Bonn. Dank einer starken zweiten Halbzeit und einer überragenden Torfrau setzte sich der HTC Uhlenhorst gegen Mannheim durch.
Noch sieben Sekunden waren vor dem Ende des dritten Viertels im Entscheidungsspiel um den Verbleib in der Feldhockey-Bundesliga der Damen auf der Uhr, als der Ball von der rechten Seite des HTC Uhlenhorst Mülheim noch einmal in den Kreis des TSV Mannheim geschlagen wurde – Kim Guyet hielt den Schläger rein und erzielte das vielleicht entscheidende Tor zum Klassenerhalt. Die Mülheimerinnen gewannen in Bonn am Ende mit 2:0.
„Da fallen einem schon einige Steine vom Herzen“, meinte Präsident Hanns-Peter Windfeder, als sich die Mannschaft um Trainer Phil Neuheuser und Co-Trainer Nico Wilkowski von den Uhlenhorster Fans feiern ließ.
HTCU-Trainer: "Am langen Ende setzen wir uns verdient durch"
„Es war das erwartet enge Spiel und genau das, womit wir vorher gerechnet haben, nämlich die Manndeckung“, meinte der zu diesem Zeitpunkt bereits mit Wasser übergossene Coach einige Minuten nach Schlusspfiff. „Am langen Ende setzen wir uns verdient durch. „Wenn man dreimal in einer Saison gegen eine Mannschaft gewinnt, ist es auch verdient“, meinte Neuheuser.
Seine Mannschaft hatte bei Kaiserwetter auf der Anlage des BTHV das erste Viertel mit zwei guten und einer dicken Chance bestimmt. Mannheim erspielte sich zwei Ecken, die vom HTCU abgewehrt wurden.
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Im zweiten Abschnitt wechselte das Geschehen aber auf die andere Seite und Torhüterin Finja Starck rettete dem HTCU bei zwei Ecken und einer weiteren Topchance für Mannheim das 0:0. Auf der anderen Seite kam Carolin Hoffmann drei Minuten vor der Pause plötzlich zum Abschluss.
Insgesamt fehlte es den Mülheimerinnen aber an Spielkontrolle. Sie schafften es selten, sich aus engen Situationen zu befreien. „Das Thema Nervosität war bei uns ganz groß geschrieben, das konnten wir doch nicht so richtig ablegen“, haderte der Coach.
Beruhigende Worte in der Pause trugen Früchte
In der Pause habe er seine Schützlinge deswegen in erster Linie runtergeholt. „Es war bis dahin genau das eingetroffen, was wir vorhergesagt haben“, so Neuheuser.
Sein Team kam dann auch stark aus der Pause und erspielte sich schnell eine weitere Ecke, bei dessen Nachschuss Hoffmann zu lange zögerte. Eine dicke Chance der Mannheimerinnen musste der HTCU noch überstehen (42.), ehe das 1:0 in jener 45. Minute fiel.
Strafecke bringt die Entscheidung zu Gunsten des HTC Uhlenhorst
Vier Minuten nach dem Beginn des Schlussviertels verwandelte Lynn Neuheuser eine Ecke zum entscheidenden 2:0. Bis auf „ein, zwei dämliche Ecken“ (Neuheuser) konnte Mannheim keine große Gefahr mehr ausstrahlen. „Wir haben gewonnen, weil wir zum psychologisch wichtigen Zeitpunkt das 1:0 gemacht haben und eine überragende Torfrau hinten drin hatten“, fasste der Trainer zusammen.
Dem Coach war es wichtig, nicht nur die Spielerinnen zu loben, die am Samstag mit auf dem Platz standen. „Es war der ganze Verein, wir sind ein großes Team und jede einzelne hat ihren Beitrag dazu geleistet. Ich bin richtig, richtig stolz und freue mich auf ein weiteres Jahr erste Liga. Viele hatten uns glaube ich schon abgeschrieben“, sagte Neuheser.
Mülheimer Trainer bleibt bei Blick in die Zukunft realistisch
Wie geht es nun weiter für die Mülheimerinnen in Liga eins? „Es wird wieder schwer, da müssen wir keinen Hehl draus machen“, meinte der Coach kurz nach dem Schlusspfiff des Entscheidungsspiels. Wie er und sein Staff es verhindern wollen, in der kommenden Saison wieder bis zum letzten Spiel um den Erstliga-Verbleib zittern zu müssen, soll in den kommenden Wochen analysiert werden. „Darüber machen wir uns zu einem späteren Zeitpunkt Gedanken“, meinte Neuheuser.
Am Samstag herrschte bei allen in grün und weiß vor allem eines: Erleichterung.
So spielten sie: Namen & Daten zum Entscheidungsspiel
HTC Uhlenhorst - TSV Mannheim 2:0 (0:0)
Tore: 1:0 Guyet (45.), 2:0 Neuheuser (49., kurze Ecke)
HTCU: Starck, Jovy – Barth, Clococeanu, Neuheuser, Schrafen – Becker, Birkner, Franzen, Hoffmann, Meister, Müntefering – Guyet, Hansen, Scheuer, Sturm, von Hülsen