Moers. In der 2. Volleyball-Bundesliga hat der Moerser SC mit einem souveränen 3:0 über den TV Baden den ersten Saisonsieg eingefahren.

Der TV Baden hat den Volleyballern des Moerser SC schon wesentlich mehr Kopfschmerzen bereitet als gestern am späten Sonntagnachmittag. Die Gäste aus Achim bei Bremen konnten ihrem Ruf als Angstgegner kaum gerecht werden. Was auch daran lag, dass der MSC eine deutlich bessere Leistung als noch vor einer Woche beim trüben 1:3 gegen den TuS Mondorf aufs Parkett des Enni-Sportzentrums zauberte. Am Ende freuten sich die knapp 300 Zuschauer über einen verdienten und zwischenzeitlich souverän herausgespielten 3:0 (25:19, 25:14, 25:22)-Sieg. Nach exakt 73 Spielminuten war die erste Heimpartie unter Corona-Bedingungen auch schon wieder vorbei.

Lob für Heisigs Corona-Team

Die umfangreiche Arbeit der vergangenen Tage und Wochen, die die Moerser Crew unter der Federführung des MSC-Corona-Beauftragen Hans-Peter Heisig hingelegt hatte, sollte sich auszahlen. Bis auf wenige vorbestellte Sitzplätze, die am Sonntag leer blieben, war die Tribüne den Vorgaben entsprechend gut gefüllt.

Die Protagonisten auf dem Spielfeld brauchten ein wenig, um die Auftaktniederlage aus Armen, Beinen und Köpfen zu schütteln. Nach einem schnellen 1:5 im ersten Satz nahm Trainer Hendrik Rieskamp zeitig eine Auszeit. Lukas Schattenberg hatte für Chris Carter den Platz in der Start-Sechs ergattert. Doch zunächst wirkten die Moerser ein wenig blockiert.

Die Partie kam erst in die richtige Bahn, als Oskar Klinger einen Abstauberball zum 13:13 ins Ziel brachte. Die Badener verloren hiernach ihre Linie, waren auch lange nicht so stark im Aufschlag wie die Mondorfer vor einer Woche.

Schwachstellen vom Moerser SC eingenutzt

Dazu hatte Trainer Rieskamp in der Videoanalyse eine bemerkenswerte Schwachstelle im Annahmespiel der Gäste ausgemacht und seine Aufschlagstrategie darauf ausgerichtet. Beim TV Baden wird oft der annehmende Spieler nicht mit in den Angriff ans Netz genommen. Folge: Die Moerser servierten ihre Aufschläge möglichst oft auf die offensiven Leistungsträger der Gäste. Die Taktik ging dann über weite Strecken auch auf.

Der erste Satzgewinn sorgte für deutlichen psychologischen Rückenwind. Im zweiten Durchgang wurden die Niedersachsen nämlich förmlich eingeseift. Über 4:0, 8:4, 12:4 und 15:7 war der zweite Satzgewinn nie in Gefahr.

Das galt für den dritten Satz nur eingeschränkt. Die Moerser konnten sich nicht entscheidend absetzen, gestatteten Baden aber auch keinen Ausgleich. Am Ende setzte sich die höhere Angriffsqualität und ein starker MSC-Block durch.

Moerser Trainer Rieskamp gut gelaunt

Neuzugang Marvin Prolingheuer vollstreckte mit einer fürchterlichen Granate zum 20:18. Dann blockte Youngster Veit Bils, der seine ordentliche Partie aus Mondorf zu bestätigen wusste, zum 21:18. Ein feiner Schuss von Chris Carter in die Badener Zone zum 24:20 bescherte dem MSC vier Matchbälle, von denen dann der dritte genutzt werden konnte.

„Im dritten Satz waren ein, zwei Fehler zu viel im Spiel für meinen Geschmack, aber da bin ich heute mal nicht so streng. Insgesamt war es von uns eine gute Leistung mit einem verdienten Sieg“, bilanzierte der sichtlich gut gelaunte Cheftrainer Hendrik Rieskamp nach dem Heimdebüt.

Übrigens:

Die nächste Partie in der 2. Volleyball-Bundesliga steigt für den Moerser SC erst wieder in zwei Wochen. Am 10. Oktober (Spielbeginn: 19 Uhr) ist das Team von Trainer Hendrik Rieskamp beim TuB Bocholt in der Euregio-Sporthalle zu Gast.

Im Heimspiel erwartet der MSC dann am 25. Oktober (16 Uhr) im Enni-Sportzentrum den Lokalrivalen VV Humann Essen. Die Gäste standen vor dem Abbruch der vergangenen Saison auf dem letzten Tabellenplatz und wären sportlich eigentlich abgestiegen.