Essen. Calvin Küper hat die Spvg. Schonnebeck auf Platz zwei geschossen. Darum läuft es gerade vielversprechend für den Angreifer und den Oberligisten.
Tim Kuhlmann erobert den Ball früh im Pressing, schaltet schnell um. Der Ball kommt zu Calvin Küper. Eine Drehung, ein Schuss, der Ball schlägt im Winkel ein – der Führungstreffer für die Spvg. Schonnebeck im Heimspiel gegen den Mülheimer FC 97. „Ich versuche einfach, schnell den Abschluss zu suchen“, erklärt der Angreifer, der den „Schwalben“ den 2:0 (0:0)-Arbeitssieg praktisch im Alleingang sicherte.
Küper streichelte den Ball in die lange Ecke
Nach seinem Traumtor zum 1:0 legte der 23-Jährige noch den zweiten Treffer nach: Von der linken Außenbahn zieht Küper nach innen, rechnet sich den perfekten Winkel aus und streichelt den Ball in die lange Ecke; ganz nach dem Muster, nach dem Arjen Robben jahrelang für den FC Bayern München knipste – nur eben spiegelverkehrt.
Oder in den Worten von Dirk Tönnies: „Typisch Calvin Küper eben. Sobald Calvin zum Schuss kommt, sind acht von zehn Bällen drin“, sagt der Schonnebeck-Coach. Gegen Mülheim hatte Küper sogar noch die ein oder andere Chance, als er von der Außenbahn nach innen dribbelte: Mal ging der Ball drüber, mal rechts vorbei. „Ich glaube, ich hätte auch noch einen mehr machen können“, sagt der Doppelpacker. Sei’s drum. Für den gebürtigen Mülheimer waren es die Saisontreffer acht und neun – in nur elf Spielen. Damit ist Küper nach Robin Hömig von den Sportfreunden Baumberg der zweitbeste Torschütze der Oberliga Niederrhein.
Im Sommer gab er die Zusage beim VfB Speldorf
Dabei sollte er doch eigentlich gar nicht mehr am Schetters Busch spielen. Im Sommer hatte Küper dem Landesligisten VfB Speldorf bereits seine Zusage gegeben. Ein Job in Mülheim, das Medienmanagement-Studium mit Vertiefung Fußballmanagement in Iserlohn: Schonnebeck und Küper – eine Kombi, die zeitlich und organisatorisch eigentlich nicht mehr möglich war.
Doch dann ergab sich doch die Gelegenheit, in Düsseldorf zu studieren – an den passenden Tagen. „Das passt jetzt alles super. Es war ja eigentlich nie meine Intention, hier wegzugehen“, erklärt Küper. „Ich bin froh, dass wir noch kurzfristig eine Lösung gefunden haben.“ Jetzt überzeugt der Angreifer wieder auf dem Platz – ob auf der Außenbahn oder in der Spitze.
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Küper ist variabel, kann in der Offensive fast alle Positionen besetzen. „Eigentlich habe ich in dieser Saison schon überall gespielt. Jetzt habe ich mich in den letzten Spielen ein bisschen außen festgespielt, das kann sich aber auch ganz schnell wieder ändern“, sagt der Schonnebecker.
Egal, auf welcher Position: Küper wuselt, wirbelt, lässt seine Gegenspieler stehen. „Er ist für uns eigentlich unersetzbar im vorderen Bereich, weil er eine überragende Abschlussquote hat, viele Räume reißt, aber auch gut gegen den Ball arbeitet“, erklärt Tönnies. Küper sei in einer Phase, in der er unheimlich viel Selbstvertrauen habe – und dementsprechend die Tore mache.
In der Vorsaison kam der 23-Jährige erst in der Rückrunde so richtig in Fahrt, jetzt knipst er gleich von Beginn an. Warum? „Das ist eine gute Frage, die ich mir letztens auch mal gestellt habe“, antwortet er. „Ich glaube, ich mache mir nicht so einen Kopf im Moment. Ich komme zum Training, denke nicht viel nach, setze mich nicht unter Druck und spiele einfach.“
Fünf Oberliga-Siege in Folge in Schonnebeck
Allgemein fällt in Schonnebeck nach fünf Oberliga-Siegen in Folge vieles leichter. „Man hat schon am Anfang gesehen, dass ein Riesenpotenzial in der Mannschaft steckt“, erklärt Küper. „Ich glaube, wir haben ein bisschen gebraucht, um uns zu finden. In den letzten Spielen hat es einfach super geklappt. Wir stehen als kompakte Truppe auf dem Platz.“
Mit seinen beiden Toren gegen Mülheim schoss Küper die „Schwalben“ auf Platz zwei. Am Sonntag (15 Uhr) geht es zum Tabellendritten Ratingen 04/19, darauf die Woche zum Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg 5. November, 14.30 Uhr) – Topspiel-Wochen für Schonnebeck. Und die große Chance, ganz oben anzugreifen?
Küper traut seiner Mannschaft alles zu
„Ich traue unserer Mannschaft eigentlich alles zu. Wenn wir so weiterspielen, wird es jede Mannschaft schwer haben, gegen uns zu gewinnen“, sagt Küper. „Ich glaube, jeder hat einfach Bock, nach den ganzen Siegen in Serie weiterzumachen, daran anzuknüpfen und die nächsten beiden Spiele auch zu gewinnen.“ Kurzes Regionalliga-Intermezzo in Wattenscheid vor einem Jahr, in diesem Sommer die Zusage für Speldorf: Am Ende landete Calvin Küper immer wieder in Schonnebeck.
Zufall? Nein. „Jetzt gerade bin ich hier sehr glücklich und sehe auch meine Zukunft erstmal hier“, erklärt der Angreifer. Nach höheren Aufgaben strebe er momentan nicht. Auf Oberliga-Niveau komme für ihn sowieso nur die Spielvereinigung in Frage. „Alles andere muss man in der Zukunft mal schauen.“
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