Ruhrgebiet. Bei der Europameisterschaft wurde die neue Regel getestet, nun wird sie bundesweit umgesetzt. Das sagen Spielführer aus dem Ruhrgebiet.

  • Bei der Fußball-Europameisterschaft in Deutschland wurde getestet, ob nur Kapitäne mit den Schiedsrichtern sprechen dürfen, was bei Verstößen mit einer gelben Karte bestraft wird.
  • Diese Regel wird als Pilotprojekt eingeführt und nach der EM ausgewertet, um zu entscheiden, ob sie dauerhaft umgesetzt werden soll.
  • Während einige Kapitäne im Amateurfußball die Regel begrüßen und ihren positiven Einfluss auf den Spielfluss sehen, sind andere skeptisch, ob sie in emotionalen Spielsituationen praktikabel ist und nicht zu vielen gelben Karten führt.

Bei der Fußballeuropameisterschaft in Deutschland wurdeeine neue Regel aus verwandten Sportarten getestet. Dabei durften nur noch Kapitäne mit den Schiedsrichtern sprechen, wenn sie etwas an einer Schiedsrichterentscheidung auszusetzen haben. Wer sich nicht daran hält, sieht gelb.

Die Erfahrungen sind absolut positiv, weshalb der DFB nun entschlossen hat, die Regel auch bundesweit einzuführen. Ab sofort dürfen in allen Ligen nur noch die Kapitäne mit den Schiedsrichtern sprechen.

FSV Kettwigs Kapitän glaubt, dass es eine gewisse Zeit braucht, bis die Regel jedem bewusst ist

Grundsätzlich kommt die neue Regel auch bei Mannschaftskapitänen im Amateurfußball gut an. „Es wäre wichtig, sich ein wenig Anlaufzeit auf beiden Seiten einzuräumen. Man kann nicht erwarten, dass alle die Regel sofort auf dem Schirm haben“, sagt Robin Littmann, Kapitän des A-Kreisligisten FSV Kettwig aus Essen.

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Grundsätzlich befürwortet er die Regel. „Man sieht bei verwandten Sportarten wie Handball oder Hockey, dass bei Körperkontakt schnell weitergespielt wird, ohne dass viel lamentiert wird. Das täte dem Spielfluss gut.“

Fortuna Bottrop: Kapitän sieht Gefahr für viele gelbe Karten

Nic Sommer, Kapitän von Fortuna Bottrop ist da eher zwiegespalten. „Grundsätzlich sehe ich die Vorzüge, die die Regel mit sich bringt. Fußball ist aber nunmal sehr emotional, da kann es durchaus mal sein, dass man im Eifer des Gefechts zum Schiri rennt und sich beschwert. Wenn es dann regelmäßig gelbe Karten geben sollte, würde es gerade in der Anfangszeit zu vielen Sperren kommen.“ Wer sich nicht an die Regel hält, soll mit einer gelben Karte bestraft werden. Wenngleich das bei der Europameisterschaft noch nicht ganz so konsequent umgesetzt worden ist.

Nick Sommer ist Kapitän des SV Fortuna Bottrop.
Nick Sommer ist Kapitän des SV Fortuna Bottrop. © FUNKE Foto Services | Thomas Gödde

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„Wir Kapitäne sollten jedoch umso mehr versuchen, unserer Vorbildrolle gerecht zu werden, indem wir mit angemessenem Ton auf den Schiedsrichter zugehen. Gerade in Bezirksliga-Spielen, wo die Partien in der Regel von nur einem Schiedsrichter geleitet werden, ist es wichtig, dem Schiedsrichter ein gewisses Maß an Respekt entgegenzubringen. Da könnte die Regel helfen, um Ruhe einkehren zu lassen“, führt der 23-jährige Bottroper aus.

„Wir Kapitäne sollten jedoch umso mehr versuchen, unserer Vorbildrolle gerecht zu werden, indem wir mit angemessenem Ton auf den Schiedsrichter zugehen.“

Nic Sommer
Kapitän Fortuna Bottrop

Velberts Kapitän sieht Vorteile – ist sich aber unschlüssig

Auch Albin Rec, Kapitän des SC Velbert ist noch unschlüssig, ob die Regel sich positiv auf das Spiel auswirkt. „Grundsätzlich wäre das eine gute Idee, aber auf dem Platz ist es emotional. Da sucht man auch schon mal das Gespräch zum Schiedsrichter, wenn man die ein oder andere Entscheidung nicht nachvollziehen kann.“ Insgesamt könne die Regel aber durchaus zu einer besseren Spielleitung durch den Unparteiischen beitragen. Es bräuchte aber eine gewisse Zeit der Eingewöhnung, da sind sich alle einig.