Duisburg. Leipzig kam eine Stunde zu spät an. Der EVD fand danach allerdings nie ins Spiel. Der späte Ausgleich gelang diesmal nicht.

Per Mertesacker verabschiedete sich vor etwas über zehn Jahren in die Eistonne, als einem TV-Journalisten der Sieg gegen Algerien bei der Fußball-WM nicht überzeugend genug erschien. Ganz nach diesem Motto sind die Icefighters Leipzig in der laufenden Saison der Eishockey-Oberliga unterwegs. Besonders schön ist das meist nicht, was die Sachsen da aufs Eis bringen, aber eben sehr effektiv. Wenige Tore? Egal! So lange man noch weniger kassiert und im richtigen Moment zuschlägt. Opfer dieser Strategie wurden am ungewohnten Donnerstagabend die Füchse: Der EV Duisburg musste sich im wegen des MSV-Derby gegen RWO vorgezogenen Spiel mit 3:4 (0:1, 1:2, 2:1) geschlagen geben. Die Partie startete übrigens mit einer Stunde Verspätung, da die Leipziger im Stau gestanden hatten.

„Im ersten Drittel haben wir kaum Zweikämpfe gewonnen, hatten in der offensiven Zone keinen Zugriff. Im zweiten Drittel wurde es besser, aber dennoch war es nicht das, was wir uns vorgenommen hatten.“

Fabian Schwarze
Trainer der Füchse Duisburg

„Mit den ersten 50 Minuten bin ich sehr zufrieden“, sagte Leipzigs Trainer Patrick Wener. „Danach ist es brenzlig geworden.“ Füchse-Coach Tobias Schwarze erklärte: „Im ersten Drittel haben wir kaum Zweikämpfe gewonnen, hatten in der offensiven Zone keinen Zugriff. Im zweiten Drittel wurde es besser, aber dennoch war es nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Im Schlussabschnitt waren wir bissiger, aber am Ende geht der Leipziger Sieg in Ordnung.“

Das Spiel begann mit einer Gedenkminute für den am Mittwoch im Alter von nur 26 Jahren verstorbenen Nationalspieler Tobias Eder. Es war tatsächlich so still, dass das Surren der Eisanlage deutlich zu vernehmen war. Danach entwickelte sich ein Spiel im ersten Drittel, das arm an Höhepunkten war. Tatsächlich ließ der Tabellendritte aus Leipzig erst in der zwölften Minute eine größere Chance der Füchse zu, als Verteidiger Carl Konze aus dem Lauf abzog. Letztlich konnten sich die Icefighters über ein gelungenes Drittel freuen, weil Steve Hanusch 110 Sekunden vor der Pausensirene zum 1:0 erfolgreich war, als er den ansonsten stark haltenden Matthias Bittner mit einem Schuss durch die Beine bei einem Rebound aus spitzem Winkel erwischte.

Carl Konze trifft zum Anschluss

Leipzig blieb effektiv, nutzte eine weitere der wenigen Großchancen zum 2:0. Ärgerlich wurde es in der 29. Minute. Denn Füchse-Stürmer Nardo Nagtzaam wurde frei vor Konstantin Kessler gefoult. Doch die Unparteiischen Eugen Schmidt und Caroline Butt entschieden nur auf zwei Strafminuten, statt den fälligen Penalty zu verhängen. Die Überzahl blieb ungenutzt, dennoch kam der EVD auf 1:2 heran. Carl Konze zog von der blauen Linie ab und der Puck schlug abgefälscht hinter Kessler ein. Die Freude war allerdings von kurzer Dauer, denn nur knapp eine Minute später übersahen die Füchse Daniel Visner am langen Pfosten, der entspannt auf 3:1 für Leipzig stellen konnte.

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Das Spielchen wiederholte sich in der 47. Minute, nur etwas schneller. Erst nutzte Tim Schütz einen langen Pass von Carl Konze nach einem Alleingang cool zum 2:3, doch nur 35 Sekunden stellte Leipzigs Johan Eriksson den alten Abstand schon wieder her. Dennoch schickte sich der EVD an, wieder eine späte Aufholjagd zu starten. Erst stellte Michael Fomin den erneuten Anschluss her (54.), ehe Jannis Kälble nur Sekunden später den Ausgleich auf dem Schläger hatte. 1:43 Minute vor dem Ende setzte Fabian Schwarze alles auf eine Karte: Bei einer Strafe gegen Leipzig nahm er seinen Goalie vom Eis, versuchte es mit sechs Feldspielern. Das nützte aber nichts mehr. Der Vollständigkeit und des Arbeitsnachweises halber, da von den beiden bislang nicht die Rede war: Die Libäck-Zwillinge haben am Spiel teilgenommen.

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Für die Füchse geht es am Samstag in der Wedemark weiter: Um 20 Uhr ist der EVD bei den Hannover Scorpions zu Gast.

Die Statistik:

Tore: 0:1 (18:10) Hanusch (Eichelkraut, Bauer), 0:2 (25:15) Hanusch (Slanina, Schietzold), 1:2 (32:53) Konze (Mannes, Schymainski), 1:3 (33:45) Visner (Alasaari, Reimer), 2:3 (46:09) Schütz (Konze, Schitz), 2:4 (46:44) Eriksson (Aronsson, Hertel), 3:4 (53:35) Fomin (Schitz, Schymainski).

Strafen: Duisburg 2, Leipzig 6.

Zuschauer: 711.