Essen. Dennis Reimer schloss sich während der Vorbereitung den Moskitos Essen an. Das sagt der neue Angreifer zu seinem Wechsel und seiner neuen Rolle.

Das Licht in der Eissporthalle ist noch ausgeschaltet, eine leichte Nebeldecke liegt über der Eisfläche am Westbahnhof. Dennis Reimer setzt sich in der Finsternis auf die Spielerbank der Moskitos Essen – seinem neuen sportlichen Zuhause. Und wie hat er sich eingelebt in der neuen Umgebung? „Ganz gut. Alles passt, die Jungs sind cool“, sagt der Neuzugang im Gespräch mit dieser Redaktion.

Vor rund einer Woche ist Reimer in Essen angekommen. Die ersten Tage verbrachte der 30-Jährige in einem Hotel in der Innenstadt, bevor er seine neue Wohnung bezog. „Das Hotel hatte auch eine Rooftop-Bar, also habe ich die Stadt auch mal von oben gesehen.“ Dazu war er schon mit den Jungs am Baldeneysee, bisher gefalle ihm alles ganz gut.

Zuletzt stürmte Reimer für die Hannover Scorpions

Zuletzt stürmte Reimer nach seinem Wechsel von den Crocodiles Hamburg, für die er dreieinhalb Jahre auf dem Eis stand, ein halbes Jahr für den Nord-Meister Hannover Scorpions. Die Schlittschuhe schnürte er während der Sommerpause nicht, die erste Eiseinheit absolvierte Reimer in Essen. Er habe aber regelmäßig trainiert, sich fitgehalten und währenddessen viel Urlaub gemacht und viel gelernt, erklärt der Data-Science-Student.

„Das Ziel ist, dass ich zum ersten Saisonspiel wieder ganz der Alte bin.“ Pünktlich zum Oberliga-Auftakt am Westbahnhof gegen die Tilburg Trappers (22. September, 20 Uhr) soll Reimer wieder „eisfit“ sein, an diesem Freitag (20 Uhr, Pferdeturm) bestreiten die „Mücken“ ihre Generalprobe bei Reimers‘ Ex-Verein Hannover Indians – bereits das vierte Testspiel für den Angreifer.

Wichtig war die Nähe zu Norddeutschland

Warum fiel die Entscheidung des gebürtigen Herforders auf einen Wechsel nach Essen? Es sei ihm wichtig gewesen, in Norddeutschland zu bleiben – an einem Ort, der aus Hamburg gut erreichbar ist. „Damit meine Freundin mich auch mal besuchen kann“, erklärt er. Die beiden haben ihren Lebensmittelpunkt in der Hansestadt ausgerichtet. „Das war ein großer Bestandteil – und eben Danny.“

Moskitos-Trainer Danny Albrecht ließ nicht locker, blieb hartnäckig – und war letztlich erfolgreich mit der Verpflichtung des zweitligaerfahrenen Stürmers, der perfekt ins Profil gepasst habe, so Albrecht. „In wichtigen Situation ist Dennis ein ganz wichtiger Spieler“, erklärt der Trainer. „Er war sehr überzeugend“, sagt Reimer über seinen neuen Coach.

Bislang lief der ehemalige Juniorennationalspieler in der vierten Reihe auf neben „vielen jungen Flitzern“, so Reimer, den das aber nicht störe. „Das ist halt Vorbereitung.“ Noch wartet der Mittelstürmer auf seinen ersten Treffer. Helfen will er der neuformierten und enorm verjüngten Essener Mannschaft durch eine gewisse Präsenz auf dem Eis und seine Erfahrung. 104 Kilogramm bringt Reimer auf die Waage, misst 1,96 Meter und kann damit eine enorme Wucht entwickeln.

Reimer zählt jetzt zu den Ältesten bei Moskitos

„Jetzt bin ich ja einer der Ältesten mittlerweile. Das war ein kleiner Wake-Up-Call, als ich hierhin gekommen bin, wie alt ich eigentlich bin“, erklärt er mit einem Schmunzeln. Führung zu übernehmen, voranzugehen, das sei eine neue Herausforderung und neue Aufgabe für ihn. „Wahrscheinlich muss ich im Laufe der Saison viel an mir arbeiten, um den jungen Spieler das geben zu können, was sie brauchen.“ Reimer kennt seine Rolle – und wird sie gleich in den ersten Spielen mit Leben füllen müssen.

Die Moskitos erwartet ein knackiges Auftaktprogramm: Tilburg, Leipzig, Scorpions und Herne sind die ersten Gegner. Reimer kennt die Oberliga Nord wie kaum ein Zweiter in der Mannschaft. Worauf kommt es in den ersten Spielen an? „Den Fokus nicht verlieren und Fehler minimieren“, meint er. Angst? Scheint Reimer vor dem Auftakt nicht zu haben. Er sieht durchaus Potenzial im Team, was bei der Formulierung der Ziele deutlich wird.

Ziel ist immer die Playoffs

„Das Ziel ist immer, die Playoffs zu erreichen – egal, ob wir als Sechster, Siebter oder Achter da reinrutschen.“ Er glaubt, dass die Qualität in der Liga gestiegen sei, nachdem sich unter anderem sein ehemaliger Verein, die Crocodiles Hamburg, aufgrund ihrer Insolvenz zurückziehen mussten. Und was muss man sonst noch über den Typen Reimer wissen? „Ich koche gerne“, sagt er. Vielleicht ja auch mal für seine Teamkollegen.

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