Essen/Elsenfeld. Essener bleiben in der Fremde ohne Punkt. Beim TV Großwallstadt setzte es eine 25:33-Niederlage. Christian Wilhelm findet klare Worte.

Diese Saison bleibt eine stetige Berg- und Talfahrt für die Handballer des Tusem Essen. Während es in den Heimspielen mit der Gondel rauf auf den Berg geht, geht es auswärts genauso schnell wieder hinab.

Beim TV Großwallstadt setzte es eine 25:33-Niederlage, damit bleibt die Mannschaft von der Margarethenhöhe in der 2. Bundesliga ohne Punkt auf fremdem Parkett.

Tusem Essen macht einmal mehr zu viele Fehler

„Ja, uns hat etwas das Spielglück gefehlt. Aber daran lag es nicht“, sagte ein enttäuschter Christian Wilhelm im Interview mit „Dyn“. Der Kreisläufer des Tusem sah die Probleme woanders: „Wir haben hinten und vorne zu viele Fehler gemacht.“ Einmal mehr lief bei den Essenern außerhalb der eigenen Stadt nicht viel zusammen.

Die bereits sechste Auswärtsniederlage in dieser Saison war genauso verdient wie die vorherigen fünf. Auch wenn das Team von Trainer Daniel Haase dieses Mal die Anfangsphase nicht verschlief, musste es dennoch fast 60 Minuten einem Rückstand hinterherlaufen. Felix Göttler zeigte zunächst, wie man es nicht macht, wurde in der Folge aber wieder zu einem der wichtigsten Männer in der Offensive der Gäste. Zusammen mit Nils Homscheid und Alexander Schoss war der Rückraumspieler für die Tore verantwortlich – auch wenn es insgesamt am Ende zu wenig waren.

Rot gegen Schoss – Tusem-Defensive ist zu anfällig

In der Abwehr drückt der Schuh. Großwallstadt kam zu häufig zum Abschluss, hatte nur selten Druck. Teilweise wirkten die Essener zu passiv, bekamen ihre Gegner nicht wirklich in den Griff. Kuno Schauer und Max Horner durften mehrfach jubeln, ebenso wie Florian Eisenträger, der vor allem im zweiten Durchgang nahezu jede Lücke in der Gäste-Deckung fand.

„Wir haben hinten und vorne zu viele Fehler gemacht.“

Christian Wilhelm
Tusem Essen

Während Großwallstadt in der Elsenfelder Untermainhalle mit den eigenen Fans im Rücken von Minute zu Minute besser wurde, haderten die Essener mit vielen eigenen Entscheidungen und denen der Schiedsrichter. Unter anderem sah Alex Schoss die Rote Karte, nachdem er den einen Schritt zu viel in Richtung Körper des gegnerischen Außenspielers machte. Ohne Schoss wurde es nicht einfacher, sowohl in der Abwehr als auch im Angriff.

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Die Offensive scheiterte jedoch nicht nur an sich selbst, sondern zu häufig auch an Stefan Hanemann. Der TVG-Torwart krallte sich 16 Abschlüsse des Tusem und wurde damit zum Mann des Tages.

Zwei Heimspiele in Folge warten auf den Tusem

Es waren trotz der deutlichen Niederlage auch gute Ansätze bei den Gästen zu sehen. Jedoch reichten diese eben nicht aus, um eine stark ersatzgeschwächte Großwallstädter Mannschaft wirklich in Gefahr bringen zu können. Die Zahl der Fehler bleibt auswärts zu hoch, um Punkte sammeln zu können.

Wie gut, dass für den Tusem nun zwei Heimspiele anstehen. Wie schlecht, dass eines davon gegen den Tabellenführer der 1. Handball-Bundesliga, die MT Melsungen, sein wird (13. November, 19.30 Uhr, „Am Hallo“). Aus sportlicher Sicht werden die Essener der krasse Außenseiter sein. Doch ohne Frage: es ist das Highlight-Spiel der Saison. Wichtiger dürfte jedoch das Ligaduell gegen den HC Elbflorenz am 16. November sein. Denn der Tusem braucht als Tabellen-15. dringend wieder Punkte.

So haben sie gespielt

TV Großwallstadt – Tusem Essen 33:25 (19:13).
TVG: Minerva, Hanemann; Salger (7), Klenk, Gempp (1), Eisenträger (9/3), Aukstikalnis (1), Schauer (3), Redkyn, Röller, Mohr (1), Horner (5), Ihmer, Zimmer (6), Horlebein.
Tusem: Wipf, Plaue; Wilhelm, Göttler (7), Hermeling, Wolfram, Homscheid (7/4), Reimer (1), Eißing (1), Szczesny, Szuharev (1), Kostuj, Mast (1), Werschkull (1), Schoss (6).
Schiedsrichter: Hofmann (Bamberg)/Hörath (Zirndorf).
Siebenmeter: 3/5 - 4/6.
Strafminuten: 16 – 10.
Rote Karte: Schoss (38./grobes Foul).
Zuschauer: 1820.
Spielfilm: 1:2 (5.), 5:3 (11.), 9:6 (15.), 10:9 (19.), 16:11 (26.), 19:13 (30.) – 20:16 (36.), 22:17 (40.), 24:18 (45.), 27:19 (47.), 30:21 (54.), 33:23 (58.), 33:25 (60.).