Moers. Am Samstag startet die 2. Volleyball-Bundesliga in die neue Saison. Der Moerser SC fängt beim TuS Mondorf in Bonn an – als Titelmitfavorit.

Den schönsten Moment der vergangenen Saison hat Hendrik Rieskamp noch frisch vor Augen. „Das war unser Heimsieg über Tabellenführer CV Mitteldeutschland vor über tausend Zuschauern“, bekräftigt der Cheftrainer des Volleyball-Zweitligisten Moerser SC. Beides ist vor dem Saisonstart am Samstag (19.30 Uhr) in der Bonner Hardtberghalle beim TuS Mondorf nur noch eine verblichene Erinnerung. Die Chemie Volleys aus Leuna in Sachsen-Anhalt haben sich mangels Finanzmasse in Zeiten der Corona-Pandemie aus dem Zweitliga-Kreis verabschiedet. Und 1000 Zuschauer im Enni-Sportzentrum sind aus bekannten Gründen erst einmal nicht mehr erlaubt.

MSC-Chef Günter Krivec mit klarem Ziel

Und doch gehen sie beim MSC voller Enthusiasmus in die neue Spielzeit. Sportlich soll nach dem freiwilligen Ausstieg im Jahr 2014 die Rückkehr in die höchste Spielklasse glücken. Das jedenfalls hat MSC-Chef Günter Krivec als Ziel ausgegeben. Der VBL-Lizenzauflage „Erstliga-tauglicher Hallenboden“ zum Trotze. „Wenn es sportlich klappt, werden wir den Weg in die Bundesliga wagen“, versichert Günter Krivec, „ich denke, dass uns Enni beim Boden unterstützen wird.“

Dem Maximalziel Bundesliga-Aufstieg schließt sich Trainer Hendrik Rieskamp gern an – allerdings mit den Überlegungen, die ein Trainer immer anstellen muss. Das Team sollte gesund bleiben. Es muss die schärfsten Konkurrenten – zu nennen sind hier Kiel, Schüttorf, Warnemünde und vielleicht auch Lindow-Gransee – zum richtigen Zeitpunkt erwischen. Dazu darf sich der MSC keine Patzer gegen vermeintlich schwächere Teams leisten. Immerhin fehlt der schärfste Konkurrent der vergangenen Spielzeiten, die Chemie Volleys Mitteldeutschland. Ohne den dreimaligen Zweitliga-Meister gibt es einen Titelkonkurrent weniger.

Auf Marvin Prolingheuer kommt es bei Moers an

Trainer Rieskamp bedauert den Ausstieg der Mitteldeutschen: „Immer gute Leistungen, immer gute Sportkollegen, der Verein gut geführt – der Abgang der Mannschaft bedeutet einen Verlust für die Liga.“ Rieskamp weiter: „Wir werden sicher als Kandidat für oben gehandelt, sind aber nicht die Einzigen, die sich verstärkt haben. Wir müssen nicht nur gegen die Konkurrenz aus dem Norden bestehen, sondern auch unsere Derbys gegen Bocholt, Essen und Mondorf überleben.“

In seinem Element: MSC-Chefrainer Hendrik Rieskamp (rechts).
In seinem Element: MSC-Chefrainer Hendrik Rieskamp (rechts). © Juergen Sabarz

Nach den vier Testspielen in der Vorbereitung, drei davon gegen Teams aus der niederländischen Ehrendivision, hält Trainer Rieskamp dies erst einmal fest: „Wir stehen besser da als nach der Vorbereitung vor der vergangenen Saison. Die Steigerung bei den Tests war zufriedenstellend. Es liegt aber noch Arbeit vor uns.“

Auch Lukas Schattenberg und Chris Carter sind gefragt

Worauf kommt es in der neuen Saison an? Vor allem auf Neuzugang Marvin Prolingheuer. Der 2,08 Meter große Diagonalspieler dürfte neben dem die Bälle verteilenden Zuspieler Jonas Hoppe die Schlüsselposition auf der Moerser Seite des Netzes in Anspruch nehmen.

Vor seinen beiden Jahren bei Gioia del Colle in Italien zuletzt spielte der 30-Jährige immerhin vier Saisons für die SWD Powervolleys Düren und zwei Spielzeiten für den TV Bühl in der Bundesliga.

In der Annahme sind Lukas Schattenberg und Chris Carter gefragt. Ebenso Neuzugang Felix Orthmann, der vom TV Bühl nach Moers gewechselt ist. Dazu hofft Trainer Rieskamp, dass auch sein Talente-Trio zum Zug kommen wird: Veit Bils (18), Moritz Liebsch und Lukas Salimi (beide 19).