Essen. Die HSG am Hallo ist in die Verbandsliga aufgestiegen. Dort soll die Entwicklung weitergehen - mit kräftiger Unterstützung vom vierten Ex-Profi.

Wenn es nicht den Tatsachen entsprechen würde, könnte man glauben, dass die HSG am Hallo sich einen Spaß erlaubt hat. Dem ist aber nicht so, denn tatsächlich hat der Aufsteiger in die Handball-Verbandsliga sich nun den vierten Spieler mit Erfahrung aus dem Profi-Handball gesichert. Nach Simon Ciupinski, Damian Janus und Mathis Stecken haben die Handballer aus Stoppenberg mit Dominic Luciano einen weiteren Akteur für sich gewinnen können - wie die drei erst genannten mit Profi-Erfahrung bei der HSG Krefeld.

Die Ziele der HSG am Hallo bleiben ambitioniert. Der Verein aus dem Essener Norden marschierte in der vergangenen Saison durch die Landesliga. Am Saisonende standen 24 Siege aus 26 Spiele zu Buche, sechs Punkte Vorsprung auf den ebenfalls starken Vize-Meister HSG Velbert/Heiligenhaus unterstreichen die Dominanz des Teams von Trainer Rene Bülten. Dabei spielten auch die hochkarätigen Verpflichtungen unter der Saison eine entscheidende Rolle: Simon Ciupinski und Damian Janus stießen im Oktober zum Team und sorgten mit ihrer Erfahrung und individuellen Klasse dafür, dass die HSG letztlich souverän zum Landesliga-Meister krönen konnte.

Felix Linden ist ein Experte mit großem Netzwerk

Um sich in der neuen Klasse auch beweisen zu können, hat der Verein bereits im Frühjahr einiges getan. Neben den oberligaerfahrenen Joshua Rippelmeier und Jens Niehoff sagte auch der ehemalige Zweitliga-Torwart Mathis Stecken für die Spielzeit 23/24 zu. Die dafür wohl wichtigste Personalie folgte zum Jahreswechsel, denn mit dem umtriebigen Felix Linden konnten die Stoppenberger einen Handball-Experten mit großem Netzwerk für die Position als Sportlichen Leiter für sich gewinnen. "Felix macht einen überragenden Job", weiß HSG-Vorsitz Alex Gerke.

So war es vor allem Linden zu verdanken, dass die genannten Hochkaräter den Weg in den Essener Norden fanden -- und mit Dominic Luciano nun der nächste Transferhammer gelang. "Dominic ist ein feiner Kerl. Ich kenne ihn noch aus Krefelder Zeiten, der Kontakt ist seitdem nie abgebrochen", sagt Felix Linden.

Luciano, der auch einige Einsätze für die italienische Nationalmannschaft aufweisen kann, befindet sich im Herbst seiner Karriere, ist körperlich aber noch in einer sehr guten Verfassung, was er in der vergangenen Saison noch beim Regionalligisten HG Remscheid unter Beweis stellte. In seiner Laufbahn sammelte der knapp zwei Meter große Kreisläufer unter anderem bei den SGSH Dragons oder der HSG Krefeld Erfahrungen auf Dritt-und Zweitligaebene.

Die Kontakte der HSG sorgen für solche Transfers

Und wie schafft es ein Verbandsligist, mit Luciano nun den insgesamt vierten Spieler mit Profi-Erfahrung für sich zu begeistern? "Weil die Vermutung immer wieder geäußert wird: Wir zahlen nicht mehr als andere Essener Vereine. Vor allem unsere Kontakte und das Projekt an sich sind es, die für solche Transfers sorgen", sagt Alex Gerke. Er und die anderen Verantwortlichen wollen sich in der kommenden Saison in der Verbandsliga etablieren, mittelfristig ist die Oberliga das angestrebte Ziel. "Da hilft es natürlich, wenn du Spieler im Aufgebot hast, die den jüngeren Mitspielern mit ihrer Erfahrung und Klasse viel vermitteln können", so Gerke.

Luciano ist überzeugt vom Projekt am Hallo

Luciano selbst ist überzeugt von dem Projekt und freut sich auf die kommende Saison mit zwei ehemaligen Mitspielern. "Noch einmal mit Simon und Damian zusammen zu spielen, wird ein großer Spaß", sagt der ehemalige Profi. Vor allem die Achse Janus/Luciano könnte ein echtes Pfund in der Defensive werden, wie Trainer Bülten weiß. "Da wird es kaum Abstimmung brauchen, beide kennen sich sehr gut und haben bereits zusammen im Innenblock gespielt."

Nach der in der vergangenen Woche gestarteten Vorbereitung geht es für die HSG am 26. August mit einem Heimspiel gegen die DJK VfR Mülheim-Saarn los. Angestrebt wird in der neuen Umgebung ein Platz im gesicherten Mittelfeld.

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