Hagen. Gegen den Traditionsverein hält Eintracht Hagen lange mit, doch am Ende reißt die Siegesserie des heimischen Handball-Zweitligisten.

Sie wollten den Schwung aus den letzten fünf Partien mitnehmen. Das gelang den Zweitliga-Handballern des VfL Eintracht Hagen zwar in Teilen, für einen Sieg gegen Derbygegner und Traditionsverein TuSEM Essen sollte es dennoch nicht reichen. Die Mannschaft von Trainer Stefan Neff unterlag mit 29:31 (15:15). Und das lag vor allem an einem Mann im schwarzen Trikot: Lukas Diedrich. Der Torwart des TuSEM Essen konnte am Ende des Abends auf stolze 16 Paraden blicken und trug dazu bei, dass die Siegesserie der Eintracht riss.

1097 Zuschauer in der Krollmann Arena

Es waren dieses Mal zwar keine 3600 Zuschauer wie beim Rekordspiel in Iserlohn fünf Tage zuvor, doch immerhin 1097 Zuschauer kamen am Mittwochabend in der Krollmann Arena zusammen – und unter ihnen auch zahlreiche und vor allem lautstarke Anhänger aus Essen. Die TuSEM-Fans supporteten ihre Mannschaft ab der ersten Minute. Und so gut die Stimmung auf der gut gefüllten Tribüne war, so hitzig ging es auch auf dem Feld zu. Beide Mannschaften schenkten sich von Beginn an wenig. In einer ausgeglichenen Anfangsphase war es aufseiten der Eintracht neben einer starken Abwehr vor allem Maurice Paske, der im Tor Paraden zeigte und immer wieder dafür sorgte, dass sein Team ausgleichen konnte.

In der 11. Minute war es Pouya Norouzi, der mit seinem zweiten Tor für die erste Führung der Hagener zum 5:4 sorgte. Und damit kam die Eintracht erst richtig in Fahrt. Bis auf 8:5 (15.) setzte sich die Mannschaft von Trainer Neff ab. Grund genug für TuSEM-Trainer Michael Hegemann, seine Mannschaft zur ersten Auszeit der Partie zu bitten. Und die schien die Gäste aus dem Ruhrgebiet aufzuwecken: Justin Müller verkürzte erst auf 7:8 (17.) und er war es kurz darauf auch, der per Siebenmeter den 11:11-Ausgleich (21.) erzielte. Doch ein Doppelpack von Josip Jukic und Pierre Busch stellte den alten Abstand her. Es sollte aber keine lange Führung bleiben: Zu viele Fehler sorgten dafür, dass sich die Eintracht nicht absetzen konnte. Der 15:15-Ausgleich (28.) durch Essens Tim Mast bedeutete auch den Halbzeitstand.

Norouzi mit acht Toren

Und so ausgeglichen die erste Hälfte war, so ausgeglichen ging es auch in der zweiten Halbzeit weiter: Und es glänzten vor allem die beiden Torhüter: Maurice Paske und Lukas Diedrich brachten die Angriffsreihen zum Verzweifeln. Und das obwohl Pouya Norouzi (acht Tore) für die Eintracht traf und auch Linksaußen Josip Jukic mit sieben Toren glänzte. Aber es schlichen sich auch auf beiden Seiten immer wieder Fehler ein. Aus einem 16:19-Rückstand kämpften sich die Essener wieder auf 20:20 (42.) heran – und nahmen die Partie nach und nach an sich. Mit dem 25:23 (50.) stellte Felix Klinger die erste Zwei-Tore-Führung für den TuSEM her und zwang Eintracht-Coach Stefan Neff zur Auszeit.

Doch auch diese schien die Hagener nicht wachrütteln zu können. Gleich den nächsten Angriff vergab die Eintracht. Da auch Paske einen guten Tag erwischte, blieb die Hoffnung der Grün-Gelben auf Punkte noch am leben. Aber es waren die beiden Tore Vorsprung, die am Ende den Unterschied machen sollten. Als Nils Hornscheid per Siebenmeter den Treffer zur 30:27-Führung (59.) erzielte, war klar, dass die Punkte an diesem Abend nach Essen gehen würden. Am Ende waren es zu viele Fehler, wie auch Abwehr-Chef Alexander Becker eingestehen musste: „Damit kann man so ein Spiel dann nicht gewinnen.“

Eintracht Hagen: Mahncke, Paske (10 Paraden); Bürgin, Becker (1), Norouzi (8), Pröhl (1), Schmidt (2/2), Ingwald, Klein (1), Voss-Fels (1), Vorlicek (2), Spohn (4), Stüber, Stefan, Jukic (7), Busch (2).

Beste Torschützen TuSEM: Müller (6/3), Werschkull (5).