Mülheim. Der HSV Dümpten ist glanzvoll in die Saison gestartet. Die zwei Kapitäne erklären, warum es mit dem Trainer im zweiten Jahr erfolgreicher läuft.
Die Handballer des HSV Dümpten haben sich für die laufende Saison viel vorgenommen – und bisher liefern sie. Mit drei Siegen aus drei Spielen führen die Mülheimer die Tabellen an.
Vor dem Heimspiel gegen den MTV Rheinwacht Dinslaken II (So., 17 Uhr, Boverstraße) sprechen die beiden Mannschaftskapitäne Patrick Kerger und Mathias Grewe über Saisonziele, die Stimmung in der Mannschaft und die Zusammenarbeit mit Trainer Krzysztof Szargiej.
Welche Eigenschaften braucht eigentlich ein guter Mannschaftskapitän?
Patrick Kerger: Er sollte in erster Linie das Vertrauen der Mannschaft genießen. Aber auch meinungsstark sein, um strittige Situationen zu lösen. Wir sind eher die kommunikativen Typen, die auf die gute Stimmung in der gesamten Mannschaft bedacht sind. Wichtig ist auch die Überzeugung, jederzeit alles zu geben und die Mannschaft zu motivieren, dasselbe zu tun. Im Spiel haben wir Schlüsselpositionen als Mittelblocker beziehungsweise Mittelmann. Da wollen wir mit Leistung voran gehen und alles geben und auch Vorbild für die Mannschaft sein.
Welche Aufgabe übernimmt der Kapitän beim HSV gegenüber dem Trainer?
Patrick Kerger: Mit unserem Trainer Kristof Szargiej haben wir durchaus eine offene Kommunikation. Wir versuchen ihn im Spiel und Training auf Optionen und Probleme aufmerksam zu machen, die man von der Seitenlinie eventuell nicht sieht oder die wir anders wahrnehmen. Dabei hilft er uns natürlich mit seiner großen Erfahrung. Ich persönlich kenne ihn ja auch schon seit vielen Jahren als Trainer, noch von unserer gemeinsamen Zeit beim HC Rot-Weiß Oberhausen.
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Mathias Grewe: Uns ist aber auch die Zusammenarbeit mit unserem Sportlichen Leiter Kevin Michalski wichtig. Wir diskutieren viel über das Potenzial der Mannschaft, mögliche Neuverpflichtungen und die Stimmung im Team.
Nach drei deutlichen Siegen zum Saisonstart ist die wahrscheinlich gut?
Patrick Kerger: Die Stimmung ist super. Wir haben eine sehr homogene Truppe, in der wir uns gut verstehen und ergänzen. Das ist auch die Konsequenz aus einer guten Kaderplanung. Durch den Konkurrenzkampf versucht jeder, das Beste aus sich herauszuholen. Und trotzdem haben wir das Gefühl, dass jeder jedem seine persönlichen Erfolge gönnt. Denn im Vordergrund steht für alle der mannschaftliche Erfolg. Dafür geben wir im Training und in den Spielen alles. Und der Spaß kommt auch nie zu kurz.
Was trauen Sie sich in dieser Saison zu?
Mathias Grewe: Die Zielsetzung ist klar nach den Fortschritten in den letzten Jahren und den Verstärkungen, die zu uns gestoßen sind: Wir wollen als Meister nach Cala Ratjada fliegen! Und darauf hat die gesamte Mannschaft richtig Bock. Dabei ist uns auch egal, dass eventuell auch der Fünfte noch aufsteigt.
Patrick Kerger: Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass das nur klappt, wenn wir 100 Prozent in jedem Training und Spiel geben. Außerdem müssen wir von Verletzungen weitestgehend verschont bleiben.
Zumal sich unsere Mitkonkurrenten ebenfalls gut verstärkt haben.
Was macht den HSV besser als im Vorjahr?
Patrick Kerger: Diese Saison ist das zweite Jahr unter Trainer Krzysztof Szargiej. Sein Spielsystem haben wir also mehr verinnerlicht und wollen es konsequenter spielen. Die Neuzugänge bringen nochmal viel Power und Qualität mit und sie machen ihre Mitspieler besser. Besonders stark sind unsere Neuen im Tempospiel, worauf wir auch in der Vorbereitung unseren Fokus gesetzt haben und was immer besser klappt. Jeder in der Mannschaft hat Fortschritte gemacht und weiß, worum es geht.
Gibt es denn überhaupt noch Baustellen?
Mathias Grewe: Aktuell fehlt es noch am Feintuning. Vor allem in der Deckung gibt es noch zu große Lücken, die wir nicht im Verbund schließen. Dadurch stehen wir beispielsweise noch oft im Block einzeln. Daran arbeiten wir aber und hoffen auch, dass Kevin nach seiner Verletzung bald wieder einsteigt. Mit ihm gibt es Absprachen und ein blindes Verständnis, das sich über die letzten Jahre entwickelt hat. Man muss aber auch sagen, dass unsere neuen Mittelblocker Justin Märker und Lennart Blum alles reinhauen und es sehr gut machen.
Patrick Kerger: Wir merken also, dass wir auf einem guten Weg sind. Wir wissen aber auch, dass noch viel Arbeit vor uns liegt und wir für unser großes Ziel nicht nachlassen dürfen.