Bonn. Nach dem 1:3 zum Volleyball-Zweitliga-Start beim TuS Mondorf war Trainer Hendrik Rieskamp vom Moerser SC vor allem vom Angriff enttäuscht.

Volleyball geht ins Kreuz. Marvin Prolingheuer, der zurückgekehrte 2,08-Meter-Riese im roten Dress des Moerser SC, zog nach dem Zweitliga-Start beim TuS Mondorf die liegende Position für eine Einschätzung des Geleisteten vor. Während Prolingheuer auf dem Boden der Bonner Hardtberghalle vor sich hindehnte, kam eine verblüffend einfache, aber durchaus treffende Analyse. „Das war heute insgesamt schon ein bisschen schwach, deshalb geht die Niederlage in Ordnung“, versicherte der langjährige Bundesligaspieler nach dem 1:3 (25:23, 24:26, 23:25, 26:28) gegen kampfstarke Gastgeber.

„Mondorf war giftig, wirkte auch besser eingespielt“, befand der sichtlich enttäuschte MSC-Cheftrainer Hendrik Rieskamp, „natürlich kann man über die knappen Satzergebnisse diskutieren. Fakt ist aber: Wir hatten keinen Punkt verdient, unser Angriff war einfach zu schlecht.“

Erster Satz an den Moerser SC

Selbst Punktegarant Prolingheuer konnte die Partie nicht aus dem Feuer reißen. Auch nicht Felix Orthmann, der im Angriff mit schönen Aktionen bisweilen die Moerser im Spiel hielt. Unter dem Strich war’s aber zu wenig. Die tapfer mit ihren Trommeln anfeuernden Gäste-Fans unter den knapp 200 Zuschauern in der Hardtberghalle zogen nach genau zwei Stunden Spielzeit sichtlich enttäuscht von dannen. Darunter übrigens auch MSC-Chef Günter Krivec.

Der übte Kritik am Sonntag durchaus klare Kritik am Auftritt der Adler in Bonn: „Ich habe mit Orthmann, Libero Illmer und Youngster Bils nur drei gute Spieler bei uns gesehen. Insgesamt hat mir auch die Emotionalität gerade an und von der Bank gefehlt.“

Dabei hätte die Startpleite nicht so kommen müssen. In Durchgang eins führt der MSC schon 15:10, machte daraus aber ein Drama, ehe Marvin Prolingheuer bei 23:23 zwei Bälle ins Ziel schmetterte.

Der zweite Satz lief ähnlich. Diesmal wurde allerdings ein 15:8 versiebt. „Da haben wir plötzlich nicht mehr das gespielt, was wir sollten“, befand Marvin Prolingheuer. Der verschlug bei 24:24 denn auch zwei Chancen, die in den Satzgewinn für Mondorf mündeten.

Angetrieben von Außenspieler Nico Wegner wurden die Gastgeber nun stärker. Das Selbstvertrauen wuchs. Moers machte weiter leichte Fehler. Zu viele (Risiko-)Aufschläge flogen ins Netz, zu wenig Punkte brachten die Blocks ein. Und auch in der finalen Phase des dritten Satzes hatte Marvin Prolingheuer seine Aktien im Spiel. Einmal vermeintlich den Ball geführt, wie der Unparteiische befand, einmal den Ball ins Aus gedonnert – aus 23:23 machte ein bitteres 23:25.

Trainer Rieskamp reagierte im vierten Satz, brachte bei 4:8 den angeschlagenen Moritz Liebisch für Lukas Schattenberg. Das sorgte aber nur kurzzeitig für frischen Wind. Nach 16:14 lag der MSC dann wieder 19:21 hinten, als Rieskamp seinen Wechsel revidierte.

Netzroller zum finalen 26:28

Das Ende passte zum Krimi ohne Happy End. Mondorf versiebte zwei Matchballe, der MSC bei 26:25 einen Satzball. Eine Mondorfer Netzangabe tropfte dann unglücklich zum finalen 28:26 ins Moerser Feld.

„Da hilft nur eines: Mund abputzen und weiter arbeiten“, betonte Trainer Hendrik Rieskamp vor dem Gang in die Umkleide. Sein Topspieler Prolingheuer dehnte sich da lieber noch ein Weilchen. „Unsere Situation als Aufstiegsaspirant ist irgendwie vergleichbar mit Bayern München: Alle Konkurrenten werden gegen das Topteam die Bestleistung und ein wenig mehr bringen. Darauf müssen wir uns einstellen. Wir sind die Gejagten“, so der Italien-Rückkehrer.

MSC; Start-6: Klingner, Prolingheuer, Bils, Hoppe, Illmer, Orthmann – eingewechselt: Carter, Liebisch, Schattenberg.

Übrigens: Das erste Heimspiel der Zweitliga-Saison steigt für den Moerser SC am kommenden Sonntag um 16 Uhr im Enni-Sportzentrum. Mit dem Team Volleyball Baden aus dem niedersächsischen Achim rückt dann ein ähnlich unbequemer Gegner an wie Start-Kontrahent TuS Mondorf.