Ramona Maier, die gegen Werder Bremen mit dem 1:1 einen wichtigen Zähler rettete, ist für das Spiel bei Bayer Leverkusen sehr fraglich.
Zehn Mal hat Ramona Maier seit ihrem Wechsel zur SGS Essen im Sommer des Vorjahres in der Frauenfußball-Bundesliga getroffen. So oft wie keine andere an der Ardelhütte. Doch ihr letztes Tor gegen Werder Bremen war ein besonders wichtiges. Nicht nur, weil die 28-Jährige damit in der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich markierte und den Essenerinnen einen Punkt sicherte. Es war vielmehr ein Treffer, der den guten Saisonstart der SGS abrundete. Sieben Punkte nach fünf Partien, die Platz sieben bedeuten, sorgen für ein Zwischenzeugnis, das sich sehen lassen kann.
In der Länderspielpause an Schwachstellen gearbeitet
„Wir können zufrieden sein“, urteilt auch Trainer Markus Högner, der die Ruhe, die dieser Start seiner Mannschaft brachte, sehr schätzt. Selbstverständlich ist das nicht, zumal die SGS auch schon gegen die Top-Klubs Eintracht Frankfurt (2:0) und Bayern München (0:2) ran musste – und dabei bekanntlich sogar punktete. Der Trainer ist damit in der Situation, sich ganz sachlich mit den eigenen Leistungen auseinandersetzen zu können, ohne den ständigen Druck zu verspüren, bloß nicht verlieren zu dürfen. In der Länderspielpause war viel Zeit, an den Schwachstellen zu arbeiten.
Und das tat die SGS, was den einen oder anderen Beobachter der Trainingseinheiten durchaus verwundert haben dürfte. Denn Högner monierte, dass bei eigenen Angriffen zu wenige Spielerinnen mit in den gegnerischen Strafraum aufrücken würden. „Wir haben deshalb mit ein paar Kniffen gearbeitet.“ So wurde im Training ein Tor danach bewertet, wie viele Essenerinnen die Box besetzten. Bei vier Spielerinnen zählte der Treffer entsprechend vierfach. „Das ist eine reine Willensschulung. So musst du immer wach, immer online sein“, erklärt der Trainer.
Einsatz gegen Bayer Leverkusen bei Maier steht auf der Kippe
So soll Maier im Angriffszentrum der SGS künftig mehr Unterstützung bekommen. Ob sie sich darüber aber schon an diesem Samstag (14 Uhr) freuen kann, ist fraglich. Denn der Einsatz der Polizistin bei Bayer Leverkusen steht auf der Kippe. „Sie hat in einem Testspiel gegen die deutsche U20 eine klaffende Wunde am Knie erlitten, die mit drei Stichen genäht wurde“, erklärt Högner. Mögliche Alternativen wären Maria Edwards (2) oder Laureta Elmazi, die bereits im Test die Treffer zum 3:1-Erfolg beisteuerten. Wobei ein Ausfall Maiers schwer wiegen dürfte.
„Ihre Wucht haben wir nur einmal im Kader“, weiß auch ihr Trainer. Und klar ist: In Leverkusen wird sich die SGS gewaltig strecken müssen, um Zählbares zu holen. In der Vorsaison kam sie dort mit 0:6 unter die Räder. „Und Leverkusen hat auf dem Transfermarkt nochmal zugeschlagen und unfassbar an Qualität zugelegt“, findet er. So kam Nikola Karczewska von den Tottenham Hotspur zur Werkself, Synne Hansen spielte zuvor mit Rosenborg Trondheim in der Champions League und Karolina Vilhjalmsdottir beim Deutschen Meister Bayern München.
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„Leverkusen bedient sich da schon in höherem Regal“, bemerkt Högner. Janou Levels hätte er zudem gerne nach Essen geholt und beobachtete sie schon bei PSV Eindhoven. Die Niederländerin zog Leverkusen vor. Ähnlich war es vor anderthalb Jahren bei Elisa Senß, die dank einer Vertragsklausel von Essen direkt zum Werksklub wechselte und den nächsten Schritt machte. „Für mich ist sie zurzeit die beste Mittelfeldspielerin in Deutschland. Sie spielt auf absolutem Topniveau und hat sich die Chance in der Nationalmannschaft längst verdient.“
Essen ist auf dem Transfermarkt zurückhaltender
In Essen ist man bekanntlich auf dem Transfermarkt zurückhaltender. Allerdings hat die SGS auch keine schlechten Erfahrungen damit gemacht, aufrüstenden Vereinen junge Spielerinnen abzujagen, die dort keine sportliche Perspektive mehr sahen. Und daran werden sie sich auch in Leverkusen erinnern: Denn aus diesem Grund wechselte Linda Dallmann 2011 zur SGS, schaffte den Durchbruch, wurde Nationalspielerin und kickt heute für den FC Bayern.
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