Kamp-Lintfort. Die Stimmung beim Fußball-Landesligisten 1. FC Lintfort hat sich mit dem 3:1 über Wesel gedreht. Samstag geht es nach Frohnhausen.

Um ein wenig die vorhandene Brisanz aus dem Samstagsspiel an der Raumer Straße in Essen beim VfB Frohnhausen zu nehmen, verweist Meik Bodden auf den Fakt, dass sein 1. FC Lintfort ja erst das vorletzte Hinrundenspiel der Fußball-Landesliga bestreiten wird. „Wäre am Samstag schon der 37. Spieltag, hätten wir einen absoluten Showdown vor der Brust“, sagt der Lintforter Trainer mit Blick auf die Tabelle. Sein FCL hat sich mit dem umjubelten 3:1 über den PSV Wesel zuletzt auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz vorgearbeitet. Die Essener Gastgeber stehen aktuell punktgleich mit Lintfort auf den möglichen Relegationsrang 15.

VfB Frohnhausen mit Ex-Regionalliga-Spieler Issa Issa

Daraus leitet sich natürlich auch ab, dass für die Lintforter ab 16 Uhr doch so etwas wie ein Schlüsselspiel auf dem Programm steht. „Es würde allen gut tun, wenn wir uns mit einem Sieg wieder etwas von der Gefahrenzone entfernen würden“, betont denn auch Lintforts Kapitän Leslie Rume. Gegen einen spielstarken, aber nicht unbedingt überaus lauffreudigen VfB Frohnhausen wird das alles andere als ein Spaziergang. Das liegt natürlich nicht nur daran, dass die Gastgeber im 39-jährigen Deutsch-Libanesen Issa Issa immerhin einen Spieler in der Offensive aufbieten, der schon in der Regionalliga für den KFC Uerdingen und Borussia Dortmund II aktiv war.

Beim 1. FC Lintfort muss Hendrik Schons (links), hier gegen Timo Giese vom PSV Lackhausen aus Wesel, am Samstag in Essen wohl passen.
Beim 1. FC Lintfort muss Hendrik Schons (links), hier gegen Timo Giese vom PSV Lackhausen aus Wesel, am Samstag in Essen wohl passen. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Auf Lintforter Seite kommt erschwerend hinzu, dass in Emirhan Karaca der beste Zweikämpfer der Mannschaft wegen Urlaub im defensiven Mittelfeld fehlen wird. Dazu wird Trainer Bodden vermutlich beide Außenverteidigerpositionen im Vergleich mit dem Heimsieg über Wesel neu besetzen müssen. Hendrik Schons plagt sich weiter mit Rückenproblemen herum. Youngster Heiko Sonnabend, dessen Leistungskurve in den vergangenen Wochen im Kontrast zur sportlichen Krisenzeit seiner Mannschaft auffällig nach oben zeigte, kränkelte in den vergangenen Tagen etwas.

Gut für die Gäste: Stefan Kapuscinski meldete sich im Training zurück und dürfte erste Alternative für eine der beiden Außenverteidiger-Startposten sein. Shawn Rume und Cedric Sprenger sind nach Ausfällen ebenfalls wieder am Start, haben aber noch Konditionsrückstand. Das gilt auch für Ex-Oberliga-Spieler Luca Plum. Dem macht seit langem eine Fußblessur zu schaffen. Bislang konnte der ehemalige Klever sein zweifelsohne vorhandenes fußballerisches Können nicht so recht entfalten. Trainer Meik Bodden setzt hier auf die Wintervorbereitung. Auch, was die konditionellen Defizite seines Sommerzugangs anbetrifft.

1. FC Lintfort startet wieder mit den offensiven Vier

Fraglich ist für die Samstagspartie, ob Baha Arslanboga offensiv zum Zug kommen wird. Der 3:1-Torschütze vom vergangenen Sonntag hat sich eine Mandelentzündung eingefangen. „Wir werden unsere offensiven Vier wie gegen Wesel starten lassen. Ich hoffe natürlich auch darauf, dass wir die entfachte Euphorie vom vergangenen Sonntag ins Frohnhausen-Match tragen können“, betont Trainer Meik Bodden.

Die über weite Strecken gute Lintforter Leistung bescheinigte übrigens auch Björn Assfelder. Der Trainer des PSV Wesel rückt zu den Spielen stets mit eigener Kamera an. Dazu sind seine Akteure mit einem Tracker ausgestattet, der die Laufleistungen ermittelt. Die Grün-Weißen lagen am vergangenen Sonntag jenseits der hundert Kilometer für alle auf dem Platz mitmischenden Spieler. Das war die beste Laufleistung des PSV in der bisherigen Saison. „Wir haben dem Gegner offenbar einiges abverlangt“, so hebt Lintforts Trainer Meik Bodden hervor.