Essen. Beim 1:4 in Ratingen musste auch Schonnebecks Nachwuchsmann Lehrgeld bezahlen. Sonntag geht es zum Tabellenführer nach Baumberg.

Aus Niederlagen lernt man am meisten - so sagt man. Das gilt auch für den Fußball. So gesehen erhielt auch Schonnebecks Nachwuchsmann Tim Kuhlmann vergangenen Sonntag beim 1:4 in Ratingen lehrreiche 90 Minuten. Der 19-Jährige gilt trotzdem im Schonnebecker Team als Aufsteiger der Saison.

„Das war schwierig hier, der Platz hatte viele Schlaglöcher, da kommt das Spiel eher über den Kampf. Ratingen hat uns gezeigt, dass Fußballspielen nicht alles ist, sondern, dass man auch eine gewisse Mentalität an den Tag legen muss, die haben uns den Schneid abgekauft“, lautete das ehrliche Fazit des aus der RWE-Jugend hervorgegangenen Nachwuchsmanns.

Zweikämpfe mit Ex-Profi Moses Lamidi

Kuhlmann darf dabei noch auf zwei weitere Schwierigkeiten: Der gelernte Linksverteidiger musste auf der ungewohnten rechten Seite ran, weil Routinier Simon Skuppin verletzt ausfiel, zum anderen stand ihm dort kein geringerer Stürmer als Moses Lamidi gegenüber, ein Ex-Profi mit Bundesligaerfahrung aus seiner Gladbacher Zeit. „Ich bin da eigentlich flexibel, obwohl man dann über den rechten Fuß spielen muss. Man hat gegen Moses allerdings gemerkt, dass er ein Stück cleverer ist als andere. Er spielte gedankenschneller, intelligenter, es war alles eine Kopfsache“, so der Youngster.

Derart stark eingebunden kam Kuhlmann kaum zu seinen Offensiv-Ausflügen, mit denen er in den Spielen davor immer wieder auf sich aufmerksam machen konnte, ganz stark zum Beispiel sein Auftritt am Uhlenkrug beim 6:2-Sieg. Der Verteidiger ist am Schetters Busch groß eingeschlagen und fühlt sich richtig wohl: „Abgesehen von heute, nicht nur das fußballerische sondern auch das Menschliche ist in der Mannschaft top. Schonnebeck ist ein sehr familiärer Verein; ich bin erst vier Monate hier und fühle mich pudelwohl.“

Am Sonntag geht es zum Spitzenreiter

Als einer der jungen Wilden stimmt für Kuhlmann auch das Mannschaftsgefüge: „Wir haben ein paar Ältere in der Mannschaft mit viel Erfahrung, die schon viele Spiele auf dem Buckel haben, aber auch junge, die noch Bock haben zu zocken und Tempo reinzubringen, laufstark sind.“

Über die weitere Zukunft macht er sich noch keine großen Gedanken, die nähere jedenfalls lautet: Fahrt zum Spitzenreiter! An diesem Sonntag (14.30) tritt die SpVg bei den Sportfreunden Baumberg an - und bei einem Sieg wäre man an der Spitze wieder ganz dick im Geschäft. Die Aufgabe wird allerdings keineswegs leichter als am vergangenen Wochenende in Ratingen.

„Baumberg hat mit dem Sieg in Straelen wieder angezogen, dennoch wollen wir dort auf keinen Fall verlieren, um unseren Platz unter den Top Fünf zu behaupten“, fordert Trainer Dirk Tönnies, der das 1:4 unter der Woche schnell abgehakt hat: „Der Gegner war einfach besser, da hat mich die Niederlage gegen Bocholt mehr gewurmt“, so der SpVg-Coach.

Baumberg mit Top-Torjäger Timo Hömig

Im Monheimer Stadtteil treffen die Essener wieder auf eine erfahrene Mannschaft, die vorne mit Timo Hömig den Oberliga-Torjäger der vergangenen Jahre hat, der momentan auch schon wieder mit zehn Treffer die Liste anführt. Mit dem regionalligaerfahrenen Louis Klotz im Mittelfeld und Daniel Schwabke (früher RWE) im Tor verfügt das Team von Salah El Halimi über reichlich Erfahrung.

Kollege Dirk Tönnies überlegt derweil, einigen seiner jungen Akteure eine Verschnaufpause zu gönnen, auch Sohn Conor machte zuletzt nicht den frischesten Eindruck. Für ihn könnte sich Marius Heck im Sturmzentrum versuchen, der zuletzt das Ehrentor in Ratingen erzielte.

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