Essen. Moskitos haben als einziger Klub kommuniziert, dass sie Auflagen erhalten haben. Das war richtig, obwohl Fans verspottet wurden. Ein Kommentar.

Acht der insgesamt 23 Vereine der Oberliga Nord und Süd haben die Zulassung zur neuen Saison in Verbindung mit Auflagen erhalten, die es fristgerecht zu erfüllen gelte, teilte der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) mit. Allerdings kommunizierte nur ein Verein der Öffentlichkeit, dass er Auflagen erfüllen muss: die Moskitos Essen.

Über seine Kanäle in den sozialen Netzwerken informierte der Verein vom Westbahnhof seine Anhänger und blieb damit dem in den letzten Jahren eingeschlagenen Weg treu – nun steht fest: Die Moskitos haben die Auflagen erfüllt, die Lizenz erhalten.

Alle Hintergründe: Moskitos Essen erhalten die Lizenz.

Doch war die offene Kommunikation der richtige Schritt oder ein Schuss ins eigene Knie? Zwischenzeitlich schienen die Verantwortlichen den Schritt fast zu bereuen. Unter den eigenen Fans machte sich teilweise Unruhe breit, die Verunsicherung wuchs: Sind wir wirtschaftlich wirklich so stabil, wie es scheint? Können wir die Auflagen erfüllen?

Moskitos Essen: Fans wurden schon verspottet

Von rivalisierenden Anhängern ernteten die Essener bisweilen Spott und Häme, Moskitos-Spieler, die noch gar kein Spiel für den ESC absolviert haben, erhielten mitunter lose Anfragen, ob sie den Verein nicht doch gleich wieder verlassen wollen. Woanders werde schließlich pünktlich gezahlt, das Geld komme sicher an.

Genug Gründe, den Schritt, mit der Nachricht an die Öffentlichkeit zu gehen, zu hinterfragen – und es beim nächsten Mal sein zu lassen. Dabei können sich die Anhänger und Beobachter der Moskitos doch glücklich schätzen, dass ihnen transparent aufgezeigt wird, wie es um den Verein steht, welche Baustellen es zu beheben gilt. Es war und ist der richtige Weg, die Leute auf dieser Reise mitzunehmen.

Zumal es am Westbahnhof mal anders war, als sich aus dem Nichts riesige Lücken in der Kasse auftaten und der Eishockey-Standort Essen vor dem Abgrund stand. Nur durch ehrliche Arbeit und transparente Kommunikation können die Verantwortlichen wieder Vertrauen aufbauen – und sollten dafür nicht noch bestraft werden. Immerhin konnten sie sich nun durch die finale Oberliga-Zulassung selbst belohnen – und den Zweiflern das Gegenteil beweisen.

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