Essen. Felix Geisler hat beim ETB eine schwere Vorbereitung hinter sich. Die Startelf ist fern – noch. Eine Sache hat er seinen Konkurrenten aber voraus

  • ETB SW Essens Trainer Damian Apfeld betonte das Vertrauen in Felix Geisler, trotz einer schwierigen Vorbereitung, und wurde am ersten Spieltag durch Geislers späten Ausgleichstreffer beim 1:1 gegen TVD Velbert bestätigt.
  • Geisler, als einziger echter Stoßstürmer des ETB Schwarz-Weiß, soll mit seiner körperlichen Präsenz und Strafraumqualität das Offensivspiel der Mannschaft beleben, auch wenn er aktuell noch als Joker von der Bank kommt.
  • Geisler sieht für sich eine langfristige Perspektive als Stammspieler und will sich durch gute Trainingsleistungen und Einsätze in die Startelf kämpfen.

Noch zu Beginn der Vorwoche bat Damian Apfeld Felix Geisler zum Gespräch. „Ich habe Felix – trotz der etwas schwierigen Vorbereitung – gesagt, dass wir an ihn und seine Stärken glauben“, erklärte der Trainer des ETB Schwarz-Weiß. „Er hat einfach eine unfassbare Qualität in der Box, ich muss ihm ein ganz großes Kompliment machen.“

Denn: Am ersten Spieltag zahlte der Angreifer das Vertrauen beim 1:1-Unentschieden beim TVD Velbert zurück. Nach seiner Einwechslung köpfte Geisler bei seinem Debüt fünf Minuten vor dem Ende den Ausgleich nach einem Eckball von Nico Lucas. Nach dem Schlusspfiff aber war das 20 Jahre alte Talent hin- und hergerissen.

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„Für mich war es natürlich ein positives Gefühl, weil ich persönlich gut gestartet bin“, erklärte Geisler. „Trotzdem überwiegt erst einmal die Enttäuschung, weil wir uns vorgenommen hatten, das Spiel zu gewinnen und wir das nicht geschafft haben. Wir müssen es einfach in der nächsten Woche besser machen und hoffentlich dann den ersten Sieg einfahren.“

Vor der Oberliga-Heimpremiere auf dem neuen Kunstrasenplatz am Sonntag (15 Uhr, Uhlenkrug) gegen Aufsteiger SV Biemenhorst sehnen sich die Schwarz-Weißen nach einem Erfolgserlebnis – und Geisler ist einer der Hoffnungsträger. Der Neuzugang vom SV Sonsbeck ist der einzige echte Stoßstürmer im Kader von Damian Apfeld und verleiht dem ETB eine körperliche Wucht wie kein anderer Offensivmann.

ETB-Neuzugang Geisler: Startelfeinsatz gegen Biemenhorst?

„Das Tor war gut für ihn. Das wird ihm hoffentlich Selbstvertrauen geben für die Trainingswoche und die nächsten Spiele, sodass er sich Schritt für Schritt weiterentwickeln kann“, sagt der ETB-Coach, der den Zugang zu den „spannendsten Strafraumspielern der Liga“ zählt.

Ob Geisler gegen Biemenhorst (Sonntag, 15 Uhr auf Kunstrasen) aber bereits seinen ersten Startelfeinsatz feiern darf, dürfte fraglich sein. Der gebürtige Saarbrücker ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung, schwankt in seinen Leistungen – das bewies auch der Auftakt in Velbert.

ETB-Trainer Damian Apfeld an der Seitenlinie beim Oberliga-Auftakt beim TVD Velbert: Er hält große Stücke auf Neuzugang Felix Geisler.
ETB-Trainer Damian Apfeld an der Seitenlinie beim Oberliga-Auftakt beim TVD Velbert: Er hält große Stücke auf Neuzugang Felix Geisler. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Schon vor seinem Treffer befand sich der Stürmer in einer aussichtsreichen Abschlussposition, vertändelte allerdings den Ball und verpasste, zu schießen. Letztlich aber sicherte er den Essenern den Punkt zum Start. „Genau das ist dann die Erwartungshaltung“, erklärt Apfeld. „Reinkommen und da sein – auch, wenn man mal eine schlechte Aktion hatte.“

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Geislers Rolle scheint also erstmal definiert: Als Joker von der Bank kommen. Als neues Element kann das 1,93 Meter große Talent das Spiel beleben, wenn der ETB – wie in der Schlussphase in Velbert – vor allem mit langen Bällen arbeitet. „Meine Aufgaben sind in erster Linie, Bälle festzumachen, in der Box meine Tore und einfach meinen Job zu machen“, erklärt Geisler.

ETB-Neuzugang Geisler: „Stammplatzperspektive ist definitiv da“

Ewig will sich der Stürmer, der in Sonsbeck in der vergangenen Saison schon neun Mal traf und vor allem im Saisonendspurt in vielen Spielen von Beginn an auf dem Rasen stand, aber nicht mit dieser Joker-Rolle zufriedengeben. Eine Stammplatzperspektive sei definitiv da, sagt Felix Geisler. „Wir entwickeln und beweisen uns Woche für Woche im Training. Ich muss mich durch das Training und in den Spielen, wenn ich reinkomme, in die Startelf kämpfen. Die Chance ist auf jeden Fall da.“