Essen. Der Abwehrchef verletzte sich am Knie und wird den Essenern nicht mehr zur Verfügung stehen. Am Sonntag kommt Aufsteiger TuS Vinnhorst
In dieser Saison vergeht für die Handballer des Tusem Essen kaum eine Woche ohne schlechte Nachrichten. Die jüngste betrifft Malte Seidel, der ohnehin bereits sein Karriereende zum Saisonende verkündet hatte, dies nun aber vorzeitig eintrifft. Der Abwehrchef verletzte sich im Auswärtsspiel in Bietigheim am Knie schwer und muss operiert werden. Der Punktgewinn beim Spitzenteam ist damit teuer bezahlt und trübt die Stimmung vor dem wichtigen Heimspiel gegen den TuS Vinnhorst am Sonntag (Anwurf 17 Uhr, „Am Hallo“).
„Das ist echt Mist“, bringt es Trainer Michael Hegemann auf den Punkt. Seidels Verletzung macht nicht nur den Trainer Hegemann betroffen, sondern auch die Privatperson: „Niemand will seine Karriere mit einer Verletzung beenden müssen. Es tut mir für Malte sehr leid.“
Seidel habe eine Bänderverletzung im Knie und muss operiert werden. Gleiches gilt für Julius Rose, der sich ebenfalls am Knie verletzte und den Essenern in dieser Spielzeit nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Anders als bei Tusem-Urgestein Seidel steht der Rückraumspieler seinem Verein aber in der kommenden Saison zur Verfügung.
Die Ausfälle sind für Tusem nur schwer aufzufangen
Diese zwei Ausfälle werden für Hegemann und sein Team wohl nur schwer aufzufangen sein, zumal auch hinter den Einsätzen von Dennis Szczesny, Max Neuhaus und Jonas Ellwanger noch Fragezeichen stehen. Alle drei Spieler sind aktuell nicht vollends gesund, weshalb sich ihre Einsätze erst kurzfristig entscheiden werden.
Dabei könnte der Tusem im kommenden Heimspiel für einen großen Befreiungsschlag sorgen und sich reichlich Luft im Abstiegskampf verschaffen. Aktuell beträgt der Vorsprung zum kommenden Gegner Vinnhorst, der auf dem ersten Abstiegsplatz steht, sieben Zähler. Mit einem Sieg wären es schon neun und bei sieben verbleibenden Spielen dürfte der Klassenerhalt wohl sicher sein. „Sie dürfen nicht verlieren, sonst wird es eng“, weiß Hegemann und sieht deshalb einen kämpfenden Kontrahenten vor sich: „Da ist schon Potenzial in der Mannschaft und es ist ein erfahrener Kader. Klar ist aber auch, dass es ein absolutes Druckspiel für sie ist und sie im Prinzip gewinnen müssen.“
Für den Tusem könnte es bei Niederlage eng werden
Sollte der Sieger am Ende tatsächlich TuS Vinnhorst heißen, dürfte es wiederum für den Tusem noch einmal eng werden und bis zum Saisonende das eine oder andere graue Haar mehr wachsen. Im Normalfall sind die Essener absolut in der Lage dazu, den Aufsteiger aus Hannover schlagen zu können. Doch schon das 22:22-Unentschieden im Hinspiel hat gezeigt, dass es auch dieses Mal kein einfaches Duell werden wird. Zumal der Tusem in der Schlussphase eine Vier-Tore-Führung noch leichtfertig aus der Hand gegeben hatte.
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Vor allem mit Rückraumspieler Falk Kolodziej hatte das Team von der Margarethenhöhe seine Probleme, siebenmal traf er. Außerdem gilt es auf Kreisläufer Milan Mazic, Rechtsaußen Fran Mileta und Matthias Hild im Rückraum zu achten – alle Akteure zeigen sich gleichermaßen gefährlich.
Trainer Michael Hegemann gibt sich trotz der angespannten Personallage hoffnungsvoll, aber auch realistisch: „Wir sind in einer absolut bescheidenen Situation momentan und auf der letzten Rille unterwegs. Das muss man klar sagen. Aber der Punkt in Bietigheim hat gezeigt, dass die Jungs bereit sind füreinander in die Bresche zu springen.“
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