Essen / Mülheim. Die DJK Adler Union Frintrop feiert einen Kantersieg und steht damit auf Rang eins. Geht es nun zurück in die Oberliga? Der Trainer bremst.
- Frintrop gewann souverän mit 6:1 gegen den VfB Speldorf und setzte sich an die Tabellenspitze der Landesliga Niederrhein Gruppe 2.
- Früh ging Frintrop in Führung und baute den Vorsprung weiter aus, während Speldorf Schwierigkeiten hatte, ins Spiel zu finden.
- Trotz eines Anschlusstreffers in der zweiten Halbzeit übernahm Frintrop wieder die Kontrolle und erzielte weitere Tore. Trainer Marcel Cornelissen dämpfte jedoch die Euphorie und betonte, dass die Liga sehr ausgeglichen sei und es auch nächste Woche wieder schwer werden könne.
„Diese Liga ist brutal eng. Nächste Woche kommt Kray, da können wir genauso gut wieder verlieren“, tritt Frintrop-Trainer Marcel Cornelissen direkt auf die Euphoriebremse. Ob Understatement oder nicht – nach diesem Spieltag grüßen seine Frintroper den Rest der Landesliga Niederrhein Gruppe 2 von der Tabellenspitze.
6:1 hieß es für die Essener gegen den VfB Speldorf beim Auswärtsspiel in Mülheim. Vor dem Spiel trennten beide Mannschaften nur zwei Punkte und Plätze in der Tabelle, danach sah es nach dem tatsächlichen Unterschied zwischen ihnen aus.
Adler Union Frintrop macht von Beginn an Tempo gegen den VfB Speldorf
Der wurde aber auch schon direkt nach Spielbeginn sichtbar. In den ersten fünf Minuten überrannte der Oberliga-Absteiger aus Frintrop seinen Gegner. Union machte Tempo Richtung Speldorfer Tor, und ging bereits in der 2. Minute in Führung. Nach einer Ecke stocherte Dominik Stukator den Ball aus dem Gewühl heraus über die Linie.
Der VfB Speldorf konnte sein Spiel im Anschluss daran etwas stabilisieren, und kam nach zehn Minuten zu ersten Angriffen. Lage hielt dies aber nicht an. Frintrop begann wieder zu stürmen, war schlichtweg schneller als die Speldorfer und kam mit einem guten, aber einfachen Flügelspiel zum 2:0 durch Demirdere (15.) und 3:0 durch Rübertus (23.).
Die Außenverteidigung des Mülheimer Landesligisten ist überfordert
Die Außenverteidigung war auf beiden Seiten die absolute Schwachstelle der Speldorfer. Trainer Julien Schneider reagiert dementsprechend noch vor der Pause mit einem Doppelwechsel. Fabian Schürings kam für Toshiaki Sato und Johann Müller für Mika Pollmann. „Das sollte ein Impuls für alle sein“, begründet er diese Entscheidung. „Ich hätte auch noch andere mit runternehmen können. Individuell stimmte in der ganzen Abwehr nichts, keine Bereitschaft bei Angriffen hinterzugehen.“
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Zumindest in der Halbzeit schien er aber irgendwas bei seinen Männern bewirkt zu haben. Die Mülheimer kamen stark aus der Pause. Nach einer gelungenen Kombination über rechts, erzielte Bennet Schlie den Anschlusstreffer in der 49. Minute.
Frintrops Trainer tritt auf die Bremse
Bis zur 65. Minute sah es weiterhin so aus, als ob die Schneider-Elf jetzt mithalten könnte, nur um dann wieder aus dem Nichts erwischt zu werden. Nach einem Konter und Vorarbeit von Burak Demirdere vollendet der eingewechselte Stürmer Yannick Reiners frei vorm Speldorfer Torwart Höffken eiskalt zum 4:1 für Frintrop.
Ab da hatten Adler Union das Zepter wieder in der Hand, und machte sich ein leichtes Restspiel. Das 5:1 durch Engelberg war mehr eine verunglückte Flanke als Torschuss – aber auch so klappte es. Kurz vor Schluss machte erneut Sturm-Hüne Reiners mit einem trockenen Schuss das halbe Dutzend voll.
Die mitgereisten Frintroper Ultras – bestehend aus drei Herren im Alter zwischen 40 und 70 – kamen aufgrund dieses Kantersiegs aus dem Singen gar nicht mehr heraus.
Wie bereits erwähnt, gibt sich Coach Cornelissen aber bescheidener: „Heute haben wir zum ersten Mal alles richtig gemacht, in den Spielen vorher war auch viel Krampf dabei. Wir wollen in der Liga schon oben mitspielen, dafür müssen wir solchen Schwung wie heute aber mitnehmen. Und so geht es dann von Woche zu Woche.“
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