Hagen. Tusem Essen nutzt im Zweitliga-Derby bei Eintracht Hagen die gegnerischen Fehler zum 31:29-Sieg. Aber nicht alles lief rund bei den Essenern.
Die zahlreich mitgereisten Fans des Tusem Essen standen in den Schlusssekunden klatschend auf der Tribüne und feierten ihre Mannschaft, während die Anhänger des VfL Eintracht Hagen mit verschränkten Armen in ihrer Sitzschale versanken. Die Gäste gewannen das Derby mit 31:29 (15:15) dank einer recht disziplinierten Leistung in der zweiten Halbzeit. Am Ende machten die Hausherren zu viele Fehler.
Nun sollten endlich auch mal auswärts wieder Punkte her – mit diesem Vorhaben reiste der heimstarke Tusem nach Hagen. Bis zum Sieg war es allerdings ein weiter Weg, auf dem zu Beginn noch einige Stolpersteine lagen. Die Mannschaft von Trainer Michael Hegemann leistete sich zunächst einige Fehler, war vor allem im Abschluss wieder zu ungenau. Unter anderem ließen sie drei Siebenmeter liegen, zudem weitere gute Chancen.
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Tusem Essen hatte im Tor einen gut aufgelegten Lukas Diedrich
Glück hatten die Essener, dass es der Gegner nicht besser machte. Dies lag auch an einem gut aufgelegten Essener Torhüter Lukas Diedrich, der allein in der ersten Halbzeit zehn Paraden verzeichnen konnte. Nachdem Hegemann Mitte des ersten Durchgangs eine Auszeit genommen hatte, lief es etwas besser und der Tusem glich bis zur Pause immerhin einen Drei-Tore-Rückstand aus. Auch weil Justin Müller voranmarschierte und die Gäste nun öfter mit Erfolg den Weg zum Kreis suchten.
Hagen kam etwas besser aus der Pause und setzte sich wieder ab. Spätestens jetzt war auch Essens Eloy Morante wach und fand mehr und mehr in die Partie. Dies half seiner Mannschaft enorm, nicht nur wegen seiner Treffer, sondern auch wegen dessen Assists. Dem Tusem war nun der Siegeswille anzumerken, somit bekamen die Zuschauer in der Krollmann-Arena ein spannendes Derby zu sehen.
Dabei blieb das Hegemann-Team diszipliniert, leistete sich kaum Zeitstrafen und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn Pouya Norouzinezhad für die Gäste nur schwer zu bremsen war, denn Hagens quirliger Torjäger machte immer wieder Lücken in der Essener Hintermannschaft aus.
Tusem Essen stabilisiert sich in Hagen in Hälfte zwei rechtzeitig
Aber die Essener Defensive stabilisierte sich rechtzeitig. Mit Beginn der Schlussphase machte die Abwehr ihre Schotten dicht und hatte mit Diedrich im Tor einen Erfolgsgaranten. Die Eintracht verzweifelte teilweise und kam aus der Spur. Der Tusem überholte sie und setzte sich auch dank der Treffer des eingewechselten Finley Werschkull entscheidend ab.
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Somit hat die Mannschaft von der Margarethenhöhe den fünften Sieg im 17. Auswärtsspiel eingefahren und bewiesen, dass auch in der Fremde Punkte zu holen sind. Vielleicht lag es auch an den mitgereisten Fans, die in der Hagener Halle vor allem am Ende etwas Heimspielatmosphäre erzeugten.
Nachlegen kann der Tusem bereits am kommenden Samstag, wenn es in der heimischen Sporthalle „Am Hallo“ gegen den HC Elbflorenz Dresden geht (Anwurf 19.30 Uhr). Dann könnten sich die Essener mit dem dritten Sieg im dritten Spiel zum Ende der Englischen Woche die Krone aufsetzen.
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So haben sie gespielt
VfL Eintracht Hagen – Tusem Essen 29:31 (15:15).
Hagen: Mahncke, Paske; Bürgin, Becker (1), Norouzinezhad (8), Pröhl (1), Schmidt (2/2), Klein (1), Voss-Fels (1), Vorlicek (2), Spohn (4), Stüber, Stefan, Ingwald, Jukic (7), Busch (2).
Tusem: Fuchs, Bliß, Diedrich; Kämper, Rozman (4), Reidegeld, Wolfram (3), Homscheid (2/2), Buschhaus, Müller (6/3), Seidel, Morante (4), Klingler (2), Mast (3), Werschkull (5), Schoss (2).
Schiedsrichter: Fratczak (Geldern)/Ribeiro (Diepholz).
Siebenmeter: 2/2 – 5/8.
Strafminuten: 8 – 2.
Zuschauer: 1097.
Spielfilm: 1:3 (4.), 5:4 (11.), 8:5 (15.), 11:11 (21.), 14:12 (26.), 15:15 (30.) – 19:16 (35.), 20:20 (41.), 23:24 (49.), 24:26 (53.), 29:31 (60.).