Gelsenkirchen. Die SSV Buer schlägt SW Wattenscheid 08 mit 4:2 – die Entscheidung fällt in einer turbulenten Viertelstunde nach der Pause.

Die SSV Buer hat das 1:4 beim SV Vestia Disteln gut weggesteckt, sich einmal kurz geschüttelt und ist im Heimspiel gegen Schwarz-Weiß Wattenscheid 08 wieder in eine ganz vertraute Spur eingeschert. Das Team um Trainer Misel Zec bezwang die Schwarz-Weißen mit 4:2 (0:0) und bleibt im Verfolgerkreis des Spitzenduos Westfalia Herne und YEG Hassel. Buer ist fünf Punkte hinter diesen beiden Teams Tabellenfünfter, hat fünf Punkte Rückstand auf die beiden Westfalenliga-Absteiger.

Eine Bueraner Serie von vorher sieben Spielen ohne Niederlage hatte ihr Ende mit der 1:4-Niederlage im Topspiel beim SV Vestia Disteln gefunden – einem Aufsteiger, der sich in der Landesliga 3 so ganz anders zurechtfindet als die Mit-Neulinge VfB Westhofen und TuS Hannibal. Mit dem 1:0-Sieg beim SV Brackel hat das Team aus Herten sein Punktekonto schon auf 25 Zähler hochgeschraubt, während der TuS Hannibal (unteres Mittelfeld/11.) und Westhofen (Vorletzter) in ganz anderen Tabellenregionen unterwegs sind.

SSV Buer krempelt die Ärmel hoch

Wenn eine Serie beendet ist, dann fängt eben eine neue an, so das Motto von Trainer Misel Zec vor dieser Partie gegen SW Wattenscheid 08. Schließlich: „Ich muss den Jungs dafür noch ein Kompliment machen, sie haben in Disteln ein sehr gutes Spiel gemacht. Das 1:4 war definitiv zu hoch.“

Und die SSV krempelte die Ärmel hoch. Die erste gefährliche Aktion gehörte zwar Wattenscheids Routinier Seyit Ersoy und dem herausgeeilten SSV-Torhüter Matthias Kuscha, aber danach füllten die Bueraner die Heimteam-Rolle aus.

Viertelstündiger Schlagabtausch nach der Pause

Fehlte nur die Pausenführung für das Zec-Team. Louis Jozek, Can Bugday einmal aus der Drehung und einmal mit einem Schuss an den Außenpfosten und zweimal Mahir Kaya, in einer Szene völlig blank kombiniert von seinen Teamkollegen, sowie Emre Gökkaya brachten die Kugel nicht im Tor der Schwarz-Weißen unter. Aber nach der Pause folgte ein viertelstündiger Schlagabtausch, nach dem die Wattenscheider angeschlagen über den Kunstrasen taumelten.

Denn den Gästen gelang zwar in der 52. Spielminute die 1:0-Führung durch Seyit Ersoy. Aber dann holten die Bueraner zu drei Wirkungstreffern aus – zwei durch Standards von Louis Jozek, und einer starken Einzelleistung des eingewechselten Turgay Altuntas.

Alper Özgen gleicht aus, zweimal Louis Jozek und zweimal Turgay Altuntas legen nach

Der 1:1-Ausgleich nach 54 Minuten fiel nach einem scharf hineingetretenen Jozek-Freistoß, den der in den Strafraum eingelaufene Kapitän Alper Özgen in die Maschen jagte – und auch nach dem 2:1 nur drei Minuten später versammelte sich die Rothosen-Traube zum Torjubel wieder auf der rechten Angriffsseite. Den Freistoß vom Strafraumeck hatte Jozek diesmal direkt in den Winkel geschossen.

Diese Standards von der rechten Seite waren ganz nach dem Geschmack von Linksfuß Jozek: „Seine Standards waren heute sehr gut“, so Zec über Jozeks Torvorlage per Freistoß und den direkten Treffer in den Giebel.

SSV-Spieler Emre Gökkaya (li.) gegen Wattenscheids Mario Ramku.
SSV-Spieler Emre Gökkaya (li.) gegen Wattenscheids Mario Ramku. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Beim 3:1 nicht mal 120 Sekunden später setzte sich Altuntas ebenfalls am Rand des Sechzehners durch, schoss von dort aus ein (59.). Buer behielt die Kontrolle, hatte weitere Chancen – und Turgay Altuntas erhöhte auf 4:1 (86.). Wattenscheid zeigte sich noch einmal kurz im Ring mit dem 2:4-Endstand durch Girolamo Tomasello. Einer der Art Fehler, die die Bueraner abstellen wollen: „Wir köpfen den Ball nach hinten, statt ihn nach vorne zu schlagen und bekommen dann das Gegentor“ – aber grundsätzlich sieht Zec sein Team auf einem „guten Weg“. Die sieben Spiele lang vertraute Spur hat die SSV zunächst einmal wiedergefunden.

Tore: 0:1 Ersoy (52.), 1:1 Özgen (54.), 2:1 Jozek (57.), 3:1 Altuntas (59.), 4:1 Altuntas (86.), 4:2 Tomasello (89.).
SSV Buer: Kuscha; Richter (54. Aydin), T. Mutluer, Özgen, Heinsen (75. Weißbohn) – Jozek, K. Mutluer – Weber, Gökkaya (65. Ciger), Bugday (85. Günes) – Kaya (54. Altuntas).