Mülheim. HTC Uhlenhorst gibt ein 6:4 aus der Hand, ist aber im Viertelfinale. „Wir können Großes erreichen“, sagt der Trainer, der jetzt einen Wunsch hat.
Als Willi Sanda an zwei Krefeldern vorbeizog und den Ball ins lange Eck schlenzte, brandete bei Spielern, Verantwortlichen und Fans des HTC Uhlenhorst großer Jubel auf. Denn mit der 6:4-Führung standen die Mülheimer mit einem Bein im Viertelfinale um die deutsche Hallenhockeymeisterschaft. Am Ende glich der Crefelder HTC noch zum 6:6 (4:5) aus und folgte damit dem Gruppensieger aus Mülheim in die Runde der letzten Acht. Rot-Weiss Köln ist trotz eines 14:4-Kantersieges nur Dritter.
Es war der eine Punkt, der den Uhlenhorstern vor dem Beginn des Wochenendes noch fehlte, um sicher im Viertelfinale zu stehen und der eine, der nach den Ergebnissen des Samstags noch fehlte, um dieses Ziel auch als Gruppensieger zu erreichen. Das ist wichtig, weil die Mülheimer sich damit das Heimrecht im Viertelfinale am kommenden Samstag (14 Uhr, Lehnerstraße) gegen den Mannheimer HC gesichert haben.
Mülheimer drehen Ende der ersten Halbzeit nach vier Rückständen das Spiel
„Ich finde, dass wir nach schwierigen Anfangsminuten ein sehr gutes Spiel gemacht haben“, fasste Trainer Thilo Stralkowski das letzte Saisonspiel zusammen, in dem seine Mannschaft viermal in Rückstand geriet, aber auch viermal den Ausgleich erzielte - zweimal Henrik Mertgens, zweimal Malte Hellwig.
Am Ende der ersten Halbzeit drehten die Mülheimer dann erstmals das Spiel - zehn Sekunden vor der Pausensirene erzielte Hellwig die erste Uhlenhorster Führung. Als dann Willi Sanda nach einem abgewehrten Ball allen auf und davon lief und zum 6:4 einschoss, schien der HTCU endgültig auf der Siegerstraße. „Wir hatten das Spiel eigentlich im Griff, sind dann aber offensiv wie defensiv nicht mehr ganz klar gewesen, haben zu einfach die Bälle verloren und das siebte Tor nicht gemacht“, bemängelte Stralkowski.
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Die Krefelder, die bei einer Niederlage ausgeschieden wären, setzten noch einmal alles auf eine Karte und erzielten tatsächlich den 6:6-Ausgleich. In den letzten Minuten wollte dann keiner mehr so recht ein Risiko eingehen. „Wir wären ja dumm gewesen, weiter nach vorne zu spielen, wenn Krefeld nicht anpresst“, so Stralkowski. Am Ende wurde damit Rot-Weiss Köln trotz eines 14:4-Siegs nur Tabellendritter. „Das tut mir natürlich leid für die Kölner aber ich denke, wir haben uns da nichts vorzuwerfen“, meinte der HTCU-Coach.
HTCU-Trainer hofft auf eine volle Halle im Viertelfinale
Stralkowski freute sich vielmehr, dass die Hallenrunde für sein Team so gut über die Bühne gegangen ist. „Für uns ist es definitiv überragend, dass wir uns das Heimrecht gesichert haben. Es war auch harte Arbeit, unseren Jungs das zu verklickern, dass wir an uns glauben. Es waren zwar auch enge Spiele dabei aber unter dem Strich haben wir das sehr gut gemacht und sind verdienter als Erster ins Viertelfinale eingezogen“, findet der frühere Olympiasieger.
Jetzt sei alles möglich, das Final Four natürlich das Ziel. Das könne aber nur mit Unterstützung der Zuschauer erreicht werden. „Ich hoffe, dass wir eine volle Halle haben werden. Unsere Jungs haben das verdient, weil sie hart gearbeitet haben. Mit den Zuschauern im Rücken können wir Großes erreichen.“
So spielten sie: Namen & Daten zur Bundesliga-Partie
Crefelder HTC – HTC Uhlenhorst Mülheim 6:6 (4:5)
Tore: 1:0 Bachmann (3., Siebenmeter), 1:1 Hellwig (5., Strafecke), 2:1 Boomes (7., Strafecke), 2:2 H. Mertgens (14., Siebenmeter), 3:2 Bachmann (21., Siebenmeter), 3:3 Hellwig (24., Strafecke), 4:3 Bachmann (26.), 4:4 H. Mertgens (29.), 4:5 Hellwig (30.), 4:6 Sanda (38.), 5:6 Boomes (45.), 6:6 Bachmann (51.)
HTCU: Damberger - Holthaus, Stahmann, Werner, Kammann, Duckscheer, H. Mertgens, Enaux, Sanda, Hellwig, L. Mertgens