Mülheim / Duisburg. Der VeRuKa-Coach äußert sich über Dümptens Etat, dessen Sportlicher Leiter antwortet - schon vor dem Aufsteigerduell in der Oberliga ist Feuer drin. Woher der Ärger kommt.

Das erste Oberligaspiel haben die Handballer des HSV Dümpten mit Bravour gemeistert. Sie gewannen zum Auftakt 29:15 bei Adler Königshof. In der nun anstehenden Partie gegen Mitaufsteiger HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen steckt aber deutlich mehr Feuer.

Streit über den Etat der beiden Oberligisten

Nicht nur weil HSV-Neuzugang Helge Tervoort dann auf seine alten Weggefährten und damit auch auf seinen eigenen Bruder trifft. Im Hintergrund schwelt auch eine Diskussion über den zur Verfügung stehenden Etat beider Mannschaften, die gemeinsam aus der Verbandsliga aufgestiegen sind.

Die Dümptener ärgerten sich zuletzt über einen Artikel der Duisburger Ausgabe dieser Zeitung über den Saisonstart der HSG VeRuKa. Darin stand zum Vergleich der beiden Aufsteiger, der HSV mit „Promi-Trainer Krzystof Szargiej bewege größere Summen“ als die Duisburger. Solche Aussagen führen die Mülheimer auf VeRuKa-Spielertrainer Mirco Szymanowicz zurück, diese kämen nicht zum ersten Mal aus Richtung des Duisburger Coaches.

Dümptens Sportlicher Leiter: VeRuKa schöpft Potenzial noch nicht aus

In Dümpten hinterlässt das vor allem Fragezeichen: „Warum wir vonseiten der VeRuKa immer lesen, dass unsere Rahmenbedingen deutlich besser sind, weiß ich nicht“, kommentiert Kevin Michalski, Sportlicher Leiter des HSV. Dabei wisse der Mitaufsteiger genau, dass das „absoluter Quatsch ist“. Anstatt solche Behauptungen aufzustellen, solle sich Szymanowicz lieber auf seine Mannschaft konzentrieren, sagt Michalski. Denn das Potenzial der „wirklich gut aufgestellten Truppe“ sei längst noch nicht ausgeschöpft.

Porträtfoto von Kevin Michalski, sportlicher Leiter bei Handball Oberligist HSV Dümpten. Er schaut nachdenklich, den rechten Zeigefinger an die Unterlippe gelegt.
Kevin Michalski, Sportlicher Leiter des HSV Dümpten. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Das hat zumindest auch die Oberliga-Premiere der HSG VeRuKa gegen den TV Lobberich gezeigt. Die Duisburger Spielgemeinschaft verlor beim Saisonauftakt vor heimischem Publikum 30:26, weil sie zu viele Fehler machte. Am Ende brachten 21 Fehlwürfe und insgesamt 17 technische Fehler die HSG zu Fall. Trotz dieses misslungenen ersten Auftritts rechnet Michalski am Wochenende mit einem „richtig harten Spiel“. Das hätten nicht zuletzt auch die Begegnungen beider Mannschaften in der vergangenen Saison gezeigt.

„Die Spiele fühlen sich immer wie ein Derby an“

„Die Spiele gegen VeRuKa fühlen sich immer wie ein Derby an“, erinnert sich der Sportliche Leiter, der selbst auch Kreisläufer des Oberliga-Teams ist, zurück. VeRuKa sei immer auf Augenhöhe gewesen, die Ergebnisse – der HSV gewann beide Partien - täuschten an der Stelle ein Stück weit. „Deswegen müssen wir für Sonntag perfekt vorbereitet sein“, weiß Michalski.

Beim letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams standen zwei der Akteure noch auf der anderen Seite. So sind erst Helge Tervoort und kürzlich dann Torhüter Sebastian Brysch von der HSG VeRuKa zum HSV Dümpten gewechselt. Von dem langjährigen Keeper hatten sich die Duisburger überraschend kurzfristig getrennt, er soll beim HSV zunächst in der Reserve zum Einsatz kommen. Der Abgang von Linksaußen Tervoort hatte die Spielgemeinschaft dagegen sehr getroffen, der Trainer sprach Anfang des Jahres von einem „schmerzlichen Verlust“. Hatte der Rechtshänder doch in der vergangenen Saison noch „Tore wie am Fließband geworfen“.

Neuzugang Tervoort trifft im direkten Duell auf seinen Bruder

Bei seinem neuen Verein hat sich Tervoort jedenfalls schon gut eingefunden, wie er sagt: „Ich fühle mich sehr gut aufgenommen und habe viel Spaß mit den Jungs.“ Das Aufeinandertreffen mit seinem alten Club geht er professionell an: “Ich will zwei Punkte holen, da ist es egal, gegen wen ich spiele“, so Tervoort. Ein Spiel wie jedes andere wird es für ihn aber wohl dennoch nicht werden.

Denn er tritt nicht nur gegen seinen alten Verein, sondern auch gegen seinen Bruder Henning an. Das sogar ganz direkt, denn der Neu-Dümptener soll auf der linken Abwehrseite verhindern, dass sein Bruder aus dem Rückraum zum Torerfolg kommt. Es ist das erste Aufeinandertreffen der Tervoort-Brüder auf der Platte.  Das sei aber im Vorfeld kein Thema zwischen den Geschwistern gewesen. Einen dummen Spruch gebe es eher mit anderen ehemaligen Mitspielern. „Aber das beruht auf Gegenseitigkeit und ein bisschen Spaß gehört ja auch immer dazu“, grinst Tervoort.

Die Oberliga-Partie des HSV Dümpten gegen die HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen findet am Sonntag um 17 Uhr in der Sporthalle an der Boverstraße statt.

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