Essen. Oberligist Spvg Schonnebeck zeigt in Hamborn Charakter und egalisiert in der Nachspielzeit einen 0:2 Rückstand. Das sagt Trainer Dirk Tönnies.

Im letzten Hinrundenspiel der Fußball-Oberliga erkämpfte sich die Spvg Schonnebeck bei den Sportfreunden Hamborn 07, die zuvor seit sechs Spielen sieglos waren, dank eines erfolgreichen Endspurts ein 2:2 (0:0). Immerhin ein Punktgewinn für die Mannschaft von Trainer Dirk Tönnies nach zuletzt zwei Niederlagen.

Aufgrund der widrigen Platzverhältnisse fanden beide Mannschaften zu Beginn nur schleppend in die Partie, ein sauberes Passspiel war nur schwer möglich. Insgesamt zeigte Schonnebeck in der ersten Halbzeit eine schwache Leistung, stand hinten vereinzelt zu offen und entwickelte im Spiel nach vorne keine Kreativität.

Spvg Schonnebeck gerät in Rückstand nach Fehler von Kehrmann

Nach dem Seitenwechsel zeigte sich ein ähnliches Bild, bis Kevin Kehrmann den Ball nach 53 Minuten ohne Not im eigenen Strafraum vertändelte und Hamborns Justin Bock eine riesige Chance zur Führung hatte, aber nur den linken Pfosten traf. In dieser Szene hatte die Tönnies-Elf noch Glück, allerdings änderte sich dies fünf Minuten später. Es war wieder der Hamborner Bock, der in den Strafraum eindrang. Sein Versuch wurde abgefälscht und landete bei Michel Roth, der nur noch einschieben musste zum 1:0.

Tönnies nahm daraufhin seinen Sohn Conor und Calvin Küper, normalerweise zwei Erfolgsgaranten, vom Feld, doch vorerst zeigten die Wechsel keine Wirkung. Im Gegenteil: Der Gastgeber erhöhte. Nach einem Schonnebecker Eckball konterte Hamborn, über einige Stationen kam Bock im Sechzehner viel zu frei zum Abschluss und erhöhte überlegt auf 2:0 (73.).

Nun sah alles nach der dritten Liga-Pleite in Folge für Schonnebeck aus. Dann aber verkürzte Thorben Kern mit einem Kopfball nach einer Ecke zum 1:2 (83.). Tönnies setzte weiterhin auf die Kopfballstärke und flutete den gegnerischen Strafraum mit seinen größten Spielern. Lautstark forderte er nun seine Mannschaft auf, mehr Flanken zu bringen – die wohl beste Strategie auf dem schlechten Rasen. Und er sollte Recht behalten: Eine Minute nach seiner Forderung segelte eine Flanke in Richtung Fünfmeterraum und Thomas Denker traf zum 2:2-Ausgleich in der Nachspielzeit. Von 0:2 auf 2:2 in zehn Minuten – die Spielvereinigung belohnte sich für eine starke Aufholjagd.

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Spvg Schonnebeck zeigt am Ende eine starke Willensleistung

Trainer Dirk Tönnies hatte nach dem Schlusspfiff gemischte Gefühle: „Ich bin enttäuscht, weil wir uns vieles vorgenommen haben, was wir heute nicht umsetzen konnten. Dass wir noch mal wiedergekommen sind, zeigt Charakter, aber das war nicht der Fußball, den wir spielen wollten. In der zweiten Halbzeit haben wir etwas den Faden verloren und am Ende war es dann eine reine Willensleistung von uns.“

Von den Platzverhältnissen zeigte sich Tönnies wenig begeistert: „Das war heute schon grenzwertig. Das hatte heute wenig mit Fußball zu tun sondern eher mit Zufall.“ Hamborns Trainer Julian Berg trauerte den vergebenen Chancen auf drei Punkte nach: „Wenn man bis zur 80. Minute mit 2:0 führt, muss man als Sieger vom Platz gehen. Der Trend spricht aktuell nicht für uns.“

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