Haldern. Künftig werden die Lindendörfler, die am Donnerstag in Neukirchen-Vluyn spielen, auf den Angreifer verzichten müssen. Das ist der Grund.

Beim Fußball-Bezirksligisten SV Haldern schmerzte am Sonntag nicht nur die unglückliche Derby-Niederlage gegen den RSV Praest, sondern auch der Rücktritt von Matthias Bauhaus. Der Angreifer hat sich entschlossen, die Fußballschuhe mit sofortiger Wirkung an den Nagel zu hängen. Das teilte er der Mannschaft nach der Begegnung gegen den Lokalrivalen mit.

Rote Karte vom Arzt

„Ich habe schon länger Rückenschmerzen und jetzt bereits den zweiten Bandscheibenvorfall, außerdem Probleme mit der Hüfte. Deswegen musste ich auch schon länger Tabletten nehmen, um überhaupt noch Fußball spielen zu können. Der Arzt hat mir jetzt aber die Rote Karte gezeigt“, erklärt der 32-Jährige. „Gesundheit, Familie und Beruf gehen nun vor. Deshalb musste ich diese Entscheidung treffen, die mir extrem schwerfällt. Da sind auch einige Tränen gekullert.“

200. Treffer erzielt

Der treffsicherste Akteur der Lindendörfler in den vergangenen Jahren, der auch zweimal die NRZ-Torjägerkanone für den erfolgreichsten Schützen im Bereich Emmerich, Rees und Isselburg in Empfang nehmen durfte, hatte noch am 17. September beim 3:2-Sieg in Sevelen seinen 200. Treffer für den SV Haldern erzielt. „Nach einer ruckartigen Bewegung während des Spiels hat es geknackt, da war mir schon klar, dass wieder etwas mit dem Rücken passiert ist“, so Bauhaus.

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Inwieweit er dem Fußball erhalten bleibe, könne er noch nicht sagen. „Wenn es passt, werde ich aber sicherlich bei den Spielen als Zuschauer dabei sein. Und momentan trainiere ich ja auch die Halderner Bambini“, sagt der zweifache Familienvater. Seine Frau Sabrina war im Übrigen über all die Jahre so gut wie immer dabei, wenn für ihn Spiele auf dem Programm standen – egal ob im Lindenstadion oder auswärts.

Bis auf einen kurzen Abstecher zum RSV Praest blieb Matthias Bauhaus, der als Maurer arbeitet und Fan von Borussia Dortmund ist, seinem Heimatverein stets treu und war auch in dieser Saison als wichtiger Teil des Teams eingeplant. „Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist einfach überragend. Leider kann ich jetzt nicht mehr mit Toren helfen. Ich bin aber dennoch optimistisch, dass wir den Klassenerhalt erneut schaffen werden“, sagt der 32-Jährige.

Eine Ära geprägt

„Dass wir auf Matthias Bauhaus künftig verzichten müssen, wiegt natürlich schwer. Er hat eine Ära mitgeprägt und zahlreiche wichtige Tore für den SV Haldern geschossen. Darüber hinaus hat er aber auch immer sehr mannschaftsdienlich gespielt und sich mit dem Verein voll identifiziert“, sagt der Halderner Coach Christian Böing. „Für uns gilt es nun, diesen Verlust im Verbund zu kompensieren und auch ohne ihn wieder in die Spur zu kommen.“

Linus Meier (l.) verlor zuletzt mit dem SV Haldern gegen den RSV Praest.
Linus Meier (l.) verlor zuletzt mit dem SV Haldern gegen den RSV Praest. © FUNKE Foto Services | Arnulf Stoffel

Dass es allerdings nicht so einfach sein wird, einen solch torgefährlichen Akteur wie Matthias Bauhaus zu ersetzen, zeigte sich am Sonntag gegen den RSV Praest. Die Halderner erspielten sich in dem Match mehrere gute Gelegenheiten, trafen aber das Gehäuse nicht und verloren am Ende mit 0:1.

Ergebnisse stimmen nicht

„Leider stimmen in dieser Saison die Ergebnisse oft nicht und wir bringen uns selbst um den verdienten Lohn“, hadert der Coach, für dessen Team am Donnerstag um 20 Uhr bereits die nächste Aufgabe wartet. Dann steht das vorgezogene Match beim FC Neukirchen-Vluyn auf dem Plan.

Der Gastgeber, der ebenfalls nicht wie erhofft in die aktuelle Bezirksliga-Saison gestartet ist, konnte zuletzt durch einen 3:1-Erfolg beim Hamminkelner SV an den Lindendörflern vorbeiziehen, die mit fünf Zählern auf dem Konto Tabellen-14. sind.

Die Halderner werden neben Bauhaus weiterhin auf mehrere Akteure verzichten müssen. „Ich bin dennoch zuversichtlich, dass wir in Neukirchen-Vluyn punkten können. Die Leistungen haben ja in den bisherigen Partien zumeist gestimmt“, sagt Christian Böing. „Wir müssen allerdings deutlich effektiver werden.“