Mülheim. Erst Fußball, jetzt Hockey-Leistungsträger: Wie Lars Hoppen beim Kahlenberger HTC Co-Kapitän wurde – und was er von der Mannschaft fordert.
„Angefangen habe ich, wie jeder kleine Junge, mit dem Fußball“, erzählt Lars Hoppen. Das ist längst vorbei: Seit 2017 spielt er beim Kahlenberger HTC Hockey, mittlerweile ist er Co-Kapitän der Mannschaft. Über Umwege kam er zum KHTC.
Mit acht Jahren fing der heute 25-Jährige beim FSV Kettwig mit dem Kicken an. Lange dauerte es aber nicht, bis Hoppen seine Fußballschuhe gegen einen Hockeyschläger eintauschte und erste Erfahrungen beim Etuf schnupperte. „Der Essener Verein kam damals für eine Talentsichtung in meine Schule und hat verschiedene Sportarten vorgestellt. Da bin ich das erste Mal mit Hockey in Berührung gekommen“, so Hoppen.
Kahlenberger HTC: Hoppen lobt den Teamgeist
Ganz trennen konnte sich der Verteidiger von seiner Fußballleidenschaft zu Beginn allerdings nicht – zunächst spielte er Fußball und Hockey parallel, „das besonders zur Freude meiner Eltern“, sagt Hoppen lachend. Schließlich musste er sich für eine Sportart entscheiden – Hockey. „Fußball macht halt irgendwie jeder.“
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Aus verschiedenen Gründen hat er sich später dazu entschieden, zum KHTC nach Mülheim zu wechseln. „Zum einen gab es teaminterne Differenzen und Altersstrukturen, zum anderen wollte ich mich persönlich auch weiterentwickeln“, verrät Hoppen. Der Sprung war aber ein großer: von der Regionalliga in die zweite Liga. Er hat ihn gemeistert, das hat sich bezahlt gemacht. „In der Saison 2017/2018 durfte ich direkt in der zweiten Bundesliga in Hamburg mitmischen und auch ein Tor erzielen“, erinnert sich Hoppen stolz.
Wohl fühlen tut sich der gebürtige Essener in Mülheim seither in jedem Fall. „Wir sind schon eine recht coole Truppe und lassen selten eine Chance ungenutzt, um ein Bierchen zusammen zu trinken. Auch das Mannschaftsgefüge ist top.“ Die einzige Baustelle: „Seitdem ich in Kahlenberg spiele, geht es auf einmal bergab, vorher haben wir eindeutig erfolgreicher gespielt. Ich hoffe, da gibt es keinen Zusammenhang“, sagt er lachend.
Darum wurde Hoppen Co-Kapitän beim KHTC
Beim KHTC hat er nach und nach mehr Verantwortung übernommen. Zur Feldsaison 2020/21 wurde er Co-Kapitän von Bastian Preußer. „Das kam mehr oder weniger spontan“, erklärt er und weiter: „Zu dem Zeitpunkt haben wir einen neuen Mannschaftsrat gebildet und viele meiner anderen Teamkollegen sind altersbedingt für den Posten als Co-Kapitän rausgefallen. Da habe ich mich bereit erklärt, das Amt zu übernehmen.“ Der Fokus liegt vor allem darauf, als Vorbild für die Mannschaft voranzugehen, aber auch Preußer in seinen Aufgaben zu unterstützen. „Die Aufgabenteilung klappt mit Basti sehr gut, wir unterstützen und gegenseitig“.
Dass mit der Funktion als Co-Kapitän zusätzlich zum regulären Training mehr Verantwortung und zeitintensive Aufgaben auf einen zukommen, hat Hoppen relativ schnell gemerkt. „Ich habe vor zwei Jahren ein Soziologie-Studium und ein Lehramtsstudium abgebrochen und mache mittlerweile ein duales Studium im Bereich Food Management im vierten Semester.“
KHTC: Eine deutliche Leistungssteigerung muss jetzt her
Überschneidungen von Trainingseinheiten und Dienstplänen versucht Hoppen so gut es geht zu vermeiden, allerdings klappt das nicht immer, sodass das ein oder andere Training schon aufgrund einer Spätschicht abgesagt werden musste – „so ist das in der Gastronomie eben“.
Sein Hockey-Talent konnte Lars Hoppen in der neuen Saison bisher nur bedingt unter Beweis stellen. Auch am Wochenende verlor die Mannschaft um Trainer Philip Hüsgen 2:11 gegen den Tabellendritten Bonner THV – und das, nachdem bereits der Saisonauftakt gegen Uhlenhorst II in einer Niederlage endete. Für Trainer und Spieler ein entsprechendes enttäuschendes Heimspiel. „Nach unserem misslungenen Derby-Auftakt hätten wir uns natürlich sehr über einen Sieg gefreut“, so Hüsgen.
Hier gibt es die besten Fotos vom KHTC-Spiel gegen Bonn.
Daraus wurde nichts. Die Herren kassierten bis zur Halbzeitpause ganze fünf Gegentore (0:5) und konnten sich auch in der zweiten Hälfte nur schleppend nach vorne bewegen. Stürmer Paul Kratsch erzielte zwei Tore, die Bonner legten allerdings schnell nach und behielten bis zum Schluss die Kontrolle.
„Am Ende trägt und fällt jeder Meter schwer“, so Hüsgen. Auch Hoppen blickt ähnlich auf das Ergebnis. „Wir haben uns von den zügigen Gegentoren der Bonner nicht schnell genug erholt“, so der 25-Jährige und weiter: „Wir müssen das Spiel jetzt abhaken und nächste Woche besser auftreten“.
Sie wollen es besser machen. Im kommende Auswärtsspiel gegen den Oberhausener THC soll endlich der Sieg her (So., 14 Uhr). „Es ist ein wichtiges Spiel, da Oberhausen Richtung Aufstieg blickt. Eine Leistung wie letzte Woche darf sich nächste Woche nicht wiederholen“, stellt der Trainer klar.
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