Gelsenkirchen. Am 4. November feiern die Kickers Ückendorf Premiere mit einem eSport-Turnier (FIFA). Wie es mit Controller und Monitoren weitergehen soll.
Einen Samstag in der Schule zu verbringen – da gibt es schönere Arten das Wochenende zu verbringen. Bislang sieht es so aus, als würde die Gesamtschule Ückendorf am 4. November einen Ausnahmetag erleben. Dann nämlich richten die FC Kickers Ückendorf in der Aula ihr erstes eSport-Turnier aus. Der Andrang ist groß. Das erste Mal, das „Pilot-Projekt“, scheint zum Erfolg für den Fußball-Verein aus Gelsenkirchen zu werden.
Erst vor knapp zwei Jahren habe man angefangen, sich ernsthaft mit eSport innerhalb des Vereins zu beschäftigen, erklärt Dean Bartusek. Die ersten kleinen Erfolge gab es bereits. Bei der vierten Ausgabe der FLVW-eSport Kreisliga Gelsenkirchen, einer Art Stadtmeisterschaft in der Fußball-Simulation FIFA, belegten die Ückendorfer den zweiten Platz hinter der SSV Buer. „Da ist dann auch die Idee für ein eigenes Turnier entstanden“, meint Bartusek.
Kickers Ückendorf: Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland
Das war im März. Nun, knapp sieben Monate später, steht die Premiere kurz bevor. 128 Teilnehmerplätze haben die Ückendorfer ausgelobt. Teilnehmen kann jeder, der mindestens 14 Jahre alt ist. Dank eines Sponsors gibt es sogar ein Preisgeld für die drei Bestplatzierten. Eine Woche vor dem Anmeldeschluss am 31. Oktober hatten sich bereits gut 70 Spieler angemeldet. „Die Resonanz ist super“, freut sich Bartusek. „Es werden sicherlich noch einige hinzukommen.“
Die Anmeldeliste kann sich sehen lassen. Nicht nur aus dem Ruhrgebiet werden die Spieler anreisen, sondern teilweise einige hundert Kilometer auf sich nehmen, um sich in Ückendorf miteinander zu messen. „Wir haben Spieler aus den eSport-Abteilungen des VfL Bochum und des FC St. Pauli dabei“, berichtet Bartusek. „Außerdem kommt ein 14-Jähriger aus einer eSport-Academy aus Berlin zu uns. Davon sind wir echt begeistert.“
„Wir wollen erst mal auf den Bildschirm kommen“
Das Turnier deutschlandweit auszuschreiben war von vornerein klar. 128 Spieler nur in Gelsenkirchen zusammenzubekommen wäre sicherlich keine Unmöglichkeit, aber doch mehr als beschwerlich. „Wir wollen erst mal auf den Bildschirm kommen“, meint Bartusek über die eigenen Ansprüche.
Gespielt wird der aktuellste Teil der Fußball-Simulation, EA FC 24. Als Spielmodus wird es nur das 1vs1 geben. Zehn Konsolen inklusive Controller und Monitore werden vom FLVW gestellt. Für alle, die nicht vor Ort sein können, wird immer ein Spiel auf der Streaming-Plattform Twitch gezeigt.
Das Ückendorfer Organisations-Team um Bartusek hat schon für die Premiere viel Arbeit investiert. Doch bereits jetzt denkt er an das kommende Jahr: „Wenn die Resonanz stimmt, wollen wir auf jeden Fall weitermachen. Der 2vs2-Modus wäre noch interessant.“
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Dem Vernehmen nach soll eSport, zumindest in Turnierform, bei den Kickers Ückendorf fußballzentriert bleiben. Schließlich ist der Hauptverein ja auch ein Fußballverein. So ist eSport im Klub nicht nur Mittel zum Zweck und Freizeitspaß. „Wir wollen auch Jüngere ansprechen, um in den Verein zu kommen und auch mal weg von der Konsole zu sein“, erklärt Bartusek. „Wir haben da mit unseren Mannschaften aber mehrere Möglichkeiten, Leute zu integrieren.“
Am liebsten wäre es ihnen wohl, dass es in Zukunft so läuft wie bisher: eSport und Fußball Hand in Hand. Je nach Ausgang des ersten eigenen Turniers steht sogar die Gründung einer eigenen eSport-Abteilung im Raum. Diesen Weg ist in der Nachbarstadt schon die Handball-Abteilung des DSC Wanne-Eickel erfolgreich gegangen.
Weitere Informationen zur Anmeldung und dem Turnier gibt es auf den Sozialen Medien (Facebook,Instagram) der Kickers Ückendorf.