Essen. Wattenscheid 09 und Schonnebeck bleiben ungeschlagen, nach zwei sehr verschiedenen Halbzeiten. Den Schlusspunkt setzen auf beiden Seiten Talente.
Nach drei Siegen in Folge zum Auftakt der Vorbereitung bleiben sowohl die Spvg. Schonnebeck als auch die SG Wattenscheid 09 im vierten Test ungeschlagen. Die beiden Oberligisten trennten sich Sonntag in einem über weite Strecken ansehnlichen Vergleich 2:2, wobei das Spiel allerdings sehr unterschiedliche Phasen hatte.
Bemerkenswert: Während Wattenscheids Trainer Christian Britscho in der Halbzeit erneut komplett durchwechselte, wartete SVS-Coach Dirk Tönnies mit der Wechselei bis in die 62. Minute, als er insgesamt sechsmal tauschte.
Die SVS profitierte davon und war in der zweiten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft, machte aus dem 0:1-Pausenstand zwischenzeitlich eine Führung. Trainer Dirk Tönnies war froh: „Auch als wir sechs- oder siebenmal gewechselt haben, gab es keinen Bruch. Im Gegenteil, wir haben noch mehr das Kommando auf dem Platz übernommen und das zeigt, wie gut wir auch in der Breite besetzt sind.“ Das konnte die SGW zu diesem Zeitpunkt der Vorbereitung (noch) nicht zeigen.
SG Wattenscheid 09 zur Pause verdient vorne
In Hälfte eins boten sich die beiden eine intensive, ausgeglichene Partie mit guten Kombinationen. Schonnebeck setzte die SGW mit ihrem Pressing auf dem kleinen Kunstrasen früh unter Druck, die Wattenscheider konnten sich aber einige Male sehenswert befreien, unter anderem durch Eduard Renke, Marco Cirillo oder Fabrizio Fili. Das 1:0 für Wattenscheid (26.) war eine Ko-Produktion zweier Neuzugänge: Fili zog in den Strafraum, verzögerte gut und brachte den Ball nach einer Körpertäuschung scharf in die Mitte, wo Arda Nebi mit voller Geschwindigkeit heranstürmte und abschloss.
Auch Schonnebeck spielte gut, blieb im ersten Durchgang aber weitgehend ungefährlich. Während Wattenscheid mit der B-Elf in Hälfte zwei nicht an die gute erste Hälfte anknüpfen konnte, ließ Tönnies sein Team fast unverändert weiterspielen. Der Ex-Wattenscheider Calvin Küper belohnte die Drangphase nach der Pause mit dem 1:1, direkt im Anschluss fing Tönnies an zu wechseln – und auch die Neuen drehten auf: Artur Wessels legte in der 90. Minute für Trainersohn Conor Tönnies zur Führung auf.
SG Wattenscheid 09 zur Pause verdient vorne
Dirk Tönnies war stolz: „Die dürfen beide noch U19 spielen, haben Freitag und Samstag noch da gespielt. Sie haben aber mehrfach gezeigt, dass sie oben eine gute Rolle spielen können. Beide sind seit den Bambinis im Verein und machen uns sehr viel Freude.“ Auch für Wattenscheid traf aber noch ein Talent – im direkten Gegenzug nutzte der 18-Jährige Alexandros Dimopoulos einen kapitalen Abwehrfehler und glich zum 2:2 aus.
Britschos Fazit: „Zufrieden bin ich damit, dass wir nach dem späten 1:2 nochmal zurückgekommen sind. Auch wenn der Gegner uns den Ball dabei vorlegt: Wir haben es wirklich gewollt.“
Er freue sich auch über weite Phasen der ersten Hälfte, die zweite Halbzeit sei sehr lehrreich gewesen: „Es ist schwierig, so einen Komplettwechsel zu machen, wenn der ein oder andere taktisch noch nicht so weit ist. Da fällst du manchmal auseinander. Wahrscheinlich ist die zweite Halbzeit der größte Lerneffekt in der Vorbereitung.“ Positiv: Auch Jeffrey Malcherek ist ins Training eingestiegen und sammelte am Schetters Busch erste MInute. Tom Sindermann fehlt weiter verletzt, der bislang überzeugende Felix Casalino aus beruflichen Gründen.
Mittwochabend Wiedersehen beim Blitzturnier des FC Kray
Bei der SVS musste Robin Brandner angeschlagen vom Feld, Tönnies hoffte, dass nicht eine Muskelverletzung aus der vergangenen Saison wieder aufgebrochen ist. Davon ab zog er ein durchweg positives Fazit: „Die Abläufe greifen und wir können auf einem sehr hohen Niveau agieren.“ Schon Mittwochabend sehen sich die Schonnebeck und Wattenscheid beim Blitzturnier des FC Kray wieder.
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