Mülheim. Die Damenmannschaft des SV Heißen verliert und verliert. Nun kommt es zum Kellerduell – es gibt wenige Grund zur Hoffnung bei den Mülheimerinnen.
Null Punkte nach acht Spielen, eine Tordifferenz von 146:245 – die Handballerinnen des SV Heißen sind eines der beiden schlechtesten Teams der Handball-Landesliga. Nur der HSV Überruhr IV steht noch schlechter da, hat bereits ein Spiel mehr bestritten und verloren und eine um elf Tore schlechte Differenz.
Am Sonntag, um 12 Uhr, kommt es in Essen zum direkten Aufeinandertreffen. Gelingt dem SV Heißen der erste Punktgewinn der Saison? Nicht nur die Ergebnisse der vergangenen Wochen lassen daran zweifeln.
SV Heißen quält sich schon seit einigen Jahren
Es ist kein neues Phänomen, das die Handballerinnen aus Mülheim in der laufenden Saison begleitet. Mangelnde Trainingsbeteiligung, daraus resultierend eine schwache konditionelle Verfassung. So lief es schon in der Verbandsliga in den vergangenen Jahren, die Saison 2022/23 spielte die Mannschaft gar nicht mehr zu Ende, trat am Ende der Spielzeit nicht einmal mehr an.
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Resultierend aus den genannten Gründen passiert auf dem Parkett Woche für Woche das Gleiche. Mal sind es gute 15, mal gute 30 Minuten, in denen die Heißenerinnen mit ihren Gegnerinnen auf Augenhöhe sind. Dann bricht das Team auseinander, kassiert Gegentor um Gegentor, Niederlage um Niederlage.
Trainer und Abteilungsleiterin loben die Moral der Mannschaft
Das war auch am vergangenen Sonntag bei der 14:41-Niederlage gegen Tabellenführer HSG Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen so. „Die ersten 15 Minuten waren ausgeglichen, da haben wir gut mitgespielt“, sagt Trainer Martin Abts. Mehr war körperlich nicht drin. Immerhin: „Wir haben nicht aufgesteckt“, lobt der Trainer die Moral.
Dass ist es auch, was Abteilungsleiterin Birgit Hoffmann Mut macht. „Die Chemie im Team stimmt, die Stimmung ist gut“, sagt sie. Deshalb glaubt und hofft sie auch, dass die Jugendspielerinnen, die jetzt noch in der B-Jugend am Ball sind, unabhängig einer Liga dem Verein auch im Seniorenbereich erhalten bleiben. „Darauf bauen wir“, so Hoffmann.
Hoffnung auf den Klassenerhalt in der Landesliga war groß
Dennoch habe man sich vor der Saison entschieden, den Startplatz in der Landesliga anzunehmen und nicht gleich in der Bezirksliga zu spielen. „Wir haben gehofft, dass wir die Liga irgendwie halten können“, so Hoffmann.
Das Problem ist allerdings: In der kommenden Saison wird es keine Landesliga mehr geben, um nach der Ligenreform in der Verbandsliga zu spielen, muss wohl ein einstelliger Tabellenplatz her. Davon ist der SV Heißen weit entfernt. Und offenbar ist auch die Motivation in der Mannschaft nicht so, dass alles für den Erfolg getan wird.
Prioritäten haben sich beim SV Heißen verschoben
So war der Kader gegen Vennikel/Rumeln/Kaldenhausen wieder einmal arg dezimiert, zehn Spielerinnen standen im Spielberichtsbogen. Ausfälle gab es unter anderem mit der Begründung, dass sie dafür dann am kommenden Wochenende im Kellerduell gegen Überruhr spielen würden.
„Viele Spielerinnen setzen die Prioritäten anders, haben während der Pandemie Kinder bekommen oder sind mittlerweile im Job“, sagt Birgit Hoffmann, die dafür auch Verständnis zeigt. Die große Sorge in Heißen ist es, dass die mühsame Jugendarbeit am Ende umsonst war, wenn die Nachwuchsspielerinnen im Seniorenbereich nicht das geboten bekommen, was sie sich sportlich wünschen.
Jugendspielerinnen haben durchaus Potenzial
Denn das Potenzial da ist, zeigt beispielsweise die 16-jährige Hannah Alkemper, die zur festen Konstante geworden ist und sich in den Augen ihres Trainers „sehr stark entwickelt hat“. Auch bei den 41 Gegentoren am vergangenen Sonntag habe sie den Kopf bis zuletzt oben gehalten.
Und nun? Ist die Hoffnung groß, dass gegen Überruhr der erste Punktgewinn gelingt. „Der große Traum ist es, da zu gewinnen“, sagt Martin Abts. Es wäre zumindest ein kleiner Lichtblick in diesen tristen Heißener Handballtagen.