Rees/Kalkar. Beim Wettbewerb in Kalkar ging es beim Schwimmen zunächst mit harten Bandagen zu, doch die 26-Jährige konnte sich über ein gutes Ergebnis freuen.
„Ich hatte zum ersten Mal seit dem Winter mal wieder das Gefühl, bei einem Wettkampf richtig Kraft im Körper zu haben“, resümierte Luca Marie Janshen aus Rees, nachdem sie den Niederrhein-Triathlon in Kalkar über die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) als Dritte abgeschlossen hatte.
In 2:42:46 Stunden hängte Janshen die Viertplatzierte Angela Tempesta, die sie erst kurz vor dem Ende auf der Laufstrecke überholte, um 55 Sekunden ab. Den Sieg sicherte sich Isabelle Hüsken aus Essen in 2:33:08 Stunden vor Anne-Katrin Reinl (2:38:26).
Startplatz vom Veranstalter geschenkt bekommen
Da die für den WSV Bocholt startende Athletin mit ihrer Leistung beim Neun-Seen-Man in Leipzig Anfang Juni über die Mitteldistanz (22. Platz in 5:00:09 Stunden) nicht zufrieden war, hatte sie in der Vorbereitung auf Kalkar einiges umgestellt. „Ich habe in den vergangenen Wochen mehr auf Ernährung und Ruhephasen geachtet und geschaut, dass ich einen gesünderen und tieferen Schlaf habe“, erklärt Janshen. Sie sei ohne Erwartungen ins Rennen gegangen, weil ihr der Startplatz geschenkt worden war, da sie vor zwei Jahren immerhin den Gesamtsieg in Kalkar bei der Frauenkonkurrenz geholt habe.
„Es lief von Anfang bis Ende richtig gut“, freute sich Janshen. Sie habe bereits beim Schwimmen, das eigentlich ihre schwächste Disziplin sei, ein gutes Gefühl gehabt und „es hat mir einfach Spaß gemacht. Die Schwimmstrecke war etwas länger, und zu Beginn war es echt eine Schlacht im Wasser. Ich habe bis zur Wendeboje gebraucht, bis ich einigermaßen durchkraulen konnte. Letztendlich war ich aber relativ schnell aus dem Wasser raus.“
Kurz vor Schluss den dritten Platz gesichert
Auf der Radstrecke habe sie richtig Druck machen können. „Wir sind mit vielen Athleten vom WSV Bocholt gestartet und konnten uns dann auf der Strecke gegenseitig pushen.“ Dazu seien hinter dem Wendepunkt günstige Windverhältnisse gewesen, sodass sie über 40 Stundenkilometer fahren konnte, erklärt Janshen.
Auf der Laufstrecke musste sie dann zunächst eine Konkurrentin ziehen lassen, ehe sie gegen Ende des Wettbewerbs die Konkurrentin und auch einen Vereinskollegin, mit dem sie sich auf der Radstrecke ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatte, überholen konnte.
Persönliche Bestzeit in allen drei Disziplinen
Ihre Eltern, einige Vereinskameraden und ihr Partner Dominik Girek, der über die Sprintdistanz gestartet war, hätten am Seitenrand gestanden, „richtig Terz gemacht und mich vorwärts gepusht. Wenn man den Support am Rand hat und die so mitfiebern, macht das auch nochmal was mit einem. Das waren wirklich Gänsehautmomente“, sagt Janshen. In allen Teildisziplinen konnte sie sich über persönliche Bestzeiten freuen: Schwimmen in 32:55 Minuten, Radfahren in 1:15:00 Stunden und die Laufdistanz in 51:29 Minuten.
Im Laufe der kommenden Wochen und Monate wird Janshen noch an zwei Triathlons teilnehmen, ehe sie am 29. September mit dem Berlin-Marathon die Saison beschließt. Das Schöne am Triathlon sei, dass jede Disziplin für sich super spannend sei und in den Wettkämpfen, je nach Distanz, sehr viel passieren könne.
Konkrete Ziele für die nächsten Wettbewerbe
„Es ist dann nochmal deutlich abwechslungsreicher als beim Duathlon, und die Nervosität vor einem Schwimmstart ist eine andere als vor einem Laufstart“, schildert Janshen, die bei den Deutschen Meisterschaften im Duathlon im April Vizemeisterin in ihrer Altersklasse geworden war.
Ihre nächsten Ziele sind, die Mitteldistanz unter fünf Stunden zu absolvieren und den Berlin-Marathon möglichst in etwa dreieinhalb Stunden zu schaffen. Dazu kombiniert sie die Trainingspläne für die beiden Disziplinen. Für die kommende Saison überlegt Janshen noch, ob sie einen Triathlon über die Langdistanz absolvieren wird.
„Es wäre ein schönes Projekt mit meinem Lebensgefährten zusammen, aber es ist sehr zeitintensiv und verlangt auch viel ab. In Sachen Freunde und Familie steckt man schon ein ganzes Stück zurück.“ Zunächst geht es aber darum, diese Saison zufriedenstellend weiterzuführen. Und da ist die Reeserin auf einem guten Weg.