Mülheim. Alec von Schwerin kehrte mit dem Harvestehuder HTC zurück zum HTC Uhlenhorst. Für ihn war das Spiel eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Alec von Schwerin hat sämtliche Jugendmannschaften des HTC Uhlenhorst durchlaufen, sein Debüt in der Bundesliga für den deutschen Rekordmeister gefeiert – am vergangenen Sonntag lief er erstmalig als Gegner ins Mülheimer Waldstadion ein.
Mit dem Harvestehuder THC gewann er gegen die Uhlenhorster – für den U21-Nationalspieler war es ein Nachmittag mit Höhen und Tiefen. Erst traf er zum zwischenzeitlichen 2:2, dann bekam er eine zehnminütige Zeitstrafe und erwies seinem Team damit beinahe einen Bärendienst. Am Ende gingen die drei Punkte aber trotzdem in die Hansestadt.
Alec von Schwerin hat sich auf die Rückkehr nach Mülheim gefreut
Der eine oder andere Mülheimer dürfte genauer hingeschaut haben, ob der Spieler mit der Nummer zehn denn wirklich Alec von Schwerin ist. Denn der 20-Jährige trägt jetzt blonde Haare, ganz wie Fußball-Nationalspieler Robert Andrich. Anders als der Defensiv-Abräumer von Bayer Leverkusen war es aber von Schwerins Aufgabe, in der Offensive seines neuen Klubs für Furore zu sorgen.
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„Ich habe mich mega darauf gefreut, wieder hierhin zu kommen und habe es mir genau so vorgestellt“, sagte von Schwerin im Anschluss, nicht ohne mit einem Schmunzeln zu ergänzen: „Abgesehen von der Zeitstrafe.“ Vor der aktuellen Saison war von Schwerin nach Hamburg gewechselt, zuvor war er ein Jahr lang für den Zweitligisten Düsseldorfer HC auf Torejagd gegangen, hatte in der Halle schon einmal gegen die ehemaligen Teamkollegen aus Mülheim gespielt.
In Harvestehude spürt von Schwerin großes Vertrauen
„Wenn es so läuft wie aktuell, war es auf jeden Fall der richtige Schritt, zwischenzeitlich in die 2. Liga zu gehen“, sagt von Schwerin. In Düsseldorf etablierte er sich als Stammspieler, dann kam das Angebot aus Hamburg. Auch des Studiums wegen zog es ihn in den Norden. „Der Verein hat mir positive Signale gegeben, dass er auf mich baut“, sagt von Schwerin.
Von Anfang an gehörte von Schwerin zum Kader der Harvestehuder, gegen Uhlenhorst erzielte er sein viertes Saisontor. „Ausgerechnet“, möchte man da sagen. „Ich war zu 100 Prozent motiviert und für meinen Kopf war es wichtig, dass ich eine gute Leistung bringe und dass wir das Spiel gewinnen“, sagt von Schwerin. Mittlerweile sieht er sich in der Bundesliga angekommen. „Ich habe mich in der Liga etabliert. Das war hier in Mülheim teilweise schwierig“, so der Angreifer.
Ungewohntes Gefühl bei der Rückkehr ins Waldstadion
Und das Gefühl, als er am Sonntag ins Waldstadion kam? „Ungewohnt“, sagt von Schwerin. „Wir mussten in die Damenumkleide ausweichen, sich auf der anderen Seite warmzumachen, war komisch.“ Mit einigen der Uhlenhorster habe er noch Kontakt und auch vor dem Spiel gesprochen. Während der 60 Minuten müssten die Freundschaften dann aber ruhen.
Für ihn sei das Spiel das „Highlight der Saison gewesen. Nur zu toppen, wenn wir weiterkommen und ins Viertelfinale einziehen“, sagt von Schwerin. Möglicherweise gibt es dann ja noch einmal ein Wiedersehen mit den Uhlenhorstern. Und, dass Alec von Schwerin ein gern gesehener Gast im Waldstadion ist, zeigte sich nach Abpfiff, als zahlreiche Jugendspieler, die er mal trainiert hat, auf dem Kunstrasen zu ihm kamen, um sich mit ihm zu unterhalten. Nur die Punkte, die hat er mit nach Hamburg genommen.
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