier nehmen wir gerne mit“, meinte der ESC-Coach.

DJK BW Mintards Trainer bemängelt „Verspieltheit“

Dabei begann das Spiel eigentlich ganz nach Geschmack der Platzherren. Mit einem platzierten Flachschuss brachte Rei Kanatsu die Blau-Weißen in der neunten Minute in Führung. Sicherheit ob der Führung? Fehlanzeige. „Wir sind leider zu verspielt in der Defensive und lassen den Gegner unnötig rankommen, anstatt die Bälle zielstrebig nach vorne zu spielen“, haderte Mintards Interimstrainer Thomas Cvetkovic.

BW Mintard - ESC Rellinghausen  in Mülheim an der Ruhr
Jubelte einmal mehr über einen eigenen Treffer: Mintards Rei Kanatsu. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Dadurch habe der Gegner wieder Mut geschöpft. „Wir waren schuld daran, dass sie wegen unserer lapidaren Art wieder ins Spiel gekommen sind“, so der DJK-Coach.

Zufriedener trotz Rückstand war Sascha Behnke: „In der ersten Halbzeit haben wir trotz des Gegentores den Ball gut laufen lassen und gut die Zwischenräume bespielt.“ In Minute 25 war Malik Tchalawou auf der rechten Seite plötzlich völlig frei durch, seinen Querpass verwertete Berkan Eken.

Rellinghausen trifft, muss in der zweiten Hälfte aber leiden

Der Mittelstürmer trat später auch zum Elfmeter an, den Mintards Kapitän Max Haubus verursacht hatte. Keeper Fabian Müske ahnte die Ecke, konnte den gut platzierten Schuss aber nicht abwehren. „Die Entstehung des Elfmeters war tragischer“, meinte Cvetkovic hinterher.

Nach der Pause wollte Mintard vor allem früher angreifen und höher stehen. Die Mülheimer bestimmten das Spiel auch zunehmend, hatten viel Ballbesitz, konnten daraus aber nur wenig Kapital schlagen. In der 72. Minute landete ein Kopfball des aufgerückten Leon Eschen am Pfosten. Auf der anderen Seite hatte aber Eken drei Minuten später seinen Dreierpack und damit die Entscheidung auf dem Fuß.

„Wir waren in der zweiten Halbzeit nicht mehr so agil, Mintard war klar spielbestimmend“, meinte Sascha Behnke. Andererseits habe seine Elf aber auch nicht viel zugelassen. Was fehlte, war die offensive Entlastung. „Es ist auch eine Kopfsache, dass wir Spiele schon spät abgegeben haben. Das war auch die Nervosität, noch versagen zu können und nur einen Punkt mitzunehmen“, meinte der ESC-Coach.

„Wir müssen damit leben und die Köpfe hochmachen“, meinte hingegen Mintards Coach. Vom Engagement und der Power in der zweiten Halbzeit war er zufrieden. „Das hätten wir uns halt in der ersten Halbzeit schon gewünscht.“

So spielten Sie

  • DJK BW Mintard - ESC Rellinghausen 1:2
  • Tore: 1:0 Kanatsu (9.), 1:1/1:2 Eken (25./33., Foulelfmeter)
  • BWM: Müsken – Stemmer, Ansumana (46. Schäumer), Haubus, Eschen (90. Braun) – Kanatsu, Mühlenfeld – El Abdouni (78. Slawinski), Schwarz (46. Nett) – Mandel, Hara
  • ESC: Hollenbeck – Sahin, Neuse, Beckmann, Butz (61. Krämer) – Holz (81. Ugrekhelidze), Akaogi – Doil (63. Junior Asoh), Piljic, Tchalawou (90.+1 Sarkhush) – Eken (89. Issa)
  • Rote Karte: Stemmer (86., Nachtreten)