Essen. Das Team von Marcel Cornelissen lässt die Basics vermissen. Hamborn 07 siegt verdient. Dazu gibt es auch noch einen völlig unnötogen Platzverweis.

  • Adler Union Frintrop verlor ihr erstes Heimspiel der Landesliga-Saison deutlich mit 0:3 gegen die Sportfreunde Hamborn 07.
  • Die Frintroper konnten kaum offensive Akzente setzen und hatten nur wenige Chancen, während Hamborn zielstrebiger und effektiver agierte.
  • Frintrops Trainer Marcel Cornelissen kritisierte seine Mannschaft scharf für die fehlende Leidenschaft und die verdiente Niederlage.

Die Sportanlage am Wasserturm war in den vergangenen Jahren Austragungsort von einigen denkwürdigen Spielen: Der Gewinn der Landesliga-Meisterschaft 2023 oder auch der spektakuläre 3:2-Auftaktsieg in der Oberliga gegen den VfB Hilden gehörten zu den größten Highlights. Das Spiel am Freitagabend fiel definitiv nicht in diese Kategorie. Ganz im Gegenteil: Adler Union Frintrop kassierte im ersten Heimauftritt der Landesliga-Saison gegen den Mitabsteiger Sportfreunde Hamborn 07 eine verdiente 0:3 (0:1)-Pleite.

Adler Union Frintrop erarbeitet sich lediglich drei Chancen

Zu keiner Zeit schafften es die Frintroper, ihre Offensivqualität auf den Platz zu bringen. Nur drei gute Chancen hatten die Hausherren in den 90 Minuten. In der achten Minute prallte ein abgefälschter Schuss von Burak Demirdere an die Latte, wenige Zeigerumdrehungen nach dem Seitenwechsel vergab der Außenspieler seine zweite Möglichkeit, als er freistehend neben das Tor schoss (50.). Die beste Chance hatte allerdings Timo Dapprich. Er scheiterte in der 75. Minute mit einem Distanzschuss am Innenpfosten. Ansonsten blieb die Adler-Offensive harmlos gegen einen kompakten und robusten Gegner.

Hing gegen Hamborn größtenteils in der Luft: Frintrops Stürmer Yannick Reiners.
Hing gegen Hamborn größtenteils in der Luft: Frintrops Stürmer Yannick Reiners. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Hamborn 07 agierte einfach griffiger und zielstrebiger. Ein Beispiel gefällig? Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase spielten die Gäste einen Angriff hervorragend aus. Ein Chipball hinter die Kette erreichte Michel Roth, der eine scharfe Flanke auf den zweiten Pfosten schlug. Dort stand Danilo Curaba genau richtig und staubte zum 1:0 ab. Mit diesem Ergebnis bat Schiedsrichter Fynn Gottschalk zum Pausentee.

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Kurz nach dem Seitenwechsel folgte dann die kalte Dusche für Adler Union: Hamborns Metehan Türkoglu setzte sich im Strafraum durch und schlenzte den Ball sehenswert zum 2:0 ins Frintroper Gehäuse (52.). Nach einem Vierfachwechsel wurde der Essener Landesligist zwar aktiver, aber bis auf die Dapprich-Chance waren die Bemühungen zu ungefährlich. Es war ein gebrauchter Abend. Ein Sinnbild dafür war die Rote Karte gegen Melvin Ridder wegen einer Tätlichkeit (81.). In der Nachspielzeit erzielte Lennard Kaiser dann sogar das Tor zum 3:0-Endstand.

Hamborn zeigte definitiv mehr WIllen

Entsprechend bedient zeigte sich Frintrops Trainer Marcel Cornelissen nach dem Abpfiff: „Manchmal ist Fußball ganz einfach. Die Mannschaft, die mehr will, gewinnt auch. Das war definitiv Hamborn. Wir haben erst angefangen, als es zu spät war. Es war größtenteils kein Herz und keine Leidenschaft zu sehen. Wenn man die Basics nicht abruft, dann verliert man verdient. Was wir angeboten haben, war über weite Strecken eine bodenlose Frechheit.“