Mülheim. Hängen die Trauben am Samstag in Hamburg einmal mehr hoch, bestehen am Sonntag in Berlin Chancen für die Hockeyfrauen des HTC Uhlenhorst.
Erst im allerletzten Playdown-Spiel auf neutralem Platz sicherten sich die Hockeydamen des HTC UhlenhorstAnfang Juni den Klassenerhalt in der ersten Liga. Schon damals war klar: einfacher wird es auch 2023/24 nicht. Aktuell ist der HTCU mit nur einem Saisontor aus sechs Spielen gar das schlechteste aller Bundesligateams. Woran das liegt und warum es an diesem Wochenende Hoffnung gibt.
Was der Coach nach dem gewonnenen Relegationsspiel noch nicht wusste, ist, dass mit Torhüterin Femke Jovy (Düsseldorfer HC), Charlotte von Hülsen, Nika Hansen (beide Rot-Weiss Köln), Toni Meister (Harvestehuder THC) und Carolin Hoffmann (HC Klein Zwitserland) gleich eine Reihe an Spielerinnen den HTCU verlassen würden. Dazu kam Maite Sturm, die zeitweise in den USA arbeitet.
Mülheimer Coach: „Darüber zu jammern, bringt keinen nach vorne“
„Dass wir deutlich mehr Abgänge zu verzeichnen haben als wir Zugänge haben, ist natürlich dramatisch für die Mannschaft“, sagt Trainer Phil Neuheuser, schiebt aber auch gleich hinterher: „Darüber zu jammern, bringt keinen nach vorne.“
Da auch die frühere Kapitänin Melanie Terber schon nach der letzten Hallensaison ihren Schläger an den Nagel gehängt hat, fehlt es der Uhlenhorster Mannschaft nun an Erfahrung. Neuheuser baut daher keine Luftschlösser und versucht, sich mit kleinen Entwicklungsschritten zufrieden zu geben.
Uhlenhorsterinnen setzen auf den Lernprozess
„Wir wollen den Lernprozess nach oben schrauben und sehen, dass es innerhalb der Spiele eine Entwicklung gibt“, sagt der Coach. Dahingehend war das Spiel gegen den Düsseldorfer HC am vergangenen Samstag trotz der 0:4-Niederlage ein guter Schritt, weil die Mülheimerinnen den Meister von 2022 deutlich mehr in harte Zweikämpfe verwickeln konnten als einige Kontrahenten zuvor. „Die erste Halbzeit gegen den DHC war völlig legitim, auch gegen Mannheim haben wir ordentliche Phasen gehabt“, lobt der Coach.
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Allerdings brauche seine Mannschaft oft noch zu viel Zeit für die richtige Zuordnung, wenn sie gezwungen ist, von der Raum- in die Manndeckung zu wechseln. Zweite Baustelle: „Vom Spielaufbau haben wir gute Ideen, scheitern aber oft am letzten Pass“, hadert Neuheuser. Hier gehe es um sauberes Ausspielen von Überzahlsituationen, damit am Ende mehr Kreisszenen kreiert werden könnten.
Mülheimerinnen wollen in Berlin bei den Wespen zustechen
„Dass uns hier und da ein Stück weit die Qualität fehlt, ist auch klar“, sagt der Trainer. Dementsprechend dürfte es für seine Mannschaft am Samstag, 14.15 Uhr im Spiel beim Club an der Alster in Hamburg einmal mehr schwer werden. „Das ist wieder einer der Top-Gegner der Liga“, weiß Neuheuser. Alster hat alle fünf Spiele gewonnen und dabei nur zwei Gegentore erzielt.
Die Hoffnung aller Uhlenhorsterinnen richtet sich aber ganz klar auf den Sonntag und das Spiel bei den Zehlendorfer Wespen in Berlin (Beginn 11 Uhr). Der Aufsteiger hat erst zwei Punkte auf dem Konto. „Wenn wir mal Punkte einfahren wollen, dann ist es gegen Zehlendorf vermeintlich verpflichtend“, weiß Phil Neuheuser. Es sei das klare Ziel, die Auswärtsfahrt mit etwas Zählbarem zu beenden. „Und dafür stehen die Chancen am Sonntag natürlich ganz anders.“
Zurück aus den USA: Maite Sturm steht an diesem Wochenende zur Verfügung
Zumal Maite Sturm an diesem Wochenende in der Heimat weilt und für beide Spiele zur Verfügung steht. Anders als Lara Birkner, die studienbedingt nur am Samstag mitwirken kann.
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Das Spiel wird auch insofern richtungsweisend, als dass – so sieht es jedenfalls der Uhlenhorster Coach – eine der beiden Mannschaften oder der Club Raffelberg am Saisonende den Gang in Liga zwei antreten muss. „Wenn es ins Frühjahr geht, sind die beiden sicher nicht auf und davon“, bleibt Neuheuser optimistisch.
Schließlich kommen nach der Hallensaison mehrere Spielerinnen aus der aktuellen U16 in den Kader, um den Konkurrenzkampf weiter zu erhöhen. Außerdem ist dann Maite Sturm wieder vollständig mit dabei und auch auf Julia Reith will der HTCU nach ihrem Kreuzbandriss wieder setzen. Noch ist trotz 1:22 Toren also nicht alles verloren.
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