Mülheim. Trotz zahlreicher Chancen des FC Kray geht ein intensives Spiel an den VfB Speldorf. Worauf die Trainer das Ergebnis zurückführen.
„Wie lange ist denn noch?“ Immer wieder ging der Blick unter den Fans des VfB Speldorf auf die Uhr. Solange bis nach 94 Minuten der Schlusspfiff ertönte und zum zweiten Mal in dieser Landesliga-Saison ein Sieg der Mülheimer gegen den FC Kray feststand. Allerdings ein hart erkämpfter mit einer ganzen Portion Glück.
Speldorfs Trainer Julien Schneider machte nach dem Schlusspfiff auch keinen Hehl daraus, dass die Gäste aus Essen die bessere Mannschaft waren. „Wir haben heute ein bisschen das Glück gehabt, was uns in den letzten beiden Spielen gefehlt hat. Da waren wir objektiv betrachtet dem Sieg näher“, meinte Schneider und ergänzte: „In den letzten zwei Wochen habe ich immer gehört, es bringe ja nichts, besser gewesen zu sein, wenn man dann nur unentschieden spielt. Heute kann ich mit einem kleinen Augenzwinkern sagen: Es zählt das, was da steht, wenn der Schiedsrichter abpfeift.“
FC Kray: „Waren dem Gegner in allen Belangen überlegen“
Sein Trainerkollege Sebastian Amendt konnte nach dem Schlusspfiff nur den Kopf darüber schütteln, dass seine Mannschaft die Saarner Straße ohne Punkte verlassen musste. „Wir waren dem Gegner in allen Belangen überlegen. Der Gegner hatte eineinhalb Chancen und macht aus der halben Chance das Tor“, haderte der FCK-Coach. Welchen Vorwurf kann er seiner Mannschaft machen? „Nur den, dass sie die Tore nicht gemacht hat. Das begleitet uns durch die ganze Saison.“
Das Tor des Tages fiel schon in der siebten Minute durch eine schöne Einzelleistung von Anil Özgen. „Danach war Kray am Drücker und wir haben uns dagegengestemmt“, beschrieb VfB-Trainer Julien Schneider den weiteren Verlauf der ersten Halbzeit.
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Vor allem in der letzten Viertelstunde vor der Pause lag der Ausgleich in der Luft. Einmal klärten die Mülheimer mit vereinten Kräften (32.), dann war Keeper Leon Ossmann mit einer sensationellen Fußabwehr zur Stelle (38.), kurz darauf rettete Lukas Mühlenfeld auf der Linie (39.). „Ich würde auch gar nicht sagen, dass wir die Szenen hätten besser rausspielen müssen, weil wir ja auch sehr frei vor dem Tor waren“, meinte Krays Coach Amendt.
Auch der Beginn der zweiten Hälfte gehörte Kray. Doch erst verpasste Shota Tawada am zweiten Pfosten (47.), dann verfehlte Toya Sato das Ziel ebenso knapp (49.) wie Youssef Kamboua per Schlenzer (52.),ehe VfB-Schlussmann Ossmann mit den Fingerspitzen rettete (57.).
VfB Speldorf kann sich erst nach einer Stunde wieder etwas befreien
Erst nach etwa einer Stunde konnten sich die Hausherren wieder etwas vom Druck befreien. „Ich fand auch, dass wir im Laufe der zweiten Halbzeit besser ins Spiel gekommen sind“, meinte Schneider. Glück hatten die Mülheimer, als der kurz zuvor erst eingewechselte Bright John Essien nach einem starken Sololauf im Strafraum von Noah Jecksties zu Fall gebracht wurde. Der Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Mohamed Wahbi blieb aber aus.
Stattdessen hätte Max Manzelmann in Minute 83 sogar alles klar machen können. Letztlich blieb es beim knappen 1:0. „Es ist einfach bitter. Respekt vor der Leistung der Mannschaft, das war wirklich in wahnsinnig vielen Bereichen richtig gut“, meinte Krays Coach Sebastian Amendt. Beim VfB zählte diesmal die Karte Kampf. „Manchmal geht es halt spielerisch nicht. Wir haben uns den Sieg verdient wegen der Arbeit und der letzten Wochen“, so Schneider.
So spielten sie: Namen & Daten zur Landesliga-Partie
VfB Speldorf – FC Kray 1:0 (1:0)
Tor: 1:0 Özgen (7.)
VfB: Ossmann – Büchner, Licina, Mühlenfeld, Jecksties – Fritzsche, Paul (46. Manzelmann) – Özgen (89. Schwarz), Hotoglu (63. Mouhamed) – Öztürk, Timm (90.+2 Ngangjoh)
FCK: Koczor – Togbedji, Köse, Tietz, Jaegers (24. Kamboua), Uzukwu (78. Essien) – Schulz, Tawada – Sato, Curaba, Bel-Mustapha (83. Music)
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