Essen. Zwei Rückkehrerinnen, zwei Transfers, ein Fragezeichen und ein neues Ziel vor dem Bundesliga-Spiel der SGS Essen gegen den SC Freiburg.

Drei Spieltage vor dem Saisonende in der Frauenfußball-Bundesliga denkt Markus Högner noch einmal um. Noch nie wollte der Trainer der SGS Essen über einen Tabellenplatz sprechen, sondern den Erfolg seiner Mannschaft stets davon unabhängig an der Leistung und in der individuellen Entwicklung seiner Spielerinnen bemessen. Doch nach dem späten und dramatischen 2:1-Sieg über die TSG Hoffenheim platzte es aus dem 56-Jährigen heraus: Rang fünf möchten die Essenerinnen nun auch über die Ziellinie bringen.

„Zumindest Sechster wollen wir werden, aber der fünfte Platz wäre optimal“, relativiert Högner nach dem mittlerweile abgeklungenen Euphorieschub. Einen Punkt beträgt der Vorsprung dabei auf Bayer Leverkusen, das an diesem Spieltag gegen Spitzenreiter Bayern München vor einer hohen Hürde steht. Die SGS möchte das Polster an diesem Sonntag (14 Uhr) beim SC Freiburg gerne vergrößern. „Wir wollen auf alle Fälle punkten“, frohlockt der Trainer. „Das gilt für Freiburg, aber auch für die kommende Woche zu Hause gegen den 1. FC Köln.“

SGS Essen darf sich auf die Rückkehr von Ramona Maier freuen

Mit dem Sportclub hat die SGS noch eine Rechnung offen. „Das Hinspiel haben wir unglücklich 0:1 verloren und dabei nicht so gut gespielt. Jetzt gilt es, an die Leistung aus dem Hoffenheim-Spiel anzuknüpfen“, erklärt Högner, der wieder auf Angreiferin Ramona Maier bauen kann. Gegen die TSG war sie zuletzt mit einer Knieprellung vorzeitig vom Feld gehumpelt. „Sie konnte aber ein paar Tage später schon wieder trainieren und ist fit.“

Auch Annalena Rieke ist nach abgesessener Sperre wieder dabei. Allein der Einsatz von Kassandra Potsi ist wegen einer Fußprellung fraglich.

Ramona Maier steht der SGS Essen wieder zur Verfügung.
Ramona Maier steht der SGS Essen wieder zur Verfügung. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Aber das sind nicht die einzigen Personalfragen, die die SGS derzeit beschäftigen. Denn auch die neue Saison wirft ihre Schatten bereits voraus. Und der Kader der SGS, er nimmt immer mehr Formen an: Paula Flach wechselt vom Reviernachbarn MSV Duisburg, der mittlerweile als erster Absteiger feststeht, an die Ardelhütte. Und auch ein zweiter Neuzugang ist perfekt: Leonie Köpp wird sich im Sommer der SGS anschließen. Die 17-jährige Schülerin geht derzeit für Borussia Mönchengladbach in der zweiten Liga auf Torejagd und soll in Essen nun behutsam an die Eliteliga herangeführt werden.

„Natürlich steht sie noch am Anfang ihrer Karriere und muss noch viel lernen, aber ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir das schaffen, weil sie so eine großartige Mentalität hat“, sagt Högner über die Jugendnationalspielerin.

Linksverteidigern Paula Flach ist beim MSV Duisburg Stammspielerin

Flach bringt mit ihren auch erst 20 Jahren immerhin schon die Erfahrung von 38 Erstliga-Spielen mit und ist als Linksverteidigerin Stammkraft beim Schlusslicht. „Paula hat sich toll entwickelt. Sie ist vielseitig einsetzbar, besticht durch eine hohe Professionalität und stellt daher einen großen Mehrwert für unsere Mannschaft dar“, findet Högner.

Auch Leonie Köpp – hier im U17-Spiel gegen die SGS im vergangenen Jahr – wechselt an die Ardelhütte.
Auch Leonie Köpp – hier im U17-Spiel gegen die SGS im vergangenen Jahr – wechselt an die Ardelhütte. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Und Flach ist eine gewisse Vorfreude anzumerken. „Die ersten Gespräche waren direkt sehr positiv und man sieht nicht erst seit dieser Saison, was in Essen für tolle Arbeit geleistet wird und wie hier vor allem junge Spielerinnen weitewachsen können“, meint die Abwehrspielerin. Bevor sie aber dazustößt, möchte SGS die Leistung in dieser Spielzeit auch noch tabellarisch vergolden. Ein Auswärtserfolg in Freiburg wäre dabei ein perfekter Start ins Saisonfinale.

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