Gelsenkirchen. Zweites Testspiel geht für Fußball-Landesligist beim SV Horst-Emscher klar verloren. Ein Spieler steht vorerst nicht mehr im Kader.

Eigentlich hätte der zweite Vorbereitungstest am Samstag beim Bezirksligisten SV Horst-Emscher für einen psychologischen Schub bei den Landesliga-Fußballern des SV Scherpenberg sorgen sollen. Doch nach 90 Spielminuten bei 34 Grad Celsius im Schatten blieb der Schweiß ohne Lohn. Vor allem über die erste Halbzeit musste Trainer Christian Mikolajczak beim letztlich doch etwas zu deutlichen 1:4 (0:3) enttäuscht sein. Dazu nimmt Sportleiter Sven Schützek die Spielersuche wieder auf. Der neue Angreifer Jan Pimingstorfer (TuS Xanten) steht wegen gesundheitlicher Gründe, so Coach Mikolajczak, erst einmal nicht im Kader. „Eine Tür ist für Jan aber offen“, betont der Chefcoach.

SV Scherpenberg spielt in der ersten Halbzeit unter den Möglichkeiten

Nach den ersten 45 Minuten fiel es durchaus schwer, positive Aspekte zusammenzukratzen. „Das Team war in allen Belangen überfordert: zu wenig Ballzirkulation, keine Sicherheit und auch wenig taktisches Verständnis“, zählte Trainer Mikolajczak auf. Seine Mannen hatten sichtlich Schwierigkeiten, ein druckvolles Anlaufverhalten und einen schnellen Spielaufbau mit Seitenverlagerung hinzubekommen. Mikolajczak und auch sein Co-Trainer Gregor Grillemeier mussten mehr soufflieren, als ihnen lieb war.

Mittelstürmer Marcio Blank (links) hatte in der ersten Halbzeit kaum gute Szenen.
Mittelstürmer Marcio Blank (links) hatte in der ersten Halbzeit kaum gute Szenen. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Allen drei Gegentreffern gingen dazu kapitale Schnitzer der Scherpenberger voraus. Linksverteidiger Anil Özgen legte das 0:1 durch einen zu kurz geratenen Rückpass auf Torhüter Martin Hauffe auf. Nutznießer war Ahmed Bakare (9.). Ein Fehler vom Ex-Lintforter Emirhan Karaca im Spielaufbau leitete das 0:2 ein. Dass ein Offensivspieler der Gastgeber bei seinem Drehschuss gleich drei Scherpenberger im Strafraum narrte, passte ins wenig erbauliche Bild (42.). Ebenso, dass der gleiche Akteur kurz vor der Pause nach einer Linksflanke noch das 3:0 drauflegte. Diesmal war Innenverteidiger Joel Schoof zu weit vom Gegenspieler entfernt (44.).

Mert Can Akdeniz erzielt Anschlusstor für SV Scherpenberg

Auf der Gegenseite gelang nur wenig. Selbst acht bisweilen gut getretene Ecken von Außenstürmer Andre Rieger brachten kaum Torgefahr. Halbzeit zwei wurde immerhin etwas lebhafter. Ömer Akbel rückte für Marcio Blank in die Angriffsmitte, auf der Sechserposition verdienten sich Nick Redam und Mert Can Akdeniz ein Lob, als Rechtsverteidiger kurbelte Stefan Kapuscinski an. Emirhan Karaca machte seine Sache auf der ungewohnten Position des Innenverteidigers neben Routinier Max Abel recht gut. Aufgrund der Wärme durften dazu auch Spieler wieder eingewechselt werden, die in der Halbzeit bereits den Platz verlassen hatten.

Spielte im defensiven Mittelfeld durch und zeigte eine gute zweite Halbzeit: Nick Noah Redam (rechts), Neuzugang vom VfB Homberg.
Spielte im defensiven Mittelfeld durch und zeigte eine gute zweite Halbzeit: Nick Noah Redam (rechts), Neuzugang vom VfB Homberg. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Mehr als ein 1:3 durch Akdeniz, auch schon Torschütze beim 1:1 gegen Viktoria Goch, im Nachschuss nach Flanke Rieger und Abschluss Akbel sprang aber nicht heraus (64.). Horst-Emschers Kapitän Ramadan Ibrahim zog den Gästen mit einem 20-Meter-Knaller unter die Querlatte zum 4:1 den Stecker (80.).

SV Scherpenberg mit drei Testspielen am nächsten Wochenende

„Ich habe gedacht, wir wären insgesamt weiter. Immerhin stimmt mich die zweite Halbzeit zuversichtlich. Da lief der Ball besser, da war nach dem Tor auch mal ein wenig Stimmung im Laden“, bilanzierte Christian Mikolajczak. Stimmung hatte der Trainer an der Seitenlinie über weite Strecken selber erzeugen müssen. Das machte der Coach leidenschaftlich und in seinen Anweisungen recht klar.

Nach zwei trainingsfreien Tagen bereitet sich das Team nun ab Dienstag auf ein weiteres heißes Testwochenende vor. Freitag (18.30 Uhr) geht es an der Düsseldorfer Straße in Duisburg-Wanheimerort zum Turnier beim Bezirksligisten DSV 1900. Samstag um 15 Uhr spielt in Asberg der Oberliga-Meisteranwärter Spielvereinigung Schonnebeck vor. Und am Sonntag steht beim DSV 1900 entweder das Finale oder ein Spiel um Platz drei an.

SV Scherpenberg: Hauffe - Özgen (46. Igbionawmhia), Schoof (46. Akdeniz), Abel, Wastian (46. Kapuscinski) - Karaca (83. Schoof), Redam - Rieger (70. Özgen), Fuhrmann (80. Blank), Akbel - Blank (46. Grillemeier.