Hattingen/Essen. 1:4 verloren die Sportfreunde Niederwenigern bei der Oberliga-Rückkehr, aber eine Sache gefällt dem Trainer. Nun geht es zum Tabellenführer.

Nein, ganz im Gegenteil antwortet Marcel Kraushaar auf die Frage, ob sich die Breite im Kader der Sportfreunde Niederwenigern erst noch entwickeln müsse. „Die ist in jedem Fall gegeben. Wir waren in der Breite und der Tiefe sogar noch nie so gut besetzt“, so der Trainer des neuen Fußball-Oberligisten und beginnt aufzuzählen.

Dominik Enz und Florian Machtemes fehlten bei der 1:4-Niederlage zum Liga-Auftakt gegen das starke Ratingen 04/19 noch erkrankt und werden auch am Samstag beim SC St. Tönis (18 Uhr) ausfallen. „Wenn die zurückkommen, wird es brutal, was die Entscheidungen angeht. Alle trainieren gut und alle haben gute Fitnesswerte“, so Kraushaar.

Torhüter Tim Höppner fehle nach seinem in der Vorbereitung erlittenen Schlüsselbeinbruch noch rund einen Monat. Bei Nick Hillmann sei eine Rückkehr nach einem Syndesmosebandriss noch nicht seriös prognostizierbar. Das ergibt schon einmal vier weitere Spieler, die alle um einen Platz in der Startelf konkurrieren könnten.

Sportfreunde Niederwenigern freuen sich über einen weiteren inoffiziellen Neuzugang

Das gilt auch für Paul Renneberg sowie die Neuzugänge Marvin Schurig und Dario Schumacher, die im Gegensatz zu den ebenfalls neu verpflichteten Torhütern Yannick Ruhs, Sevkan Rascho und Nils van Kleef gegen Ratingen zunächst auf der Bank saßen – vor allem aus taktischen Gründen, wie Kraushaar betont.

„Zudem muss sich die eine oder andere Verbindung auf dem Platz noch weiter festigen. Daher habe ich so entschieden. Warum soll ich zum Beispiel Jakob Heufken und Ole Nissen, die es in der vergangenen Saison in der Innenverteidigung super gemacht haben, auseinanderreißen?“, so der Trainer der Sportfreunde, nicht ohne zu betonen, dass auch Robin Duesmann eine ernsthafte Alternative sei.

Ratingens Sven Kreyer bewies im Spiel gegen die Sportfreunde Niederwenigern seine große Oberliga-Qualität und führte sein Team zum Sieg gegen den Liga-Neuling. Hier gegen Ole Nissen (weißes Trikot).
Ratingens Sven Kreyer bewies im Spiel gegen die Sportfreunde Niederwenigern seine große Oberliga-Qualität und führte sein Team zum Sieg gegen den Liga-Neuling. Hier gegen Ole Nissen (weißes Trikot). © FUNKE Foto Services | Biene Hagel

Der 1,90 Meter große Verteidiger kam vor der vergangenen Saison aus der Jugend des ETB SW Essen nach Niederwenigern, brachte aber eine Schambeinentzündung mit, die er lange nicht loswurde und deshalb in der gesamten Aufstiegssaison nicht zum Einsatz kam. „Nun trainiert er aber wieder voll mit und macht es richtig gut“, lobt Kraushaar. Gut möglich, dass Duesmann demnächst Spielpraxis bei der frisch in die Bezirksliga aufgestiegene Reserve sammelt, die selbst am ersten Spieltag 0:0 gegen Türkgücü Velebrt spielte und nun am Sonntag beim SuS Haarzopf antritt (15.15 Uhr).

SC St. Tönis empfängt die Sportfreunde Niederwenigern als Tabellenführer

In der Innenverteidigung der Erstvertretung ist gegen St. Tönis zunächst wieder mit dem bewährten Duo Heufken/Nissen zu rechnen. Der Gegner, der von Fortuna Düsseldorfs Ex-Profi Bekim Kastrati trainiert wird, ist nach einem 5:1-Erfolg über den FC Büderich erster Tabellenführer der Saison. Im Niederrheinpokal setzte sich der SC mit 2:1 gegen VSF Amern durch und gewann unter der Woche ein Testspiel gegen die U23 des niederländischen Erstligisten VVV Venlo mit 3:2. 

„Gegen Ratingen haben wir viel Lehrgeld bezahlt, konnten aber auch eine Menge lernen und gehen da positiv raus. Wir hatten die eine oder andere Phase, in der wir ordentlich mitgespielt haben und mit Ball selbst gestaltet haben. Das war vor drei Jahren noch anders, da haben wir in der Oberliga 90 Minuten lang gelitten.“

Marcel Kraushaar, Trainer der SF Niederwenigern

Ein einfaches Spiel wird es für die Hattinger also nicht. Doch genau dies ist ja auch der Lohn für den Aufstieg. Kraushaar: „Gegen Ratingen haben wir viel Lehrgeld bezahlt, konnten aber auch eine Menge lernen und gehen da positiv raus. Wir hatten die eine oder andere Phase, in der wir ordentlich mitgespielt haben und mit Ball selbst gestaltet haben. Das war vor drei Jahren noch anders, da haben wir in der Oberliga 90 Minuten lang gelitten.“

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