Emmerich. Keine Punkte gab es für Renault beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring. Nico Hülkenberg ist sehr enttäuscht nach seinem Crash.

Ralf Schumacher hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg. „Da muss sich der Hockenheimring etwas einfallen lassen. Wie viele Autos sollen wir denn noch verlieren?“, fragte der Ex-Formel-1-Pilot und Experte des Fernsehsenders Sky während der Live-Übertragung des Großen Preis von Deutschland rhetorisch.

Auch Lewis Hamilton und Charles Leclerc schlagen in der Bande ein

Es ging um die letzte Kurve vor der Zielgeraden, die bei regennasser Fahrbahn nicht nur Nico Hülkenberg zum Verhängnis wurde. Auch Charles Leclerc schrottete an gleicher Stelle seinen Ferrari. Lewis Hamilton konnte ebenfalls einen Einschlag nicht verhindern, als er auf dem spiegelglatten Asphalt neben der Strecke abflog. Der Weltmeister und WM-Führende rettete sich aber noch zur Box und konnte weiterfahren, wenngleich sein Rennen unter diesen Umständen gelaufen war.

Leclerc schimpft über Asphalt

Nico Hülkenberg vom Team Renault F1 wird nach dem Unfall transportiert.
Nico Hülkenberg vom Team Renault F1 wird nach dem Unfall transportiert. © dpa | Jan Woitas

In der Kurve vor der Südtribüne werden in Hockenheim regelmäßig Dragster-Rennen ausgetragen. Der Asphalt hat schon optisch eine andere Beschaffenheit als der Rest der Strecke. Bei Regen wird er extrem glitschig. „Ich übernehme die volle Verantwortung für den Fehler. Aber ich sage auch ganz ehrlich, dass so eine asphaltierte Dragster-Strecke nichts auf einer Formel-1-Strecke zu suchen hat. Das sollte man nochmal untersuchen. Das geht so nicht“, schimpfte etwa Ferrari-Pilot Leclec nach seinem Ausfall bei RTL. „Wir können nicht so wenig Grip haben. Es war kein großer Fehler. Es war ein kleiner Fehler. Ich habe in dieser Saison schon viel größere Fehler gemacht.“

Hülkenberg spricht von Eisfläche

Damit lag der Monegasse auf einer Wellenlänge mit Hülkenberg. „Das war da wie eine Eisfläche“, schilderte der Emmericher den Moment als er den schwarz glänzenden Asphalt der Auslaufzone unter den Rädern hatte. „Ich konnte das Auto dann nicht mehr stoppen.“

Doppelter Ausfall von Renault

Renault musste so einen doppelten Ausfall hinnehmen, was aufgrund der liegengelassenen Möglichkeit besonders bitter war. Denn in einem Rennen, das Daniil Kvyat (Toro Rosso) auf dem Podium und Robert Kubica (Williams) in den Punkten beendete, wäre einiges für das französische Werksteam drin gewesen. Ob Hülkenberg im 168 Anlauf endlich den heiß ersehnten Podestplatz erreicht hätte, bleibt reine Spekulation.

„Das ist schon hart zu schlucken“, war die bittere Erkenntnis des Emmerichers. „Ich bin enttäuscht“, gab der 31-Jährige unumwunden zu. „Es war einer dieser Tage, an denen man es nach Hause bringen muss. Ich bin einfach nur extrem traurig, dass es so zu Ende gegangen ist – gerade auch vor den deutschen Fans.“

Daniel Ricciardos Auto hat Probleme mit dem Auspuff

Während Hülkenberg der Fahrfehler bei schwierigen Wetterbedingungen unterlief, war Teamkollege Daniel Ricciardo Opfer eines technischen Defekts. Wegen eines Schadens am Auspuff musste er den Renault mit rauchendem Heck in Runde 14 abstellen.

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„Es war eine emotionale Achterbahnfahrt mit Höhen und Tiefen“, meinte Renault-Teamchef Cyril Abiteboul. „Unglücklicherweise haben wird das Rennen auf einem Tiefpunkt mit zwei Aufgaben beendet.“

Mit gerade einmal 39 Punkten nach elf Saisonrennen liegt das französische Werksteam in der Konstrukteurswertung nur auf Platz sechs. Das Kundenteam McLaren hat mit dem gleichen Motor hingegen schon 70 Punkte eingefahren.