Essen. Im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga Pro B stehen die ETB Miners im Finale gegen Ibbenbüren unter Druck. Das haben sie sich vorgenommen.

Nach der bitteren 70:73-Pleite im ersten Spiel der Finalserie um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga Pro B gegen die Ademax Ballers Ibbenbüren stehen die ETB Miners mal wieder unter Zugzwang. In Spiel zwei an diesem Freitag in Ibbenbüren (20 Uhr, SH Ost) muss ein Sieg her, um die Chance auf die Zweitliga-Rückkehr zu wahren.

Um etwas Positives aus dieser durchaus unangenehmen Gemengelage zu ziehen: Der ETB hat schon bewiesen, dass er mit einer solchen Drucksituation umgehen kann. Auf eine Wiederholung hätte man am Hallo allerdings gerne verzichtet. Und: Die Niederlage gegen die Ballers war vermeidbar. Weil defensiv wirklich gut umgesetzt wurde, was man sich vorgenommen hatte. Den Weg zum Korb zu verstellen gegen ein Team, das sich schwer tut von außen. Keine Frage, das hatte der ETB im Griff. 73 Punkte hatten die Miners zugelassen, das sollte reichen für einen Sieg.

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ETB Miners müssen sich in der Offensive besser einstellen

Es reichte nicht, weil offensiv kaum etwas zusammenlief. Miserable Wurfquoten gepaart mit zu vielen Turnovern verhagelten den Essenern den Sieg. Man würde es sich zu leicht machen, diesen gebrauchten Abend auf den Schultern von Devin Peterson (20 Prozent aus dem Feld) und Milen Zahariev (25 Prozent aus dem Feld) abzuladen. Die Niederlage hatte viele Väter, doch an den beiden Leistungsträgern wurde die Tragik besonders deutlich.

Devin Peterson von den ETB Miners muss seine Nerven besser in den Griff bekommen.
Devin Peterson von den ETB Miners muss seine Nerven besser in den Griff bekommen. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Für Headcoach Lars Wendt ergibt sich daraus eine gemeinschaftliche Aufgabe: „Defensiv war es wirklich in Ordnung. Offensiv müssen wir für die Partie in Ibbenbüren ein bisschen was umstellen. Wir müssen es schaffen, Devin und Milen mehr Zeit und mehr Platz für ihre Würfe zu verschaffen.“

Man habe das erste Spiel genau analysiert und entsprechende Schlüsse gezogen. „Der Frust war natürlich groß. Aber die Jungs sind mit einer guten Moral wieder zur Arbeit gekommen. Wir haben gut trainiert, wir fahren mit Selbstbewusstsein nach Ibbenbüren.“

ETB Miners wollen von Beginn an dagegenhalten

Aber auch Lars Wendt weiß um die Schwere der Aufgabe, die sich auch emotional von der Drucksituation unterscheidet, mit der die Miners in Münster umzugehen hatten. Das Auswärtsduell beim UBC II war eben eines gegen eine zweite Mannschaft, die Halle war mäßig besucht. In Ibbenbüren erwartet den ETB ein Tollhaus – eine kleine, aber volle Halle, eine lautstarke Kulisse. Der mitgereiste Anhang aus Ibbenbüren hatte am vergangenen Samstag einen Vorgeschmack gegeben. „Dessen sind wir uns bewusst, das müssen wir annehmen“, so Wendt kämpferisch. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Kulisse den Gegner beflügelt.“

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Es gilt, von Beginn an dagegenzuhalten. Bestenfalls: schnell den Stecker zu ziehen. Personell kann der Headcoach aus dem Vollen schöpfen. Noch einmal den Kopf aus der Schlinge ziehen, um in einem entscheidenden dritten Spiel am Sonntag am Hallo den Aufstieg perfekt zu machen – es sagt sich so leicht. Aber die Miners haben tatsächlich schon gezeigt, dass sie Serien drehen können.

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