Am Niederrhein. Der Millinger, in der letzten Saison noch für den SV Straelen aktiv, wird in Boca Raton gegen den Ball treten und gleichzeitig dort studieren.
Im August wird Marvin Tenbült nach Boca Raton fliegen. Allerdings nicht, um im Südosten Floridas Urlaub zu machen, der Millinger wird dort an der Lynn University International Business Management studieren – und gleichzeitig am College Fußball spielen. „Mein Ziel bleibt es, Profi zu werden“, will sich der 21-Jährige in der nächsten Zeit idealerweise für die Major League Soccer (MLS) empfehlen. „Gleichzeitig möchte ich mir durch das Studium aber auch schon ein zweites Standbein aufbauen“, erklärt Tenbült, der in der vergangenen Saison zum Regionalliga-Kader des SV Straelen gehörte.
Viel im Verein schief gelaufen
Nachdem der Defensivakteur in der Hinrunde zwischenzeitlich als rechter Verteidiger zum Stammspieler in Straelen avancierte, warf ihn ein Muskelfaserriss im Oktober zurück und in der zweiten Saisonhälfte war er zunächst ganz außen vor, ehe er in den letzten vier Begegnungen unter der neuen Trainerin Inka Grings wieder zum Einsatz kam. „Es war komplett unnötig, dass wir nach einer guten Hinrunde am Ende doch noch abgestiegen sind, da sind aber viele Dinge im Verein schief gelaufen. Das sinkende Schiff war dann irgendwann nicht mehr aufzuhalten“, bedauert Tenbült, der schon im Frühjahr den Entschluss gefasst hatte, in die USA zu gehen.
Selbst ein Bild gemacht
„Ich habe mir ein paar Wochen Gedanken gemacht, da dieser Wechsel natürlich ein großer Schritt ist“, erzählt der 21-Jährige, der im März auch schon selbst in der amerikanischen 90.000 Einwohner-Stadt 70 Kilometer nördlich von Miami war, um sich ein Bild von den Trainern, den künftigen Teamkollegen und dem Campus zu machen. „Aus meiner damaligen U19-Mannschaft bei Borussia Mönchengladbach sind mehrere Spieler bereits den gleichen Weg gegangen“, weiß Tenbült auch von ehemaligen Teamkameraden, die jetzt an einem College in den Vereinigten Staaten kicken.
Zu zweit im Appartement
Auf dem Uni-Gelände in Boca Raton wird er zu zweit ein Appartement bewohnen. „Das Internatsleben bin ich ja schon aus Mönchengladbach gewohnt und weiß auch um die Intensität, wenn man Schule und Sport verbinden muss“, sagt Tenbült, der auch ganz zuversichtlich ist, dass sich sein Englisch schnell verbessern wird. „Noch verstehe ich besser als ich spreche, aber das wird sich sicherlich schnell ändern“. Daher werde er auch nicht mit einem deutschsprachigen Mitspieler zusammen wohnen, erklärt Marvin Tenbült, der voraussichtlich drei Jahre im Sonnenstaat an der Ostküste der USA studieren wird.
Lieblingsposition im Mittelfeld
„Natürlich will ich mich auch fußballerisch noch weiterentwickeln, wobei wir von der Technik und der taktischen Ausbildung den Amerikanern sicherlich etwas voraus sind, die dafür aber andere Stärken haben“, sagt der Millinger, der künftig wieder auf seiner Lieblingsposition im defensiven Mittelfeld agieren möchte.