Essen/Erfurt. Eishockey-Oberligist unterliegt vor dem Derby gegen Herne mit 2:3 bei den Black Dragons Erfurt. So bewertet Trainer Albrecht die Niederlage.

Die Moskitos Essen haben das Vorspiel auf das mit Spannung erwartete Revierderby zumindest ergebnistechnisch verpatzt: Bei den TecArt Black Dragons Erfurt konnte der Essener Eishockey-Oberligist einen 0:3-Rückstand nicht mehr ausgleichen und unterlag letztlich knapp mit 2:3 (0:1, 1:2, 1:0). Vor dem Heimderby am Sonntag (18.30 Uhr, Westbahnhof) gegen den Herner EV, der am Freitagabend mit 0:5 gegen die Hannover Indians unterging, ist der Rückstand auf Spitzenreiter Scorpions (ein Spiel mehr) auf sieben Punkte angewachsen.

Moskitos: Michael Gottwald fehlt krankheitsbedingt

Die „Mücken“ reisten mit nur leicht verändertem Aufgebot nach Thüringen: Alexej Dmitriev (Unterkörperverletzung) schaffte es noch nicht wieder in den Kader, Verteidiger Michael Gottwald fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus. Dafür durften die Moskitos erneut auf die Unterstützung der Förderlizenzspieler zählen: Niclas Focks und Carl Konze (beide Krefeld Pinguine), der für Gottwald in die zweite Reihe rückte, und Jannis Hüserich und David Lewandowski (beide Düsseldorfer EG) waren in Erfurt mit dabei.

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Die ersten Minuten gehörten den Gastgebern, die die ersten Abschlüsse verbuchten und die Moskitos in ihrer ersten kleinen Drangphase unter Druck setzten. Nach einer einminütigen Unterzahlsituation und einem zwischenzeitlichen Vier-gegen-Vier fanden die Moskitos besser in die Partie, drückten aber nach einer feinen Kombination in Überzahl die Scheibe nicht über die Linie (7.). Zwei Minuten später verpasste Robin Slanina erneut nur knapp die Führung (9.), die sich dann die Black Dragons auf der Gegenseite holten.

Moskitos: Genug Chancen zum Ausgleich

Die Gäste waren in der eigenen Zone nicht ganz aufmerksam und zu weit weg von ihren Gegenspielern, Santeri Haarala traf zum 1:0 für die Hausherren (11.). Die Reaktion der Moskitos stimmte, fast wären die Essener durch Dennis Reimer (11.) und Edmunds Augstkalns (13.) zum Ausgleich gekommen. Genug Chancen und Abschlüsse hatte Essen jedenfalls, nutzte aber auch das nächste Powerplay nicht – genauso wie die Black Dragons.

Hätte gerne einen Punkt mitgenommen: Danny Albrecht, Trainer der Moskitos Essen.
Hätte gerne einen Punkt mitgenommen: Danny Albrecht, Trainer der Moskitos Essen. © Essen | Michael Gohl

„Im ersten Drittel hatten wir viele gute Aktionen mit der Scheibe, ein bisschen weniger gute ohne Scheibe“, analysierte Moskitos-Coach Danny Albrecht. „Im zweiten Drittel haben wir dann bis zum 0:3 ein ähnliches Verhalten gezeigt.“

So liefen die letzten Essener Duelle mit Erfurt:

Zu Beginn des Mitteldrittels folgte der nächste Rückschlag für Essen: Die Moskitos gaben den Puck in der eigenen Zone ab, Erfurts Tom Pauker hatte auf einmal viel Platz vor dem Essener Tor und erhöhte auf 2:0 (23.). Zumindest kurzzeitig gaben die Moskitos wieder die richtige Antwort, bis die Black Dragons im Powerplay den dritten Treffer nachlegten: Dillon Eichstadt ließ die Scheibe mit seinem Schuss von der blauen Linie im Netz zappeln (27.).

Wenn du mit zwei Toren gegen eine Erfurter Mannschaft zurückliegst, die jeden Zentimeter Eis umgräbt, ist es eben schwer.
Moskitos-Trainer Danny Albrecht

Jetzt mussten die „Mücken“ aufpassen, dass sie das Spiel nicht komplett aus der Hand geben: Im bis dahin harmlosen Powerplay schloss Essens Enrico Saccomani überlegt mit der Rückhand zum 1:3 ab (31.), der den Moskitos ein bisschen Rückenwind verlieh. „Ab dem 3:0 haben wir ein bisschen angefangen, die Härte anzunehmen und die Kleinigkeiten besser zu machen“, so Albrecht. Genug Offensivdruck übten die Essener im zweiten Drittel aber nicht mehr aus, um weiter zu verkürzen – auch nicht während der nächsten Überzahlsituation.

Moskitos: Doppelpacker Saccomani verkürzt auf 2:3

Im Schlussabschnitt blieb Essen zunächst glücklos: Slanina scheiterte im Powerplay mit seinem Schuss am Pfosten (44.) und Elvijs Biezais und Ryan Del Monte mit ihrer Doppelchance (48.). Auch die Gastgeber blieben mitunter immer mal wieder gefährlich, in der 52. Minute aber verkürzte Doppelpacker Saccomani mit seinem präzisen Abschluss auf 2:3. Das Spiel wurde hitziger, Essen hatte nochmal die Gelegenheit in Überzahl, kam aber auch mit einem zusätzlichen Feldspieler in der Schlussminute nicht mehr zum Ausgleich.

„Im letzten Drittel haben wir unfassbar viel investiert. Wenn du mit zwei Toren gegen eine Erfurter Mannschaft zurückliegst, die jeden Zentimeter Eis umgräbt, ist es eben schwer“, erklärte Albrecht. „Wir sind heute oftmals an Konstantin Kessler im gegnerischen Tor gescheitert. Ich denke, wir hatten relativ viele Großchancen und hätten auch einen Punkt verdient.“

So haben sie gespielt

TecArt Black Dragons Erfurt – Moskitos 3:2.

Drittel: 1:0, 2:1, 0:1.

Tore: 1:0 (11.), 2:0 (23.), 3:0 (27.), 3:1/3:2 Saccomani (31./52.).

Strafminuten: Essen 10 – Erfurt 16.

Zuschauer: 913.