Essen. Der SC Werden-Heidhausen II verpasst trotz 2:0-Sieg die Wende. Ein ganz wichtiger Mann aus Eiberg sieht sehr früh die Rote Karte.

Vier Tore Vorsprung nach dem Hinspiel, was sollte da schon schiefgehen für den SV Preußen Eiberg? Mit 5:1 hatten die Preußen das Relegations-Hinspiel gegen den SC Werden-Heidhausen II um den Aufstieg in die Kreisliga A für sich entschieden. Jason Munsch, Trainer des SCHW II hatte da frustriert schon den Mut der Verzweiflung angekündigt und wiederholte dies auch vor Anpfiff des Rückspiels. „Wir haben ihnen schon einmal so viele Tore eingeschenkt, wir dürfen nur keinen bekommen“, so Munsch.

Auf Eiberger Seite hingegen herrschte positive Anspannung. Sich des Aufstiegs sicher waren viele Fans aber noch nicht. „Wenn die uns in der ersten Hälfte zwei reinhauen...“ hieß es gleich an mehreren Stellen. Am Ende waren die Sorgen zu Unrecht. Zwar verlor Eiberg mit 0:2, doch das reichte für den Aufstieg.

Platzverweis für Preußen Eibergs Torjäger sorgt für Spannung

Die Partie begann wie zu erwarten intensiv. Die Preußen lauerten eher auf Konter, das Spiel machte der SC Werden-Heidhausen. Logisch, bei dieser Ausgangslage.

Den ersten Warnschuss gab es bereits nach acht Minuten, als sich Werdens Vladimilson Jesus Chitombi Mumbepia am langen Pfosten freilief, dann aber aus kurzer Distanz über den Ball trat. Nur der Abseitspfiff des Schiedsrichters Kai Schakowski rettete ihn vor größerem Spott.

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Schakowski war es dann auch, der in der 17. Minute den Zorn der Hausherren auf sich zog. Im Mittelfeld kam es zu einem Gerangel. Joel Berma – jener Stürmer, den Munsch nach der letzten Partie noch als absoluten Unterschiedsmann bezeichnet hatte und ihm sogar Landesliga-Qualität zugeschrieben hatte – ließ sich zu einem Schubser hinreißen. Und Schakowski zückte direkt die Rote Karte.

Sascha Carrasco Nagusch darf sich freuen: In der kommenden Saison spielt er mit Eiberg in der Kreisliga A.
Sascha Carrasco Nagusch darf sich freuen: In der kommenden Saison spielt er mit Eiberg in der Kreisliga A. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Eine harte Entscheidung in so einem Spiel, auch wenn sie den Regeln entspricht. Die „Hoyzer, Hoyzer-Rufe“ eines Eiberger Zuschauers, in Anspielung auf den ehemaligen Profi-Schiedsrichter Robert Hoyzer, der Geld annahm und dafür mehrere Spiele manipulierte, waren daher trotz des verständlichen Unmuts völlig fehlplatziert und unter der Gürtellinie. „Wir wollten schon mitspielen, aber die scheiß rote Karte hat uns durcheinandergebracht. Dadurch wurde es schwer, ins Spiel zu kommen“, sagte Preußen-Coach Ingo Bernsmann nach der Partie.

Ioannis Bekas bringt den SC Werden-Heidhausen in Führung

Auf dem Feld sorgte die Überzahl der Gäste allerdings nicht für ein klareres Bild. Im Gegenteil: die Werdener schafften es nicht mehr, sich Torchancen zu erspielen. Mit einem 0:0 ging es in die Pause – weil Eibergs Keeper Martin Trojnarski bei einem Kopfball von Werdens Ioanis Bekas kurz vor der Pause glänzend reagierte.

Auch zu Beginn der zweiten Hälfte war es auf und neben dem Platz ruhig am Sachsenring – bis zur 58. Minute, als Ionnis Bekas quais aus dem Nichts mit einem platzierten Abschluss ins lange Eck zum 1:0 traf. Nur noch drei Tore und noch 30 Minuten zu gehen. Die Eiberger kassierten auf der Gegenseite noch eine Rote Karte für Ersatzspieler Alhassan Alganabe und ärgerten sich auf der Gegenseite über einen ausbleibenden Elfmeterpfiff.

Der Traum vom Aufstieg ist für den SC Werden-Heidhausen II geplatzt.
Der Traum vom Aufstieg ist für den SC Werden-Heidhausen II geplatzt. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Doch den brauchte Preußen auch gar nicht. Zwar war auch im Spiel der Eiberger nicht die letzte Konsequenz nach vorne vorhanden, doch das brauchten sie bei dem weiterhin sicheren Vorsprung ja auch gar nicht mehr. Die Konzentration auf die Defensive reichte völlig aus - auch wenn der SCWH in der 82. Minute erneut durch Bekas sogar noch das 0:2 erzielte. Doch das plus das 5:1 im Hinspiel ergibt die Kreisliga A!

Bernsmann: „Ein riesiges Kompliment an meine Mannschaft. So schlecht wie teilweise trainiert wurde, so gut hat sie am Sonntag immer performt. Nun trinken wir hier noch etwas und dann geht es ins Vereinsheim im Dorf, oben auf die Bochumer Landstraße und dann wird gefeiert.“

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