Bocholt. Die Negativserie in der Fußball-Landesliga hält für den 1. FC Lintfort an. Bei den Sportfreunden Lowick ging die Bodden-Elf am Freitagabend baden.

Die intern unruhigen Tage und Wochen beim Fußball-Landesligisten 1. FC Lintfort mit fünf sieglosen Partien in Serie sollten eigentlich am Freitagabend mit der Auswärtspartie bei den Sportfreunden Lowick im Westteil von Bocholt ein Ende finden. Das Team von Trainer Meik Bodden wirkte auch über weite Strecken deutlich motivierter und engagierter als noch vor Wochenfrist. Und dennoch gingen die Gäste bei Wind und Starkregen auf dem Kunstrasen an der Eichenallee mit 2:5 (2:4) baden. Da nutzten auch zwei Treffer von Linksaußen Gabriel Derikx am Ende nichts.

1. FC Lintfort: Fünf Wechsel in der Startelf

„Wenn ich das Gesehene bewerten soll, dann war die Leistung deutlich besser als zuletzt. Einstellung, Laufbereitschaft und Zweikampfverhalten haben gestimmt – nur die fünf Gegentore passen nicht dazu“, resümierte Trainer Meik Bodden nach der Partie klatschnass vom Regen durchgeweicht.

Auf die magere Vorstellung beim 1:3 gegen Blau-Weiß Mintard vergangenen Sonntag hatte Coach Bodden reagiert und gleich fünf Wechsel in der Startelf vorgenommen. Die Lintforter machten von Beginn an einen motivierten Eindruck, hatten viel Ballbesitz, bestimmten die Partie und gingen folgerichtig in Führung. Gabriel Derikx beendete seine vom Saisonstart weg anhaltende Torflaute und vollstreckte nach einer klasse Vorarbeit von Rechtsaußen Robin van Radecke freistehend im Lowicker Strafraum (21.). Es war der erste Treffer des Linksaußen im neunten Landesligamatch.

Danach folgte allerdings aus dem Nichts eine harte Spielwende. Die Gastgeber, bis dahin völlig ohne Chance, erzielten drei Treffer binnen neun Minuten. Dabei machte FCL-Torsteher Stefan Hüpen eine äußerst unglückliche Figur. Das 1:1 durch Jens Terörde kassierte der Keeper aus halbrechter Position per Beinschuss (28.). Bei David Hulshorsts 20-Meter-Schlenzer in den linken Lintforter Torwinkel stand Hüpen locker drei Schritte zu weit vor seinem Gestänge (34.).

Gabriel Derikx trifft für 1. FC Lintfort per schönem Heber

Das 1:3 nur drei Minuten später ging indes auf die Kappe von Robin van Radecke, der im eigenen Strafraum Torjäger Taric Boland mit einem „langen Bein“ zu Fall gebracht hatte. Der Gefoulte verwandelte mit einem Schuss in die Tormitte. Fast im Gegenzug verkürzte Gabriel Derikx auf 2:3 (40.). Der schöne Heber über Lowicks Torhüter Jonas Wenzel hinweg von der Strafraumgrenze war übrigens von Mittelstürmer Florian Ortstadt aufgelegt worden.

Linksaußen Gabriel Derikx (rechts) vom 1. FC LIntfort beendete am Freitagabend in Lowick seinen persönlichen Torfluch seit Saisonbeginn.
Linksaußen Gabriel Derikx (rechts) vom 1. FC LIntfort beendete am Freitagabend in Lowick seinen persönlichen Torfluch seit Saisonbeginn. © FUNKE Foto Services | Markus Weißenfels

Die Lowicker konnten sich auch bei ihrem vierten Torschuss auf Stefan Hüpen „verlassen“. Bei einem Weitschuss von Leonhard Langenbrink aus gut 25 Metern Distanz schien der Lintforter Keeper, da er die Gefahrensituation schon bereinigt glaubte und obendrein ein Foul an Philipp Hasse vorausgegangen schien, erneut nicht recht aufmerksam (43.). Möglicherweise spielte hier aber auch der fiese Regen und ein böiger Wind eine unliebsame Rolle. Jedenfalls lag Lintfort zur Halbzeit nach vier Gegentoren in nur einer Viertelstunde mit 2:4 hinten.

Schwere Umstände in Lowick bei Wind und Regen

Wind und Regen am Kunstrasen an der Eichenallee nahmen in der zweiten Halbzeit noch zu. Das erschwerte den Lintfortern einen geordneten Ballvortrag erheblich. Coach Bodden setzte mit Baha Arslanboga für den rot-gefährdeten Emirhan Karaca früh auf mehr Offensive, um die Partie noch zu retten. Doch vorn gab es außer eher kläglich ausgeführten 18-Meter-Freistößen von Florian Ortstadt (62.) und Robin van Radecke (65.) aus eigentlichen günstigen Positionen nahe der Strafraumgrenze nichts Zwingendes mehr.

Lintforter Defensive passt beim 2:5 nicht auf

Auf der Gegenseite nutzten die ganz in Gelb spielenden Gastgeber eine Schläfrigkeit auf der linken Lintforter Defensivseite aus. Torjäger Taric Boland kam im Strafraum zentral frei zum Schuss und markierte mit dem 5:2 in der 72. Minute seinen achten Saisontreffer. Damit war auf beiden Seiten der Stecker gezogen.

Am nächsten Sonntag (15 Uhr, Franzstraße) muss der 1. FC Lintfort, der sich weiter der Abstiegszone annähern wird, gegen den FSV Duisburg ran, der aktuell den ersten Abstiegsplatz inne hat und an diesem Samstag (17.30 Uhr, Warbruckstraße) gegen den SV Scherpenberg spielen muss. „Dass wir gegen den FSV schon ziemlich unter Siegesdruck sein werden, steht außer Frage“, betont Trainer Meik Bodden mit Blick auf die nächste Aufgabe.

1. FC Lintfort: Hüpen – Hasse (60. Sonnabend), Sprenger, L. Rume, Kapuscinski (60. S. Rume) – Derikx (75. Thiel), Karaca (55. Ba. Arslanboga), Plum (75. Cengiz), van Radecke – Ortstadt, K. Bodden.