Haldern. Nachdem die Lindendörfler den Aufstieg geschafft haben, will das Team alles daran setzen, auch übernächste Saison in der Bezirksliga zu spielen.
Eines ist schon mal klar: Den Relegationsplatz wie in den letzten beiden Bezirksliga-Spielzeiten wird der SV Haldern in der kommenden Saison nicht belegen können. Denn es wird 2021 nicht mehr als drei feste Absteiger geben. In den Spielzeiten 2016/17 und 2017/18 hatten die Lindendörfler den 15. Rang belegt. Eine solche Platzierung würde im nächsten Jahr in der kleineren Gruppe den letzten Rang und den sicheren Abstieg bedeuten. Und diesen will der Aufsteiger natürlich unbedingt verhindern. „Wir wollen auch im übernächsten Jahr in der Bezirksliga spielen“, lautet dementsprechend die Ansage von Trainer Christian Böing, der nach dem Abstieg 2018 das Kommando im Lindenstadion übernommen hatte.
Nachdem lange gezittert werden musste, ob das Team nach dem coronabedingten Saisonabbruch als Tabellendritter nach der Quotientenregel aufsteigen wird, konnte schließlich doch zum 100-jährigen Bestehen des Vereins die Rückkehr in die Bezirksliga gefeiert werden.
Junge Spieler werden weiter eingebaut
Personell hat sich erneut nicht viel geändert. „Wir setzen weiterhin auf unsere Jungs“, unterstreicht der 36-jährige Coach. „In den letzten Jahren haben wir immer wieder junge Spieler herangeführt und wollen das auch fortsetzen“. Einer dieser Nachwuchsakteure, der den Sprung schaffen kann, ist Ole Kook. Der 17-Jährige wird künftig schon fest zum Bezirksliga-Kader gehören. „Er ist technisch versiert und macht einen richtig guten Eindruck“, möchte Böing den talentierten offensiven Mittelfeldspieler weiterentwickeln.
Aus der eigenen zweiten Mannschaft wird Mathis Neumann hochgezogen. „Er ist im hinteren Bereich flexibel einsetzbar“, wird Böing dem 26-Jährigen eine Chance geben. Entwicklungspotenzial sieht der Übungsleiter außerdem bei Außenverteidiger Anton Buhl (18) und Mittelfeldspieler Jonas Cirkel (18).
Ising ist einziger externer Zugang
Einen externen Neuzugang gibt es aber auch. Justin Ising (28) ist vom RSV Praest nach Haldern gewechselt. „Er hat sich bereits sehr gut integriert und ist aufgrund seiner Erfahrung auf jeden Fall eine Bereicherung“, freut sich Böing, dass der Mittelfeldakteur in der neuen Spielzeit für sein Team auflaufen wird.
Schmerzhaft ist sicherlich der Abgang von Yannik Duesing. Der Topscorer der vergangenen Saison hat sich entschlossen, in der Kreisliga A zu bleiben und künftig für Westfalia Anholt zu spielen. „Klar das ist ein Verlust“, weiß auch Böing, dass es nicht ganz einfach wird, den quirlige Offensivspieler adäquat zu ersetzen. Des Weiteren hat Tobias Lasthuis seine Karriere endgültig beendet und Henrik Tenhagen ist in die zweite Halderner Mannschaft gegangen.
Insgesamt kann Böing in seinem Kader auf eine gute Mischung bauen. Mehrere Akteure weisen bereits Bezirksliga-Erfahrung auf und sollen die Youngster nun an diese Klasse heranführen. „Wir haben allerdings viele Spieler in unseren Reihen, die nicht gerade die kräftigsten sind, daher haben wir immer wieder Probleme gegen körperlich robuste Mannschaften“, hat Böing ein Problem ausgemacht. „Da dürfen wir uns einfach nicht den Schneid abkaufen lassen. Das hat auch viel mit Körpersprache und Konzentration zu tun.“
Spielender Co-Trainer
Noch viel Arbeit sei es außerdem, in der Defensive an Stabilität zu gewinnen, hat der Übungsleiter nach den ersten Testpartien festgestellt. „Wir wollen variabel mit einer Dreier- oder Viererkette spielen“.
In der Offensive sollte eine Mannschaft, die unter anderem weiterhin Matthias Bauhaus und Christopher Kipp in ihren Reihen weiß, immer für Tore gut sein. In der vergangenen Kreisliga A-Saison waren die Lindendörfler mit 56 Treffern in 22 Partien die torgefährlichste Mannschaft.
Da Andreas Kosel nicht mehr als Co-Trainer zur Verfügung steht. wird Christopher Kipp in der kommenden Saison als spielender Co-Trainer fungieren. „Christian hat mich gefragt und ich habe Lust drauf. Das ist ein erster Schritt, in diesen Bereich hineinzuschnuppern“, so der 29-Jährige. „Allerdings liegt mein Haupt-Fokus weiter darauf, möglichst selbst noch ein paar Jahre zu spielen“.
So will der Mittelstürmer in der kommenden Saison auch seine Torquote wieder steigern, die in der vergangenen Spielzeit mit sieben Treffern unterdurchschnittlich war. „Wir wollen in der Bezirksliga Spaß haben und können da sicherlich auch mithalten“, ist Kipp überzeugt. „Damals haben wir uns teilweise zu naiv angestellt“, weiß der Angreifer, warum es in den letzten beiden Bezirksliga-Spielzeiten ganz eng mit dem Klassenerhalt wurde.
Hebing übernimmt die Kapitänsbinde
Aufgrund seiner neuen Aufgabe wird Christopher Kipp die Kapitänsbinde weiterreichen. Als Spielführer steht künftig Stefan Hebing auf dem Feld, sein Vertreter ist Schlussmann Nico Hakvoort.
„Wir leben vom Kollektiv, müssen als Team auftreten, ansonsten haben wir keine Chance“, weiß Böing, dass seine Elf stets ans Limit gehen muss. „Dann können wir auch jedem Gegner Paroli bieten“.