Velbert. Mohammed Hassouni war in Essen in der Bezirksliga nicht aufzuhalten. Nun spielt er in Velbert Oberliga. Und musste einen harten Start durchmachen.
Vom Bezirksliga-Toptorjäger zum Bankdrücker in der Oberliga. Es ist wahrlich nicht der einfachste Weg, den Mohammed Hassouni im Sommer gewählt hat.
Bei seinem Heimatverein, dem Vogelheimer SV, schoss der Essener Tore wie am Fließband. 47 Mal netzte er für den Bezirksligisten, ehe das Angebot der SSVg Velbert ins Haus flatterte. Die war zwar gerade aus der Regionalliga in die Oberliga abgestiegen, für den 21-jährigen Hassouni war es aber ein Angebot, welches er einfach nicht ablehnen konnte, zumal er schon in der U19 das blaue Trikot der SSVg trug.
„Mit der Philosophie des Vereins und den Vorstellungen, wie die nächste Saison laufen soll und wie sie die jungen Spieler weiterentwickeln wollen, konnte ich mich absolut identifizieren. Ich musste auch nicht lange überlegen“, sagte Hassouni damals im Gespräch mit dieser Redaktion.
Vom Vogelheimer SV zur SSVg Velbert: Mohammed Hassounis Start wurde schnell ausgebremst
Der Start bei der SSVg lief dann aber nicht so wie geplant. Nach einer ordentlichen Vorbereitung stand Hassouni im ersten Ligaspiel gegen den SV Sonsbeck in der Startelf, wurde nach 71 Minuten ausgewechselt. Am zweiten Spieltag dann aber der Bruch. Nach nur zwölf Minuten sah er im Spiel gegen die SpVg Schonnebeck die Rote Karte.
„Ob die gerechtfertigt war oder nicht, sei mal dahingestellt“, so Hassouni heute. Die Folge traf ihn hart: Vier Wochen Sperre. Erst am sechsten Spieltag kehrte er in den Mannschaftskader zurück. „Die Zeit war nicht einfach für mich. Es ging quasi von 100 auf Null. Ich habe zwar trainiert, aber konnte nur von der Tribüne aus zuschauen. Danach musste ich auch erst einmal wieder reinfinden“, so Hassouni ehrlich.
Über Kurzeinsätze robbt er sich nun nach und nach heran: Vier Minuten gegen Monheim, fünf gegen Homberg, acht gegen Biemenhorst, elf gegen Mülheim und zuletzt immerhin 23 gegen den FC Büderich. „Es war zunächst schwer, sich an das Niveau hier heranzutasten. Die SSVg ist keine normale Oberliga-Mannschaft, sondern ein Regionalliga-Absteiger. Aber mittlerweile habe ich das Oberliga-Niveau erreicht, definitiv. Ich habe mich krass gesteigert“, sagt Hassouni selbst.
Zwei Spieler nehmen für Hassouni eine Art Mentorenrolle ein
Genau dies bekomme er auch von SSVg-Trainer Ismael Jaouri und den erfahrenen Akteuren wie Tristan Duschke oder Marcel Lenz gespiegelt. Sie haben so etwas wie eine interne Mentoren-Rolle für den Flügelstürmer übernommen und ihm gesagt, dass er körperlich noch deutlich zulegen muss.
„Ich wurde hier wirklich super aufgenommen und bekomme viel Unterstützung. Ich habe letztens mit Marcel Lenz gesprochen und er hat mir bestätigt, dass ich einen riesigen Sprung gemacht habe“, so Hassouni, der diese Entwicklung nun auch bald in Tore ummünzen möchte. Noch konnte er den Ball kein einziges Mal im gegnerischen Kasten unterbringen. „Ich hoffe, das klappt jetzt am Wochenende zum ersten Mal“, so Hassouni vor der Partie der SSVg am Freitagabend beim vom Abstieg bedrohten SC Union Nettetal (20 Uhr).
Unter Zeitdruck sieht sich der 21-jährige aber nicht, obwohl die SSVg jeden Offensivspieler nach der Verletzung von Robin Hilger gebrauchen kann. Er habe bewusst für zwei Jahre unterschrieben, betont der Essener. Von Anfang an sei klar gewesen, dass er in der ersten Oberliga-Saison nicht allzu viel Spielzeit bekommen werde. „In der nächsten Saison greife ich dann voll an. Ich bin in engen Gesprächen mit den Trainern. Die wissen, was sie machen. Ich vertraue ihnen“, sagt Hassouni.
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