Kamp-Lintfort. In der 2. Handball-Bundesliga gibt es für das Team von Trainerin Bettina Grenz-Klein beim 25:30 in Sachsen einen Dämpfer.

Der TuS Lintfort ist erneut unsanft auf dem Boden der Realitäten gelandet. Hatten die Zweitliga-Handballerinnen vergangenes Wochenende noch in heimischer Halle den ESV Regensburg mit einer imposanten Energieleistung in die Schranken gewiesen, war die Vorstellung am Sonntagnachmittag beim HC Leipzig viel zu instabil und von Fehlern behaftet. Deshalb blieb den Klosterstädterinnen letztendlich auch nichts anderes übrig, als mit einer verdienten 25:30 (14:17)-Niederlage im Gepäck die lange Heimreise zum linken Niederrhein anzutreten.

TuS Lintfort: Rückraum strahlt zu wenig Torgefahr aus

Lintfort war von Beginn an um Struktur bemüht. Der Ball lief zwar schnell, aber auch fehlerbehaftet durch die eigenen Reihen. Richtig gut war das Kreisläuferspiel. Jana Willing wurde immer wieder hervorragend in Szene gesetzt. Was jedoch fehlte, war die einfache Torgefahr aus dem Rückraum. Prudence Kinlend rieb sich oftmals auf, Jule Samplonius agierte wirkungslos. Fehler schlichen sich ein, weil die Spielerinnen mehrmals keine guten Entscheidungen trafen.

Ein weiteres Manko war die Rückzugsphase. Lintfort hatte Probleme, nach Ballverlusten das Umschaltspiel einzuläuten, kassierte etliche einfache Gegenstoßtore.

TuS Lintfort nimmt viel zu früh die Abschlüsse in der Offensive

Hinzu kam noch eine gänzlich verschlafene Startphase in Durchgang zwei. Es fehlte komplett die Ordnung. Die TuS-Spielerinnen trafen immer wieder die falschen Entscheidungen, nahmen sich unvorbereitete und viel zu frühe Würfe und überdrehten somit total.

Leipzig hatte bis zur 42. Minute leichtes Spiel und legte sich ein komfortables 23:16-Torepolster zu. Der TuS Lintfort wollte den „freien Fall“ mit allen Mitteln stoppen, nahm zuerst die zuvor gar nicht so schlechte Torhüterin Norah Kothen (35.) raus, brachte Laura Graef und versuchte es wenig später mit einer Formationsänderung in der Verteidigung. Ließ dabei von der üblichen 6:0-Variante ab und setzte fortan auf ein 5:1-System.

Abwehrumstellung beim TuS Lintfort zeigt Wirkung

Und die Gäste fanden tatsächlich zurück in die Spur. Die Abwehrumstellung zeigte sichtlich Wirkung. Leipzig brauchte eine gewisse Zeit, mit durchaus auch ein wenig Nervenflattern und zittrigen Händen beim Abschluss, um sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen.

Lintfort warf nun seine kämpferischen Tugenden in die Waagschale und verkürzte den Spielstand (23:26). Die Partie drehen konnten die Gäste jedoch nicht mehr. So fehlte diesmal die Qualität über die 60 Minuten, aber auch das Glück des Tüchtigen und zudem die eine oder andere personelle Alternative. Den TuS-Spielerinnen fehlten in der Endphase einfach ein paar zusätzliche Körner. Das Stammpersonal musste praktisch durchspielen.

TuS Lintfort: Muilenburg und Breitbarth müssen passen

Kreisläuferin Fenna Muilenburg und Rechtsaußen Michelle Breitbarth saßen zwar auf der Bank, waren aufgrund von Verletzungen aber nicht in der Lage, der Mannschaft zu helfen. Auch die beiden Leistungsträgerinnen Lena Heimes und Pia Kühn wurden schmerzlich vermisst.

„Wir müssen einfach über einen längeren Zeitraum im Spiel clever agieren“, betonte TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein nach dem Abpfiff: „Dazu mehr an uns glauben und dies auch auf dem Parkett zeigen. Die kurzen Schwächephasen vor und nach der Halbzeit haben uns total aus dem Tritt gebracht.“

So haben sie gespielt

TuS Lintfort: Norah Kothen, Laura Graef – Michelle Breitbarth, Prudence Kinlend 4, Sydney Lupisella, Jule Samplonius 2, Dana Gruner 2, Maxime Drent 8/5, Fenna Muilenburg, Jana Willing 6, Sophia Bücker 1, Insa Weisz 2.

So geht es weiter: Schon am kommenden Ostersamstag mit Spielbeginn um 17.30 Uhr sind die TuS-Frauen wieder gefordert. Heimgegner in der Eyller Sporthalle wird dann Tabellenführer Frisch Auf Göppingen sein. Nach einem spielfreien Wochenende geht es für die Lintforterinnen am Samstag, 13. April, um 19 Uhr beim Abstiegskandidaten HSG Freiburg weiter.