Mülheim/Berlin/Düsseldorf/Hamburg. Zwei Nachwuchsmannschaften des HTC Uhlenhorst haben es geschafft und den deutschen Meistertitel gewonnen. So lief das Final-Wochenende.
Im Vereinsheim am Uhlenhorst fieberten sie mit, richteten die Blicke nach Berlin. Dort lief die letzte Aktion des Spiels, die Zeit war bereits abgelaufen, da führte die weibliche U14 der Mülheimerinnen noch einmal eine Ecke aus. Paulina Becker bekam den Ball, zog ab – und tunnelte die Torhüterin des Berliner HC. 3:2! Aus! Deutscher Meister!
Knapp eine Stunde später gab es 530 Kilometer entfernt doppelt Grund zum Feiern, denn dann zog die männliche U16 nach, veredelte ihr Heimspiel mit dem 2:1-Sieg im Finale gegen Rot-Weiss Köln. Start frei für einen Partymarathon.
HTC Uhlenhorst zieht mit drei von vier Teams ins Finale ein
Jugendwartin Eva Moritz war vor den nationalen Endrunden optimistisch, dass es mehrere der insgesamt vier qualifizierten Uhlenhorster Teams ins Finale schaffen würde, peilte gar Titel an. Und am Samstag machten gleich drei Mannschaften den Finaleinzug perfekt. Die männliche U16 bezwang Frankfurt mit 7:2, die weibliche U16 den Berliner HC mit 3:2 und die weibliche U14 den Klipper THC mit 5:4 im Shoot-Out. Lediglich die männliche U14 verpasste durch das 0:4 gegen den UHC Hamburg das Endspiel und unterlag auch im Spiel um Platz drei gegen Klipper mit 0:1.
FinalFour U16 - Halbfinale
So waren es drei Finalchancen am Sonntag – auf heimischen Platz wollte sich die U16 die einmalige Chance nicht nehmen lassen und sich ihren Traum vom Titel erfüllen. Und es lief von Beginn an. Mirko Free brachte die Grün-Weißen nach 14 Minuten mit 1:0 in Führung und dann hatten sie auch das nötige Spielglück, als Rot-Weiss Köln nur den Pfosten traf. Trotzdem: Jakob Welzel glich nach 28 Minuten aus.
Uhlenhorst trifft und verteidigt dann clever
Aber auch davon ließen sich die Uhlenhorster nicht aus der Ruhe bringen, erneut brachte Free die Gastgeber in Führung (44.) – anschließend erhöhte Köln zwar noch einmal den Druck, das Mülheimer Abwehrbollwerk hielt, angetrieben von den vielen Fans, aber stand. Entsprechend groß war die Freude nach dem Sieg.
„Wir sind mega selbstbewusst ins FinalFour gegangen und wussten, dass wir sehr schwer zu schlagen sind, wenn wir unsere Emotionen unter Kontrolle haben“, beschrieb U16-Trainer Tim Welsch die Ausgangslage. Schon in der Saisonvorbereitung sei das Ziel, den Titel zu holen, klar definiert gewesen. „Wir haben eine Pyramide gebaut und ganz oben war der blaue Wimpel“, so Welsch.
HTC Uhlenhorst hat das Spielglück
Am Wochenende krönte sein Team dann die außerordentliche Saison, auch wenn „das letzte Viertel sehr, sehr lange gedauert hat.“ Dass beide Mannschaften nicht das schönste Hockey gespielt hätten, sei normal für ein Finale. „Mit der Ecke, die erst an die Unterkante und dann ins Tor springt, hatten wir dann auch das nötige Quäntchen Glück“, so Welsch.
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Und auch aus Hamburg gab es lobende Worte von Bundesligatrainer Thilo Stralkowski: „Endlich haben wir mal wieder zwei blaue Wimpel geholt. Gerade bei der B-Jugend ist das wichtig für uns, da sind einige interessante Spieler mit dabei.“
Finale - Final Four Hockey U16
Die Spieler des älteren Jahrgangs sind im kommenden Frühjahr für das Bundesligateam spielberechtigt, einige nehmen bereits am Athletiktraining teil. „Ich freue mich sehr, dass Talente nachrücken“, so Stralkowski.
U14 beweist Nerven – Torhüterin hält Siebenmeter
Ganz so weit sind die Spielerinnen der weiblichen U14 zwar noch nicht, der Draht zu Bundesligatrainer Phil Neuheuser und Kapitänin Lynn Neuheuser ist dafür aber noch etwas kürzer. Das Geschwister-Duo führte die Mannschaft in Berlin auf der Anlage der Zehlendorfer Wespen in einem Final-Krimi zum Titel.
Annika Schroll brachte den Berliner HC in Führung, Paulina Becker glich aus. Kurz darauf schoss Adele Tiedemann den BHC erneut in Front, diesmal konterte Mia Scherüble zum 2:2. Drei Minuten vor dem Ende hatte der Hauptstadtklub dann Matchball. Annika Schroll trat zum Siebenmeter an – den Nele Rakowski im HTCU-Tor parierte. Was danach folgte war Drama pur. Mit der Schlusssirene gab es noch einmal Ecke für den HTCU, Paulina Becker traf – der Rest war Jubel.
Neuheuser lobt sein gesamtes Team
„Schöner kann man ein Finale nicht gewinnen. das war sehr dramatisch, im wichtigsten Spiel haben die Mädels die beste Saisonleistung abgerufen und den Topfavoriten geschlagen“, freute sich Phil Neuheuser, der alle 20 Spielerinnen die zum Team gehörten lobte: „Jede einzelne Spielerin hat ihren Beitrag geleistet“, so Neuheuser. Nach der Rückkehr ins Clubhaus wurde dann die Nacht zu Tage gemacht.
Und dort dürfte auch die weibliche U16 schnell wieder bessere Laune gehabt haben. Sie hatte ihr Finale gegen den Düsseldorfer HC mit 0:3 verloren. Trotzdem: zwei blaue Wimpel hängen nun im Vereinsheim am Uhlenhorst.