Moers. Der Moerser SC wird in der kommenden Saison in der Volleyball-Regionalliga spielen müssen. Das sickerte am Rande der Jahreshauptversammlung durch.
In einem Portrait mit dem Berliner Tagesspiegel hat Günter Krivec vor gut 13 Jahren einen seiner wichtigsten Grundsätze im Sport so formuliert: „Eine Triebfeder meines Handelns ist es, etwas bewirkt zu haben.“ Das dürfte auch ein gewichtiger Grund dafür sein, seinen 1985 gegründeten Moerser SC doch noch ein weiteres Jahr zu führen – und eben nicht fallen zu lassen. Der als Nachfolger übrigens auch schon 2010 auserkorene Simon Krivec (35) bat seinen bald 81-jährigen Vater angesichts der unternehmerischen Baustellen rund um die 250-Jahr-Feier der Adler-Apotheke um ein Jahr Aufschub.
Simon Krivec: „2024 stelle ich mich zur Wahl“
„Das ist kein Misstrauensvotum gegen die Versammlung, 2024 stelle ich mich zur Wahl“, versicherte Simon Krivec am Donnerstagabend bei der Jahreshauptversammlung des Moerser SC in der Aula des Adolfinum-Gymnasiums. Bis dahin soll auch eine Nachfolge für Finanzvorstand Ulrike Hübner gefunden sein. Hübner, wie Klubchef Krivec eigentlich bis 2025 gewählt, macht ebenfalls nur noch ein Jahr weiter.
Dass sich der MSC in den Führungspositionen sportlicher aufstellt, beweisen zwei Personalien: Libero Andre Illmer, der mit einem Angebot des Münchener Bundesligisten TSV Unterhaching geliebäugelt hatte, ist für Horst Christ neuer Jugendwart. Dazu bekleidet Henrik Rieskamp hauptberuflich als Sportdirektor und Trainer nun auch Aufgaben in der Geschäftsstelle.
Moerser SC spielt weiter in der Regionalliga
Weniger erfreulich ist allerdings, dass der MSC in der neuen Saison erneut in der Regionalliga antreten muss. Offiziell ist dies durch den WVV zwar noch nicht. Doch es sickerte durch, dass der Deutsche Meister von 1992 kein Aufstiegsrecht bekommen werden, da Humann Essen trotz eines erneuten Abstiegs wieder in der 2. Bundesliga verbleiben darf. Und dies in den Ligen darunter gewissermaßen zu einer Kettenreaktion unter aufstiegsberechtigten Klubs führt.
Das Fernziel des MSC bleibt natürlich trotzdem bestehen, es mit Eigengewächsen aus der Region wieder (mindestens) in die Zweite Liga zu schaffen. Der gute dritte Platz im ersten Regionalliga-Jahr wurde in der Versammlung gewürdigt. Dass es in der Volleyball-Abteilung nach dem Abstieg der Damen aus der Verbandsliga sowie Unstimmigkeiten mit den jungen, bisweilen überforderten Damen 2 und 3 alles andere als rund lief, mochte Klubchef Krivec auch nicht verhehlen.
Ein guter Teil der Teams schloss sich Rot-Weiß Moers an. „In der Stadt gibt es im Volleyball nun eine kleine Konkurrenzsituation“, stellte Günter Krivec, der bei Zuwachs auf immerhin rund 480 Mitglieder zählen darf, ohne Groll fest.
Moerser SC: 2022 ein kleines Minus in der Kasse
Das Minus von rund 20.300 Euro in der Kasse zum Jahresende 2022 federte ein Überschuss aus dem Jahr 2021 von fast 25.000 Euro ab. Der Haushaltsvoranschlag für das laufende Jahr liegt für den Verein bei 148.250 Euro. Was allerdings fast 80.000 Euro an Werbegeldern und Spenden beinhaltet.
„Die werden wir 2024 so nicht mehr reinholen können“, begründete Günter Krivec letztlich den Vorschlag, die Mitgliederbeiträge für Erwachsene, Jugendliche und Familien um bis zu 50 Euro pro Jahr ab 2024 zu erhöhen. Das zog Diskussionen nach sich. Vor allem von den Handballern, die in Kooperation mit der HSG Krefeld Niederrhein drei Senioren- und sechs Jugendmannschaften stellen.
Sommerfest des Moerser SC beim TV Asberg
Dass die Mehreinnahme eher für Volleyball ausgegeben würde und die Handball-Nachbarn TV Kapellen und TV Schwafheim preiswerter seien, wog am Ende nicht schwer genug. Bei sieben Gegenstimmen wurde die Beitragserhöhung von den knapp 60 anwesenden MSC-Mitgliedern abgesegnet.
Übrigens: Der Moerser SC feiert am Freitag, 2. Juni, ab 17 Uhr auf der Platzanlage des TV Asberg sein Sommerfest. Auf der komplett renovierten Anlage an der Asberger Straße wurden schon vor zwei Wochen die drei neuen Beachvolleyballfelder eingeweiht. Vor Ort nimmt auch die seit sechs Jahren brach liegenden Leichtathletik-Abteilung, die dritte MSC-Säule neben Volleyball und Handball, wieder das Training auf. Dafür wurde mit dem früheren Übungsleiter Enrico Tengel ein ehemaliger Deutscher Juniorenmeister im Weitsprung und Zehnkampf gewonnen.