Mülheim. Nach Anlaufschwierigkeiten haben die Mülheimerinnen den Klassenerhalt geschafft. Welche Fehler in der Vorbereitung vermieden werden sollen.

Die Handballerinnen des HSV Dümpten haben ihre Premierensaison in der Verbandsliga auf einem guten neunten Platz beendet.

Über die anfänglichen Probleme in der neuen Liga, die schönsten und schwersten Momente und das künftig fehlende Derby gegen den SV Heißen hat Mareike Teuffer mit Trainer Oliver Scholz und Spielerin Maren Buschhausen gesprochen.

Hättet Sie sich als Aufsteiger den Klassenerhalt vor der Saison zugetraut?

Maren Buschhausen: Ja, auf jeden Fall. Unser Ziel war das Mittelfeld der Tabelle und das haben wir erreicht. Das uns das Verletzungspech so trifft, hätte vor der Saison noch niemand ahnen können.

Oliver Scholz: Mein Ziel war es ja, mit dem Abstieg so früh wie möglich nichts mehr zu tun zu haben. Zum Ende hin war es ja dann relativ deutlich zu unseren Gunsten, selbst wenn es zwei Absteiger gegeben hätte. Aber für meine Nerven hätte ich mir die Entscheidung ein paar Spieltage früher gewünscht. Die Mädels brauchten ein bisschen, um sich in der neuen Klasse zurecht zu finden. Das haben sie dann aber vor allem in der Rückrunde echt super gemacht.

Welcher Sieg war denn besonders schön?

Maren Buschhausen: Mir haben beide Spiele gegen den HSV Überruhr richtig Spaß gemacht.

Oliver Scholz: Da gebe ich Maren recht. Gegen meine alte Mannschaft zu gewinnen, war schon schön. Aber die Geburt unserer ersten „Nachwuchszange“ (Die Mannschaft nennt sich selbst die „Kleinen Zangen“ und Torhüterin Celine Lange wurde unter der Saison Mutter. Anm. d. Red.) war definitiv das Highlight der Saison.

Und bei welchem Spiel ging der Daumen eher nach unten?

Oliver Scholz: Beim ersten Derby gegen den SV Heißen, was wir ja dann auch verloren haben. Da waren alle wohl in bisschen zu nervös.

Maren Buschhausen: Unser schlechtestes Spiel war für mich eher wohl das Hinspiel gegen die GSG Duisburg. Dabei hat uns vor allem die spielerische Härte der Gegnerinnen und damit einhergehend die Verletzungen auf unserer Seite aus dem Tritt kommen lassen.

Oliver Scholz: Das Hinspiel gegen den VfL Rheinhausen war auch nicht unbedingt der Knaller. Irgendwie scheinen uns die Duisburgerinnen nicht besonders zu liegen.

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Welche Spielerin hat in der höheren Klasse individuell den größten Schritt nach vorne gemacht?

Maren Buschhausen: Die größte Entwicklung hat dieses Jahr, meiner Meinung nach, Caroline Thiel gemacht. Durch die vielen Ausfälle im Rückraum, die wir hatten, hat sie nochmal mehr Verantwortung bekommen, was sie aber mit Bravour angenommen hat.

Oliver Scholz: Ja, Caro auf jeden Fall. Aber Katharina Dronia hat sich im Tor auch echt gesteigert und war in manchem Spiel die Matchwinnerin. Aber insgesamt muss ich sagen, dass sich die komplette Mannschaft weiterentwickelt und enorm dazu gelernt hat.

Weiß, woran er mit seiner Mannschaft arbeiten muss: Dümptens Trainer Oliver Scholz.
Weiß, woran er mit seiner Mannschaft arbeiten muss: Dümptens Trainer Oliver Scholz. © FUNKE Foto Services | Martin Möller

Gibt es auch eine lustige Anekdote aus der vergangenen Saison?

Maren Buschhausen: Da gab es so einige, wenn ich da nur an die weiten Auswärtsfahrten denke…

Oliver Scholz: Für mich, dass ich gelernt habe, wie man einen Kinderwagen beim Training durch die Halle fährt, damit die Mama der Kleinen mittrainieren kann.

Unter uns, welchen Fehltritt hat der Trainer sich denn geleistet?

Maren Buschhausen: Da fällt mir spontan Ollis Affinität zu Diskussionen mit den Schiris ein.

Oliver Scholz: Ich kann es eben nicht leiden, wenn die Mädels ungerecht behandelt werden.

Auf einer Skala von eins bis zehn, wie anstrengend wird die Vorbereitung?

Maren Buschhausen: Puh, wahrscheinlich eine solide Elf. Wir sind schon sehr gespannt, was sich Olli dieses Jahr so hat einfallen lassen. Sicherlich wieder viele Treppensprints, Spinning und Trainingsspiele. Und hoffentlich auch das eine oder andere Mal beachen.

Oliver Scholz: Ich will noch nicht so viel verraten, aber es gibt Gemeinsamkeiten in Marens Antworten. Aber die letzte Vorbereitung lief teilweise nicht gut. Das hat sich bei einigen Spielen in der zweiten Halbzeit gezeigt, in denen uns die Luft und die Kraft zum Ende gefehlt hat. Das machen wir dieses Jahr definitiv anders.

Wird das Derby gegen den abgestiegenen SV Heißen in der kommenden Saison fehlen?

Maren Buschhausen: Auf jeden Fall, ein stadtinternes Derby bringt immer viel Spannung mit sich.

Oliver Scholz: Es ist wirklich schade, dass es das Derby in der Verbandsliga nicht mehr geben wird. Es waren zwei besondere Spiele im Kalender. Traurig ist auch, dass damit das zweite Urgestein im Mülheimer Handball, nach der DJK Styrum 06, mit aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr im Handballverband Niederrhein vertreten sein wird.